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Rapport Védrine_ENG_GERMAN - Ministère de la Défense

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BILANZ DES EUROPA DER VERTEIDIGUNG<br />

Insgesamt fällt die Bi<strong>la</strong>nz, von einigen Maßnahmen o<strong>de</strong>r Kooperationen abgesehen, eher schwach aus.<br />

Kein einziger europäischer Staat hat sich <strong>de</strong>m ehrgeizigen Ziel und <strong>de</strong>r Konzeption Frankreichs von<br />

einem Europa <strong>de</strong>r Verteidigung angeschlossen, obwohl dieses mit zunehmen<strong>de</strong>m Realismus und<br />

größerer Pragmatik neu <strong>de</strong>finiert wur<strong>de</strong>. Die von <strong>de</strong>r europäischen Bevölkerung empfun<strong>de</strong>nen<br />

Bedrohungen, wie die zügellose Globalisierung, exzessive Finanzspeku<strong>la</strong>tionen, unfairer, die<br />

wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und das soziale System <strong>de</strong>r Europäer untergraben<strong>de</strong>r Wettbewerb,<br />

Terrorismus, Sektierertum (Umbrüche in Bezug auf die I<strong>de</strong>ntität o<strong>de</strong>r die Kultur), ökologischer Count-<br />

Down, profillose öffentliche Politiken erwarten keine militärische Antwort. Seit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r UdSSR<br />

En<strong>de</strong> 1991, d.h. vor 20 Jahren, warten die Europäer auf die „Divi<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns“, die sozialen<br />

Fortschritt, steigen<strong>de</strong> Kaufkraft und die Bekräftigung <strong>de</strong>r individuellen Rechte bringen sollten. Wir sind<br />

heute weit entfernt von <strong>de</strong>r Dialektik <strong>de</strong>r Bedrohung <strong>de</strong>r Sicherheit und militärischen Antworten, selbst<br />

im Hinblick auf Terrorismus, bzw. weit entfernt von <strong>de</strong>r amerikanischen Vision strategischer Risiken und<br />

Bedrohungen. Der enorme Schock, <strong>de</strong>r durch die amerikanisch-weltweite Kasino-Wirtschaftskrise seit<br />

2008 ausgelöst wur<strong>de</strong>, gefolgt von <strong>de</strong>m Misstrauen gegenüber <strong>de</strong>r Staatsverschuldung in <strong>de</strong>r Eurozone<br />

und <strong>de</strong>r absoluten Notwendigkeit zur Konsolidierung <strong>de</strong>r öffentlichen Finanzen einer Gruppe von<br />

Län<strong>de</strong>rn, die jährlich 8 - 900 Milliar<strong>de</strong>n € aufnehmen müssen, nur um ihren Lebensstandard halten zu<br />

können, haben diese Ten<strong>de</strong>nz lediglich verstärkt und dazu geführt, dass die Verteidigungshaushalte <strong>de</strong>r<br />

europäischen Län<strong>de</strong>r, selbst <strong>de</strong>r größten, ständig weiter schrumpfen. Dies ergibt ein ambivalentes Bild:<br />

weniger Mittel und Kapazitäten, aber prinzipiell ebenfalls mehr Verpflichtungen zu gemeinsamen<br />

Aktionen.<br />

B. DIE PARTNERSCHAFT MIT DEM VEREINIGTEN KÖNIGREICH<br />

Selbst mit einem sinken<strong>de</strong>n Budget (-7,7 % gep<strong>la</strong>nt zwischen 2011 und 2015) und <strong>de</strong>n operativen<br />

Limits, die sich in Libyen gezeigt haben (Rückzug von Patrouillen-Flugzeugen und Harrier-Jets,<br />

Truppenkürzungen) rangiert Großbritannien immer noch an erster Stelle in Europa. Der französische<br />

Staatspräsi<strong>de</strong>nt erklärte, dass er beabsichtigt „die Bemühungen zur Vertiefung <strong>de</strong>r Partnerschaft, die im<br />

Jahre 1998 in Saint Malo in die Wege geleitet und in <strong>de</strong>n letzten Monaten fortgesetzt wur<strong>de</strong>n,<br />

weiterzuführen." Er bezog sich dabei auf <strong>de</strong>n Vertrag von Lancaster House zwischen Frankreich und<br />

Großbritannien, <strong>de</strong>r unter Gordon Brown ausgehan<strong>de</strong>lt und am 2. November 2010 unterzeichnet wur<strong>de</strong>.<br />

Dieser Vertrag hat <strong>de</strong>r Kooperation im Bereich <strong>de</strong>r Verteidigung zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn einen<br />

Rahmen verliehen sowie neues Potenzial aufge<strong>de</strong>ckt, das von <strong>de</strong>n Kernwaffen bis hin zu<br />

Bewaffnungsprogrammen (Drohnen) reicht. Die schnelle britisch-französische Eingreifbriga<strong>de</strong> -<br />

Combined Joint Expeditonary Force - wur<strong>de</strong> im Oktober 2012 erfolgreich getestet und soll im Jahr 2016<br />

voll einsatzfähig sein. Die Verteidigungsminister <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>r „haben das Niveau <strong>de</strong>r<br />

zunehmen<strong>de</strong>n Interoperabilität zwischen unseren bewaffneten Streitkräften festgestellt“ und anlässlich<br />

dieser Gelegenheit versichert, dass „unsere Fähigkeit gemeinsam in eine Richtung zu arbeiten, <strong>de</strong>n<br />

Eckstein <strong>de</strong>s Vertrages von Lancaster House bil<strong>de</strong>t.“ Im Mai 2012 verzichteten dann allerdings die<br />

Briten aus Kostengrün<strong>de</strong>n auf einen Flugzeugträger mit Flugzeugkatapulten zu Gunsten eines<br />

Flugzeugträgers mit Sprungschanze (bei <strong>de</strong>r Flugzeuge mit kurzen Abflugstrecken und Senkrecht<strong>la</strong>n<strong>de</strong>r<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n). Dies be<strong>de</strong>utet allerdings, dass die französischen Flugzeuge auf diesen<br />

Flugzeugträgern nicht <strong>la</strong>n<strong>de</strong>n können, was wie<strong>de</strong>rum das Projekt <strong>de</strong>r gemeinsamen Entwicklung von<br />

Flugzeugträgern und das Ziel <strong>de</strong>r Interoperabilität in diesem Bereich zum Scheitern verurteilt.<br />

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