notionalgrammatisch - Fachbereich 10 - Universität Bremen
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Bremer Linguistik Workshop: Prädikation 117<br />
(55) Mae Rhys yn athro. [Walisisch]<br />
be.PRES:3SG Rhys in teacher<br />
‘Rhys is a teacher’<br />
(56) Bhí Seán ina dhochtúir (tráth). [Irisch]<br />
be.PAST Sean in.3POSS doctor (once)<br />
‘Sean was (in his) a doctor (once)’<br />
Wenn man also, wie hier, von einer funktionalen Kategorie Pr keinen Gebrauch macht<br />
(und wegen der restriktiven Hypothese über die Merkmalstruktur von syntaktischen<br />
Kategorien, die (40) beinhaltet, auch nicht machen kann), stellt sich die Frage nach der<br />
Kategorienzugehörigkeit und der Syntax von Elementen wie as, yn usw. Meine Annahme<br />
ist, daß es sich bei dem englischen as um das nicht-verbale Komplemente seligierende<br />
Gegenstück zu dem verbalen ‘Komplementierer’ to handelt. Eine seit PULLUM<br />
(1982) weithin gängige Auffassung sieht in to ein nicht-finites Verb – {P;N}, das ein<br />
{P;N} als Komplement nimmt (für eine andere Position vgl. FALK 2000):<br />
(57) {P;N/{P;N}}<br />
:<br />
:<br />
to<br />
Folgt man dieser Kategorisierung von to, dann wäre as in Analogie dazu mit der in (58)<br />
gezeigten Kategorisierung ausgestattet, die es als nominales/adjektivisches Prädikativum<br />
ausweist, das für einen nominalen/adjektivischen Prädiktor subkategorisiert. 26<br />
(58) {N;P/{N;P}}<br />
:<br />
:<br />
as<br />
In anderen syntaktischen Kontexten fungieren die fraglichen Elemente jedoch als Adpositionen<br />
(Funktoren – { [K]}), wie (59) für das walisische yn illustriert.<br />
(59) Fyddwn ni yn Aberystwyth cyn hir.<br />
be.FUT:1PL we in Aberystwyth soon<br />
‘we will be in Aberystwyth soon’<br />
Einen Zusammenhang zwischen dem Status der fraglichen Elemente als Funktoren einerseits<br />
und als ‘prädikative Partikel’ andererseits stiften die Kategorisierungen in (57)<br />
und (58) jedoch nicht. Ich will deshalb tentativ weiter annehmen, daß es sich bei Wörtern<br />
wie as, als, yn usw. um Instanzen einer Mischkategorie – ‘prädikativer Funktor’ – handelt,<br />
die die kategorialen Merkmale von Adpositionen und (nicht-verbalen) prädikativen<br />
26 {N;P} in (58) bezeichnet die Kreuzklasse der Kategorien, in deren Merkmalstruktur N das P-Merkmal<br />
regiert, d.h. {|N;P|} (Nomen) und {N:P} (Adjektive). Auf das Problem des bei prädikativen Nomen auch<br />
möglichen ‘Determinierers’ in Sätzen wie (i)<br />
(i) Sie halten ihn für einen Schurken.<br />
will ich nicht eingehen, sondern es bei dem Hinweis belassen, daß der ‘Determinierer’ hier natürlich nicht<br />
den ABS-Term des nominalen Prädikators Schurke bindet, sondern das Zählbarkeitsmerkmal des Nominals<br />
‘ausbuchstabiert’; vgl. LYONS (1977: 472).