notionalgrammatisch - Fachbereich 10 - Universität Bremen
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Bremer Linguistik Workshop: Prädikation 137<br />
(129) Molly rubbed the table (with a clean cloth).<br />
auch in syntaktisch (und semantisch) detransitivierten Sätzen – der sog. Konativ-Konstruktion<br />
– auf, in denen das LOC,ABS-Argument von (126) als LOC-Term mit präpositional<br />
realisiertem Funktor erscheint:<br />
(130) Fred kicked at/against the fence.<br />
(131) Molly rubbed at the table (with a clean cloth).<br />
Ebenso charakteristisch wie ihr (mögliches) Vorkommen in der Konativalternante ist für<br />
die fragliche Verbgruppe die periphrastische Konstruktions‘variante’ in einem ‘Funktionsverbgefüge’<br />
mit dem light verb give (cf. CATTELL 1984): In give ... a kick und give<br />
... a rub in (132) und (133)<br />
(132) Fred gave the fence a kick.<br />
(133) Molly gave the table a rub (with a clean cloth).<br />
ist der im jeweiligen Grundverb über die ‘Ortskontakt’komponente hinaus ausgedrückte<br />
Inhalt im ABS-Argument von give nominal hypostasiert. Transitive Verben, wie das<br />
kausative break, deren ABS-Argument nur auf den ‘undergoer’ der vom Verb denotierten<br />
Zustandsänderung referiert und diesen nicht vornehmlich als raumlokales ‘Kontaktziel’<br />
(~ [LOC;ABS]) präsentiert, erlauben die ‘Streckverb’konstruktion mit give nicht:<br />
(134)a. Fred broke the fence.<br />
b. *Fred gave the fence a break.<br />
3.2.3.2. Bevor ich allerdings auf die Beschreibung der Resultativ-Konstruktion mit transitiven<br />
Basisverben des Typs (126) komme, gilt es die Erklärung für einen Teilaspekt der<br />
Kausativstruktur nachzuliefern, den ich bislang stillschweigend zurückgestellt hatte. In<br />
der Kausativstruktur unter (98) nimmt das resultative Adjektiv insane ein als ABL,ERG<br />
ausgewiesenes Argument. Die Begründung für diese Funktorauszeichnung hängt eng mit<br />
der Frage zusammen, welche Prädikatoren als adjektivische Ko-Prädikative zum Basisverb<br />
überhaupt in der Resultativ-Konstruktion vorkommen können. Die umfängliche<br />
Literatur zur Resultativ-Konstruktion hat, soweit ich sehe, dieser Frage wenig bzw. unzureichende<br />
Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei hatte bereits GREEN (1972: 83-4) für<br />
transitive Basisverben auf eine ‘apparently idiosyncratic restriction on the adjectival<br />
complements’ hingewiesen, die u.a. die Akzeptabilitätsunterschiede zwischen den (a)<br />
und (b)-Sätzen unter (135)-(138) belegen, und in diesem Zusammenhang die Frage nach<br />
der ‘systematicity’ der fraglichen Beschränkung gestellt. 43<br />
43 Einer der wenigen Versuche in der neueren Literatur, diese Frage zu beantworten, findet sich in GOLD-<br />
BERG (1995: §8.6.3), die u.a. die Ungrammatikalität von Sätzen wie (i) und (ii) notiert:<br />
(i) *He drank himself funny/happy.<br />
(ii) *He encouraged her confident.<br />
Die von GOLDBERG (1995) identifizierte Beschränkung, die sie als end-of-scale constraint bezeichnet,<br />
hebt darauf ab, daß insbesondere in der Resultativ-Konstruktion mit intransitivem Basisverb die Adjektive<br />
interpretiert werden als (1995: 196)<br />
delimiting a lower bound beyond which the activity cannot continue. Consider [83, 84]<br />
[83] He ate himself sick.