DSZ 10-2013
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12 • DorfStadtZeitung <strong>10</strong>/<strong>2013</strong> • 17.<strong>10</strong>.<strong>2013</strong> I m G e s p r ä c h<br />
Traum aus<br />
der Sülldorfer<br />
Feldmark<br />
Wilhelm Timmermann erntete<br />
drei Sorten Hokkaido in Sülldorf.<br />
Die <strong>DSZ</strong> war dabei |<br />
von Markus Krohn<br />
Herbst in Sülldorf. Buntes<br />
Laub im Waldpark Marienhöhe,<br />
im Klövensteen und<br />
in der Feldmark. Im lichten<br />
Nebel am Morgen grasen<br />
Rehe, eine Hasenfamilie hoppelt<br />
durch die abgemähte Wiese.<br />
Auf einem Feld am Schlankweg<br />
ist kurze Zeit später Hokkaido-Ernte<br />
angesetzt – jedenfalls<br />
bei trockenem Wetter.<br />
Wenn die kleinen Kürbisse zu<br />
naß geerntet werden, kann man<br />
sie nicht so gut lagern oder sie<br />
müsen zusätzlich getrocknet<br />
werden.<br />
SÜLLDORF Oranger<br />
„Ich bin zufrieden mit der<br />
Ernte“, sagt Wilhelm Timmermann<br />
vom gleichnamigen Bioland-Hof<br />
in Sülldorf. Neben der<br />
Pensionspferdehaltung lebt er<br />
vom Anbau des beliebten<br />
Herbstgemüses. Auf dreieinhalb<br />
Hektar hat er drei unterschiedliche<br />
Sorten Hokkaido-Kürbis<br />
angebaut und erntete Ende<br />
September ungefähr 40 Tonnen<br />
des Wassergemüses, das seinen<br />
Namen von einer japanischen<br />
Insel erhielt. „Eine mittlere<br />
Ernte“, weiß der Landwirt aus<br />
Erfahrung. Seit sechs Jahren<br />
baut der Sülldorfer Hokkaido-<br />
Kürbisse an. „Die Großhändler<br />
suchten händeringend Lieferanten<br />
für Bio-Hokkaidokürbisse.<br />
Dann haben wir reagiert“. Und<br />
damit eine Marktlücke geschlossen.<br />
Durch den späten Frühling in<br />
diesem Jahr hat sich auch die<br />
Ernte verzögert. Hokkaido kann<br />
grundsätzlich zwischen Sep-<br />
tember und Dezember geerntet<br />
werden. Wichtig für den perfekten<br />
Erntezeitpunkt sind die<br />
Reife, die Farbe und frostfreies<br />
Wetter. „Im Oktober kann es<br />
schon Frühfrost geben“, da erntet<br />
Wilhelm Timmermann lieber<br />
rechtzeitig, als zu spät,<br />
auch wenn „der Hokkaido noch<br />
ein wenig mehr Sonne gebrauchen<br />
könnte“. Dann wäre das<br />
Orange noch intensiver und das<br />
Hokkaido-Laub wäre noch mehr<br />
vertrocknet. Das hätte die Ernte<br />
erleichtert.<br />
Apropos Ernte: Um das Feld<br />
abzuernten nutzt Wilhelm Timmermann<br />
eine „Kohlerntemaschine“.<br />
Damit gemeint ist ein<br />
Laufband, das die per Hand<br />
abgeschnittenen Kürbisse auf<br />
einen Anhänger transportiert.<br />
Dort werden die Kürbisse dann<br />
in Transportkörbe gelegt, in<br />
denen die Kürbisse später auch<br />
gelagert werden.<br />
Die Ernte selbst erfolgt hän-<br />
Ohne Bücken geht es nicht. Anstrengende Handarbeit für die Erntehelfer auf dem Feld. Foto: mkmedien.de<br />
Als Hokkaidokürbis werden<br />
mehrere von der japanischen<br />
Insel Hokkaido stammende<br />
kleine Sorten des Riesenkürbis<br />
bezeichnet.<br />
Es sind breitrunde, orangerote<br />
Speisekürbisse mit einem Gewicht<br />
von etwa 1 bis 2 Kilogramm,<br />
deren dünne Schale –<br />
anders als bei den meisten<br />
übrigen Kürbissorten – beim<br />
Kochen weich wird und mitverzehrt<br />
werden kann – die<br />
Kerne und Fasern sollten entfernt<br />
werden. Das Fruchtfleisch<br />
H O K K A I D O<br />
hat ein nussiges Aroma ähnlich<br />
Maroni und eine stabile<br />
Konsistenz, obwohl es kaum<br />
spürbare Fasern enthält.<br />
Den bis dahin in Japan unbekannten<br />
Kürbis brachten 1878<br />
US-amerikanische Agrarberater<br />
nach Hokkaido. Dort wurde<br />
aus der harten und geschmacksarmen<br />
Sorte Hubbard<br />
des Riesenkürbis der Kuri aji<br />
(„Kastaniengeschmack“) gezüchtet.<br />
Seit den 1990er Jahren<br />
wird er auch in Europa<br />
angebaut. (Quelle: Wikipedia)<br />
disch: Die Erntehelfer laufen<br />
hinter dem Laufband her,<br />
schneiden die reifen Hokkaidos<br />
von der Pflanze ab und legen<br />
sie auf das Band. Ein „Knochenjob“,<br />
der so manchen müden<br />
Rücken hervorbringt...<br />
Besonders die sorgfältig gelagerten<br />
Hokkaidos, die noch bis<br />
März nächsten Jahres ihren<br />
intensiven aromatischen Ge-<br />
schmack behalten sollen, bedürfen<br />
einer intensiven Lagerung.<br />
„Die meisten vermarkten<br />
ihre Kürbisse schon im Herbst“<br />
weiß Timmermann. Er ist einer<br />
der wenigen, die die Kunst des<br />
Lagerns beherrschen. Die Hokkaidos<br />
verlangen eine trockene<br />
Lagerung bei <strong>10</strong> bis 14 Grad.<br />
Lehm, der kurz nach der Ernte<br />
noch an dem Gemüse haftet,<br />
wird erst kurz vor dem Verkauf<br />
abgebürstet. Das Auge isst halt<br />
doch mit.<br />
Dagegen ist der Anbau des<br />
Wassergemüses auf den Sülldorfer<br />
Feldern eher unkompliziert.<br />
Schädlinge gibt es kaum,<br />
es kommen höchstens ein paar<br />
Schnecken im Frühjahr vorbei,<br />
ist Timmermanns Erfahrung.<br />
Ansonsten werden die Bio-<br />
Kürbisse organisch mit Mist<br />
gedüngt.<br />
Die Sülldorfer Hokkaidos erhalten<br />
Sie im Biohöfe-Laden auf<br />
dem Hof Timmermann (Sülldorfer<br />
Kirchenweg 237) oder in<br />
vielen anderen Bio-Läden in<br />
ganz Norddeutschland. Probieren<br />
Sie mal!<br />
K Ü R B I S - S U P P E<br />
Für eine Hokkaido-Kürbissuppe<br />
einen Kürbis vierteln und<br />
die Kerne entfernen. Dann in<br />
grobe Stücke schneiden und in<br />
einem großen Topf mit etwas<br />
Olivenöl andünsten. Würzen<br />
und mit Gemüsebrühe ablöschen.<br />
Der Kürbis sollte mit der<br />
Brühe bedeckt sein. Dann alles<br />
für 20–30 Minuten kochen lassen,<br />
bis der Kürbis weich ist.<br />
Nun braten Sie in einer Pfanne<br />
etwa <strong>10</strong>0g. gewürfelten Katenschinken<br />
oder Speck an.<br />
Von dem Band werden die<br />
Kürbisse in die Transportkisten<br />
gelegt. Foto: mkmedien.de<br />
Den Kürbis mit der Brühe so<br />
lange pürieren, bis er schön<br />
glatt ist. Anschließend einen<br />
kleinen Teil der Suppe in ein<br />
hohes Gefäß füllen, und die<br />
angebratenen Zwiebeln und<br />
Schinken ebenfalls glatt pürieren.<br />
Dann alles zusammen mit<br />
einem Becher Sahne zum Kochen<br />
bringen. Zum Servieren<br />
ein paar Tropfen Kürbiskernöl<br />
auf die Suppe geben und zum<br />
Beispiel mit Ciabata-Brot servieren.<br />
Guten Appetit!<br />
So fieberten, feierten und<br />
frusteten unsere Politiker<br />
Elbvororte | Marcus Schmidt<br />
Gewinnt den Wahlkreis Altona für sich: SPD-Bundestags-Direktkandidat<br />
Dr. Matthias Bartke Foto: mars<br />
Stille im Pressezentrum am<br />
Wahlsonntag: Um 18 Uhr können<br />
die meisten Journalisten<br />
im Hamburger Rathaus die<br />
Prognose nur bestaunen. Zu<br />
kompliziert sind mögliche Koalitionen<br />
oder kleine Parteien<br />
einzuordnen. Unser Reporter<br />
18.20 Uhr wortlos: Hamburgs<br />
FDP-Hoffnung Katja Suding<br />
hat gerade die Prognose im<br />
Pressezentrum gesehen. Foto: mars<br />
Marcus Schmidt ist den ganzen<br />
Wahlabend nah dran – hinter<br />
den Kulissen im Pressezentrum,<br />
bei der CDU am Leinpfad und<br />
bei der SPD in der Kurt-Schumacher-Allee.<br />
Hamburgs FDP-Hoffnung Katja<br />
Suding – die nicht zur Wahl<br />
stand – mochte kurz nach den<br />
ersten Zahlen nichts dazu<br />
sagen. Ständig strahlend, gab<br />
sich Hamburgs CDU-Chef Marcus<br />
Weinberg schon während<br />
der „Elefantenrunde“ beim NDR<br />
Hamburg-Journal. 21.30 Uhr in<br />
der CDU-Villa wertet er seinen<br />
erneuten Einzug und die<br />
Zahlen der Bundes-CDU: „Ein<br />
Beruhigendes Brötchen vom<br />
Rathaus-Büfett: Der Waffeninspekteur<br />
und Linke Jan van<br />
Aken gehört zur jetzt drittgrößten<br />
Partei. Foto: mars<br />
tolles Ergebnis, weit über 30<br />
Prozent – das motiviert“. Bei<br />
den Sozialdemokraten kommt<br />
„der Neue“, Dr. Matthias<br />
Bartke, als letzter Gewinner an.<br />
Gegen 22.25 Uhr verrät er<br />
unserem Reporter: „Der Platz<br />
Ortsumgehung Rissen wahrscheinlicher geworden: CDU-Verkehrsprofi<br />
Dirk Fischer und Marcus Weinberg vom Bundesvorstand<br />
kämpfen weiter für eine Verlegung der Bundesstraße. Foto: mars<br />
ist schwer erkämpft, weil ich<br />
Olaf Scholz alten Platz wiedergewinnen<br />
sollte“.<br />
Das endgültige Ergebnis im<br />
Bezirk Altona: Bartke (34,9<br />
Prozent), Weinberg (32,5), und<br />
Jan van Aken (Linke, <strong>10</strong>,2) vertreten<br />
Altona bis zu den<br />
Elbvororten in Berlin.<br />
»Komm, spiel mit uns!«<br />
Für Kinder von 2 3 /4 – 6 Jahren<br />
Der Kindergarten im Grünen wartet auf DICH!<br />
Freie KiTa-Plätze<br />
KIS Kinderhaus<br />
Iserbrook-Sülldorf e.V.<br />
Schenefelder Holt 85d<br />
22589 Hamburg<br />
Tel.: (040) 87 65 85