DSZ 10-2013
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
25 Minuten keine Raser!<br />
<strong>DSZ</strong> bei Radarkontrolle an der B431 zwischen »Canyon« und Wittland | Marcus Schmidt<br />
24 Stunden „Blitzmarathon“<br />
am letzten Donnerstag<br />
an der B431: Zwischen<br />
dem Canyon-Ende<br />
am Sülldorfer Brooksweg<br />
und Wüstland steht ein<br />
grauer Radarwagen. Auffällig<br />
geparkt und in Medien angekündigt,<br />
strahlt das „Multanova“<br />
durch ein dünnes Blech<br />
hindurch, blitzt rot durch die<br />
Heckscheibe – wenn man zu<br />
schnell fährt. Eine Kreuzung<br />
weiter, in der Buskehre „Sieversstücken“,<br />
nehmen Polizist<br />
Martin Raeder und über 20<br />
Kollegen „Raser“ in Empfang.<br />
Um 12.<strong>10</strong> Uhr stellt sich unser<br />
Reporter dazu, sucht Spektakuläres<br />
- und erlebt das: Eine<br />
Polizistin und ihr Kollege warten<br />
mit der Halte-Kelle auf<br />
ihren Einsatz an der Haltestelle.<br />
Harley-Fahrer nicken ihnen zu.<br />
Trucker grüßen mit der Lichthupe.<br />
Viele fahren defensiv,<br />
bremsen übervorsichtig fest,<br />
wenn die Ampel auf „Rot“<br />
springt. Etwa 25 Minuten lang<br />
kommt kein Raser! Und dann<br />
ist es eine Mutter mit Kindern<br />
in einem dunklen Kombi – kein<br />
tiefergelegtes Bastlerauto:<br />
„Grundsätzlich eine gute Aktion“,<br />
findet sie lächelnd. Sie<br />
sei etwas zu schnell gewesen.<br />
Zehn Stundenkilometer über<br />
den erlaubten 50 sollen es<br />
gewesen sein.<br />
ELBVORORTE<br />
Ganz so ruhig war es an der<br />
Bundesstraße nicht immer. Die<br />
halbe Stunde davor, hat die<br />
<strong>DSZ</strong> vier Autos in der Warteschleife<br />
gesehen. Zwischen 6<br />
und 13 Uhr hat Hauptmeister<br />
Martin Schildmann etwa 50<br />
Autos an die Beamten an der<br />
Buskehre aus Alsterdorf und<br />
der Stresemannstraße durchgegeben.<br />
Am Kontrollpunkt war<br />
kein Personal aus Rissen, Osdorf<br />
oder Groß Flottbek dabei.<br />
Den Rekord hielt bis zum Vormittag<br />
ein Fahrer mit 81 Kilometern<br />
pro Stunde. Zugtruppführer<br />
Raeder erklärt, dass<br />
schon wenige Stundenkilometer<br />
mehr bei einem Zusammen-<br />
stoß einen Fußgänger töten<br />
könnten. „Wir versuchen, den<br />
Fahrern ins Gewissen zu reden“.<br />
Es sei kein Kavaliersdelikt. Aber<br />
schon am Kontrolltag hätten<br />
viele eingesehen: „Es geht auch<br />
anders.“ Sogar der Verkehr<br />
floss gleichmäßiger und staufreier<br />
als sonst.<br />
Zu solchen Effekten trägt auch<br />
eine neue, edel designte Blitzsäule<br />
an der Osdorfer Landstraße<br />
bei. Nur eine surrende<br />
Lüftung verrät: Das Gerät ist<br />
schon in Betrieb. Aber allein<br />
die glänzende Erscheinung statt<br />
üblicher Tarnfarbe, lässt viele<br />
Fahrer bremsen – und gaffen.<br />
522 Polizeibeamte haben an 389<br />
E l b v o r o r t e DorfStadtZeitung <strong>10</strong>/<strong>2013</strong> • 17.<strong>10</strong>.<strong>2013</strong> • 7<br />
Standorten 24 Stunden lang<br />
Geschwindigkeitsmessungen<br />
durchgeführt. 299.850 Fahrzeuge<br />
sind durch die Kontrollen<br />
gefahren. 2.851 Geschwindigkeitsverstöße<br />
wurden festgestellt.<br />
Polizeivizepräsident Reinhard<br />
Fallak: „Das sind erheblich wenigerGeschwindigkeitsüberschreitungen<br />
als an vergleichbaren<br />
Tagen. Wir sind positiv<br />
überrascht, wie sehr die Hamburger<br />
ihre Fahrweise angepasst<br />
haben.“<br />
Ziel der Polizei Hamburg war<br />
es, das Geschwindigkeitsniveau<br />
in der Stadt nachhaltig zu senken<br />
und damit Verkehrsunfälle<br />
zu verhindern.<br />
Schärfster Röntgenstrahl bei DESY<br />
Forscherteam steigert Detailschärfe der Forschungslichtquelle PETRA II deutlich | Markus Krohn<br />
Der schärfste Röntgenstrahl<br />
der Welt leuchtet bei DESY<br />
in Hamburg. Göttinger<br />
Forscher haben an DESYs<br />
Röntgenlichtquelle PETRA<br />
III einen Strahl mit nur<br />
knapp fünf Nanometern Durchmesser<br />
erzeugt - das ist zehntausendmal<br />
dünner als ein<br />
menschliches Haar. Der feine<br />
BAHRENFELD<br />
Strahl schärft den Blick der<br />
Forschungslichtquelle für kleinste<br />
Details. Die Arbeitsgruppen<br />
von Prof. Tim Salditt vom Institut<br />
für Röntgenphysik und von<br />
Prof. Hans-Ulrich Krebs vom<br />
Institut für Materialphysik der<br />
Georg-August-Universität Göttingen<br />
stellen ihre Arbeit im Fachjournal<br />
„Optics Express“ vor.<br />
Energiereiches („hartes“) Röntgenlicht<br />
lässt sich nicht einfach<br />
fokussieren wie sichtbares Licht<br />
mit einem Brennglas. „Statt<br />
einer gewöhnlichen Linse verwenden<br />
wir daher eine sogenannte<br />
Fresnel-Linse, die aus<br />
verschiedenen Schichten aufge-<br />
baut ist“, erläutert Ko-Autor<br />
Dr. Markus Osterhoff aus dem<br />
Team. Als zentraler Träger<br />
dient dabei ein feiner, nur<br />
knapp einen tausendstel Millimeter<br />
dicker Wolframdraht.<br />
Rund um den Draht werden<br />
abwechselnd Nanometer-dünne<br />
Schichten aus Silizium und<br />
Wolfram aufgetragen. Aus dem<br />
Elektronenmikroskopische Aufnahme der winzigen Linse auf<br />
einer Nadelspitze. Die Linse hat nur rund zwei tausendstel<br />
Millimeter (2 Mikrometer) Durchmesser. Foto: Universität Göttingen<br />
„Offensiv hingestellt“: Hauptmeister Martin Schildmann hat sein digitales Radargerät „Multanova“<br />
nicht versteckt. Foto: mars<br />
beschichteten Draht schneiden<br />
die Physiker eine dünne Scheibe.<br />
„Über diese Scheibe ziehen<br />
sich 50 bis 60 Silizium- und<br />
Wolframschichten ähnlich wie<br />
die Ringe einer Baumscheibe“,<br />
erläutert Florian Döring. „Und<br />
deren Dicken müssen hochpräzise<br />
sein“, fügt Christian Eberl<br />
hinzu. Die beiden Doktoranden<br />
haben die einzelnen Produktionsschritte<br />
optimiert.<br />
Diese nur etwa zwei tausendstel<br />
Millimeter große Drahtscheibe<br />
dient als Linse. Sie bricht das<br />
Licht jedoch nicht wie eine<br />
Glaslinse, sondern streut es wie<br />
ein optisches Gitter, das ein<br />
Muster aus hellen und dunklen<br />
Bereichen erzeugt. Die Dicke<br />
der Schichten ist in diesem Fall<br />
so gewählt, dass die hellen<br />
Bereiche des Beugungsmusters<br />
auf einen Punkt fallen. Je<br />
genauer die Linse gearbeitet ist,<br />
desto schärfer wird dieser Röntgenfokus.<br />
Die Physiker erreichten<br />
auf diese Weise einen Röntgenstrahl<br />
von 4,3 Nanometern<br />
(millionstel Millimetern) Durchmesser<br />
in horizontaler Richtung<br />
und 4,7 Nanometern Durchmesser<br />
in vertikaler Richtung.<br />
Bis vor kurzem waren Forscher<br />
noch uneinig darüber, ob nicht<br />
fundamentale Grenzen so kleine<br />
Fokusgrößen unmöglich<br />
machen. Unter anderem dank<br />
der herausragenden Brillanz<br />
von DESYs Röntgenquelle<br />
PETRA III ließ sich nun ein<br />
nutzbarer Nanofokus erreichen.<br />
Der feine Röntgenstrahl eröffnet<br />
neue Möglichkeiten für die<br />
Materialforschung, etwa zur<br />
Untersuchung von Nanodrähten,<br />
die in Solarzellen zum<br />
Einsatz kommen sollen.<br />
SHOW <strong>2013</strong><br />
Simsalabim<br />
Der Zirkus tanzt<br />
Sa 26.<strong>10</strong>.<strong>2013</strong> 16 00 Uhr<br />
So 27.<strong>10</strong>.<strong>2013</strong> 16 00 Uhr<br />
Fr 01.11.<strong>2013</strong> 18 00 Uhr<br />
Sa 02.11.<strong>2013</strong> 16 00 Uhr<br />
So 03.11.<strong>2013</strong> 11 00 Uhr<br />
Forum-Theater Schenefeld<br />
Achter de Weiden<br />
<br />
Tickets ab 01.09.<strong>2013</strong> im<br />
<br />
<br />
.schuessler-preuss.de<br />
www.dorfstadt.de<br />
Wedeler Landstr. 43 · 22559 Hamburg-Rissen<br />
Telefon 0 40 / 81 45 05<br />
Mo.–Fr.: 9–13 u. 14–18 Uhr, Sa.: 9–12.30 Uhr