BEZIRK OBERFRANKEN Tätigkeitsbericht 2007

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aufgrund ihrer hohen Nachkommenzahl auch dazu geeignet und sicherlich von der Natur vorgesehen, Fisch fressenden Tieren als Nahrung zu dienen. Dies ist aber nur dann ohne Gefährdung ihrer Bestände möglich, wenn ihr Lebensraum intakt ist und sie lebensfähige, sich selbst erhaltende Populationen bilden. Die Fischarten sind durch verschiedenste Faktoren erheblich gefährdet. Zu nennen sind hier unzureichende Durchgängigkeit, übermäßige Sedimentbelastung, starker Freizeitdruck, mangelnde Gewässerstruktur, stoßweise Schadstoffeinleitungen. Wenn zu diesen Gefährdungsursachen noch ein starker Fraßdruck durch Vögel kommt, ist der Zusammenbruch unausweichlich. Aus der Sicht der Fachberatung für Fischerei ist der Rückgang der Äschenbestände in der Wiesent und der Nerfling-, Barben- und Nasenbestände im Main mindestens zu 50 % dem Fraßdruck des Kormorans zuzurechnen. Es musste leider festgestellt werden, dass z. B. Äschen im Bereich der Wiesent nur noch innerhalb von Ortschaften gefangen werden können. Außerhalb von Ortschaften haben dies die Kormorane bereits erledigt. Die Fischarten sind aus hiesiger Sicht wesentlich gefährdeter als Vogelarten. Vor allem deshalb weil sie ihr Gewässer nicht verlassen können. Dies macht es notwendig, dass sie die verschiedensten Lebensbereiche im Laufe ihrer Entwicklung erreichen bzw. diese funktionsfähig sein müssen. Dies ist wie oben dargestellt häufig nicht der Fall. Fische sprechen leider den Beschützerinstinkt des Menschen nicht an, so dass viele Menschen Fischarten geringer als Vogelarten oder Säugetierarten einstufen. Wenigstens von Personen, die sich mit Artenschutzfragen beschäftigten, sollte man erwarten können, dass sie die Bedeutung der Fischarten richtig einordnen. Es gibt hier leider erhebliche Defizite bei den zuständigen Stellen. Die Situation wäre sicherlich eine andere, wenn Fischarten einen ähnlich, niedlichen und kuscheligen Eindruck hinterlassen würden wie z. B. der Eisbär Knut in Berlin oder der Eisbär Flocke in Nürnberg. Die Fachberatung für Fischerei ist sich im Klaren darüber, dass Fischarten nie so eingeschätzt werden. Die Fachberatung für Fischerei erachtet es daher als eine ihrer vordringlichen Aufgaben auf die Gefährdung und das Schutzbedürfnis der Fischarten hinzuweisen. Menschen müssen verstehen was wichtig ist. Die Situation der Fischarten muss ähnlich eingeschätzt werden, wie von gefährdeten Säugetierarten oder Vögeln. 30
10. Fischartenschutz. Die Fachberatung für Fischerei misst dem Fischartenschutz eine zentrale Bedeutung zu und führt in Zusammenarbeit mit dem Bezirksfischereiverband Oberfranken Artenhilfsprogramme bei Fischarten durch. Derzeit werden folgende Fischarten durch ein Artenhilfsprogramm unterstützt. Bachforelle Äsche Nase Schleie Hecht Zander Aal Atlantischer Lachs Edelkrebs/Steinkrebs. Aus unserer Sicht ist es notwendig, die Fischer und auch die übrige Bevölkerung auf die Bedeutung der Fischarten hinzuweisen. Die Gesetze und Verordnungen sind zwar auch ein wichtiger Teil um die Arten zu erhalten und zu schützen, entscheidend ist aber unserer Ansicht nach, dass die Menschen über die Fischarten und ihre Gefährdung Bescheid wissen. Kenntnisse bei den Menschen über die Situation sind wichtiger als Gesetze und Verordnungen. Bachforelle. Nach einem Besatzprogramm des Bezirksfischereiverbandes Oberfranken wurden auch im Berichtsjahr wieder Bachforellenbrütlinge in geeignete oberfränkische Gewässer eingesetzt, um die heimische Bachforelle zu erhalten. Da Oberfranken vier Gewässereinzugsgebiete umfasst wurden die Besatzprogramme aufgeteilt in das Main- und Elbe-Einzugsgebiet. In den Bach des Weser-Einzugsgebietes und in die Bäche des Donau-Einzugsgebietes wurden keine Fische eingesetzt. Im Main- Einzugsgebiet wurden 152.000 Brütlinge und in das Elbe-Einzugsgebiet 55.500 Brütlinge ausgesetzt. 31
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