KIller-Vorwürfe TrauerspIel In 7 aKTen KuTschen für ... - Die Gazette
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liert ihre schlagkraft, wenn der Kritiker sie<br />
zynisch und menschenunwürdig verpackt.<br />
unterm strich ist die intellektuelle elite kein<br />
Vorbild <strong>für</strong> die Menschen. Vielmehr werden sie<br />
alleine gelassen mit einer Menge widersprüchlicher<br />
<strong>In</strong>formationen. hilflosigkeit und angst<br />
machen sich breit, und in den schlimmsten fällen<br />
werden die Menschen in extreme getrieben,<br />
seien es die Muslime, die sich noch stärker an<br />
ihren glauben klammern, oder die deutschen,<br />
die bei rechten Bewegungen und parteien halt<br />
suchen.<br />
ein streit der geistigen elite im<br />
namen der Menschenrechte ist wichtig, doch<br />
reicht der streit um werte allein nicht aus. Mit<br />
der Zurückweisung der Islamkritik werden<br />
wesentliche stimmen gelähmt, die <strong>für</strong> die<br />
opfer des Islam sprechen. während sich Menschenrechtler<br />
in anderen ländern unter<br />
schwierigsten Bedingungen gehör verschaffen<br />
müssen und von Zuständen wie in deutschland<br />
träumen, treten manche hierzulande die<br />
günstigen umstände in deutschland mit<br />
füßen. Man könnte sogar sagen, dass die wahren<br />
feinde der freiheit aus den eigenen reihen<br />
stammen. und genau diese Menschen tragen<br />
zur unterdrückung vieler frauen und Männer<br />
im Islam bei, indem sie die prinzipielle selbstbestimmung<br />
jeder gemeinschaft über alles stellen,<br />
auch dann, wenn verfassungsmäßige<br />
rechte verletzt werden.<br />
einer 15-jährigen Muslimin, die eventuell<br />
von ehrenmorden bedroht wird, ist nicht<br />
damit geholfen, dass „gutmenschen” dies als<br />
einzelfall abtun und sich noch immer schützend<br />
vor eine gemeinschaft stellen, in der solche<br />
Morde orthodox-religiös hergeleitet und<br />
traditionell geduldet werden. die profiteure<br />
patriarchalischer strukturen werden sich niemals<br />
<strong>für</strong> die emanzipation oder die rechte der<br />
frau einsetzen. sie werden auf ihre privilegien,<br />
lediglich abgeleitet von ihrer Männlichkeit,<br />
nicht verzichten. das ist nichts anderes als eine<br />
moderne art der sklaverei. die frau dient dem<br />
Mann, nicht nur als hausangestellte und Versorgerin<br />
der Kinder, sondern auch als sexualobjekt.<br />
er kann jederzeit über sie gebieten, ihr<br />
befehlen, was sie tun, wo sie hingehen und mit<br />
Themen<br />
wem sie verkehren soll. er ist ihr chef. wohl die<br />
wenig sten Männer werden freiwillig solche an -<br />
nehmlichkeiten aufgeben. dieser den frauen<br />
aufgezwungene lebensstil erzeugt enormen<br />
physischen und psychischen druck. laut einer<br />
türkischen pressemeldung vom Juni dieses Jahres<br />
ist die selbstmordrate unter türkischen<br />
frauen doppelt so hoch wie bei deutschen und<br />
der suizidversuch sogar fünfmal so häufig. es<br />
ist dringend notwendig, staatliche <strong>In</strong>terventionen<br />
einzuleiten, um diesen frauen und Mädchen<br />
zu helfen. eine religiös oder auch nur traditionell<br />
begründete rollenverteilung dieser<br />
art darf nicht geduldet werden. selbstverständlich<br />
fallen aber auch Männer diesem system<br />
zum opfer. sie werden in eine rolle gedrängt<br />
und mit Verpflichtungen ausgestattet, die sie<br />
erfüllen müssen, wenn sie ihr gesellschaftliches<br />
ansehen erhalten wollen. all diese Männer und<br />
vor allem die frauen benötigen mehr als nur<br />
worte und diskurse. Medien und politik<br />
begnügen sich mit lippenbekenntnissen und<br />
dem herunterspielen ernster Bedrohungen <strong>für</strong><br />
viele frauen. sie brauchen praktische hilfe. es<br />
gibt immer noch zu wenige einrichtungen, die<br />
sich um die schicksale muslimischer Betroffener<br />
kümmern. Mehr professionelle Betreuungen,<br />
ex perten und Kriseneinrichtungen werden<br />
benötigt, um sie aus ihrer hilflosigkeit zu<br />
befreien. die wenigen, die sich <strong>für</strong> die opfer<br />
einsetzen, verdienen es nicht, da<strong>für</strong> noch öf -<br />
fentlich angegriffen zu werden. die deutsche<br />
selbstdestruktion muss ein ende finden.<br />
Iamthebo, wikimedia<br />
Shirin Ebadi, Friedensnobelpreis 2003<br />
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