Abschlussbericht zum Projekt - Freistaat Thüringen
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1.2 Die Ziele des Pr <strong>Projekt</strong>s ojekts "Implementation des perso personenzent nenzentrierten riertenAn- satzes in der psyc psychiatrischen hiatrischen Versorgu Versorgun gg in Th Thürin üringen gen"<br />
Das zentrale Ziel der Psychiatriereform gemäß Psychiatrieenquete und Bericht der<br />
Expertenkommission von 1988 besteht im Aufbau gemeindeintegrierter Hilfesysteme,<br />
die auch chronisch psychisch kranken Menschen mit fortbestehenden schweren<br />
Störungen an ihrem Wohnort und in ihrem gewohnten sozialen Umfeld ein<br />
Leben entsprechend ihren Neigungen und Fähigkeiten unter möglichst normalen<br />
Rahmenbedingungen ermöglichen soll. Das ist weiterhin aktuell.<br />
Entsprechend ist das Ziel des Landesmodellprojekts „Implementation personenbezogener<br />
Hilfen“ die Umgestaltung des bisherigen regionalen Versorgungssystems<br />
zu einem personenzentrierten Hilfesystem, um die Hilfeleistungen für psychisch<br />
erkrankte Menschen zu verbessern.<br />
Bisher werden noch entschieden zu viele psychisch kranke Menschen in oft wohnortfernen<br />
Heimen untergebracht, nicht weil sie gerne in großen Gruppen leben,<br />
sondern weil die erforderlichen Hilfen ambulant nicht erbracht werden können.<br />
Nach Aufnahme der Hilfeleistung führen wechselnde Hilfebedarfe nicht selten zu<br />
erzwungenen Einrichtungswechseln mit Verlust der vertrauten Umgebung und der<br />
vertrauten Bezugspersonen. Sofern mehrere Hilfearten gleichzeitig erforderlich<br />
sind, werden diese von verschiedenen Einrichtungen erbracht. Deren Abstimmung<br />
ist oft nicht ausreichend.<br />
Auf der Basis dieser Analyse wurde von der Aktion Psychisch Kranke das Konzept<br />
der ‚personenzentrierten Hilfen’ entwickelt. Dabei stehen folgende Aspekte imVordergrund:<br />
- die konsequente Orientierung am individuellen Hilfebedarf des psychisch kranken<br />
Menschen,<br />
- die integrierte Hilfeleistung unter Einbeziehung aller erforderlichen Hilfen und<br />
- der zeitnahe und gesicherte Zugang zu den erforderlichen Hilfen.<br />
Zentrale Ziele des Modellprojekts waren entsprechend:<br />
- Einführung einer einrichtungs- und leistungsbereichsübergreifend vereinheitlichten<br />
Behandlungs- und Rehabilitationsplanung mit dem IBRP (Integrierter<br />
Behandlungs- und Rehabilitationsplan),<br />
- Komplexleistungen bei komplexen Hilfebedarf, insbesondere ambulante Komplexleistungen,<br />
- Bildung einer Hilfeplankonferenz zur Abstimmung einer einheitlichen Einschätzungder<br />
individuellen Hilfeplanung,<br />
- regionale Pflichtversorgung: kein psychisch kranker oder behinderter Mensch<br />
wird wegen Art oder Umfang seines Hilfebedarfs von Hilfen in der Region ausgeschlossen<br />
- Bildung eines Gemeindepsychiatrischen Verbundes<br />
Im Modellprojekt ging es weder um eine Weiterentwicklung noch umdie Erprobung<br />
des personenzentrierten Ansatzes, sondern um die Förderung des Prozesses