teamwork 2007 - FSG-HG1
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Wenn MitarbeiterInnen auf<br />
die Reise geschickt werden<br />
Verhindern können es Gewerkschaft<br />
und Personalvertretung<br />
nicht, wenn die Dienstgeberin<br />
unsere Stadtverwaltung nach<br />
privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
organisieren und einzelne<br />
Teile in andere Rechtsformen<br />
auslagern möchte. Mit kritischen<br />
Hinweisen sparen wir natürlich<br />
nicht, wenn sich mögliche<br />
Nachteile für die Mitarbeiter-<br />
Innen abzuzeichnen scheinen,<br />
und haben hemmungsloses<br />
Ausufern der Privatisierung verhindert.<br />
Gerade ist nach langem<br />
Verhandeln der Kollektivvertrag<br />
beim Fonds Soziales Wien zustandegekommen<br />
(siehe Beitrag<br />
auf Seite 13 aus dem<br />
Blickwinkel von Dienststellenleitung<br />
und Personalvertretung /<br />
Betriebsrat), bei Wien Museum<br />
ist der Vertrag unterschrieben,<br />
und beim Konservatorium versucht<br />
die Geschäftsführung –<br />
wenn auch erfolglos – ihre<br />
MitarbeiterInnen über den Tisch<br />
zu ziehen und bestehende<br />
Rechte abzuringen.<br />
Dazu gehören die für Vertragsbedienstete<br />
und pragmatisierte<br />
KollegInnen selbstverständlichen<br />
Überstunden- und Honorierungsregeln<br />
einschließlich<br />
des eigentlich allgemein außer<br />
Danke, gern geschehen<br />
... hat die<br />
ArbeitnehmerInnenvertretung<br />
mehr als genug zu tun,<br />
damit das Beste heraus kommt.<br />
Streit stehenden Weihnachtsund<br />
Urlaubsgelds (siehe Beitrag<br />
auf Seite 13).<br />
Einmal haben wir’s ausgerechnet:<br />
Von der Vorbereitung der<br />
Zuweisung zu einer privatwirtschaftlich<br />
geführten Einheit bis<br />
zum Abschluss des Kollektivvertrages<br />
und aller notwendigen<br />
Begleitmaßnahmen investiert<br />
die ArbeitnehmerInnenvertretung<br />
gut und gerne 2.000 intensiv<br />
verbrachte Arbeitsstunden.<br />
Mit dem am 5. Juli vom Wiener<br />
Landtag beschlossenen Zuweisungsgesetz<br />
folgt Wien einer<br />
EU-Richtlinie zur Wahrung der<br />
Bedienstetenrechte bei solchen<br />
Änderungen. Im Wiener Personalvertretungsgesetz<br />
findet sich<br />
jetzt die Bestimmung, künftig die<br />
Personalvertretung so rechtzeitig<br />
über Zeitpunkt, Grund sowie<br />
rechtliche, wirtschaftliche und<br />
soziale Folgen für die Bediensteten<br />
zu informieren, dass die<br />
Beratung über die beabsichtigten<br />
Maßnahmen und allenfalls<br />
Mit 50 Lenzen war Peter Stoik gerade nicht in dem Alter, in dem<br />
man gern ganz neu beginnt. Bloß: Die Druckerei der MA 54 wurde<br />
geschlossen, und das, was er dort erfolgreich geschafft hatte, war<br />
auf einmal nichts mehr wert. Für alle Drucker wie Peter Stoik war<br />
das ein harter Schlag, begleitet von Zukunftsängsten.<br />
Bekanntlich hatten sich die PersonalvertreterInnen der Hauptgruppe<br />
I und der örtlichen Personalvertretung um jeden einzelnen<br />
dieser Mitarbeiter intensiv bemüht, sie beim Finden geeigneter<br />
neuer, attraktiver Berufswege zu unterstützen.<br />
Den Peter Stoik hab ich irgend wann danach auf der Donauinsel<br />
getroffen. Er hat mir vorgeschwärmt, wie zufrieden er an seinem<br />
neuen Arbeitsplatz in der MA 37 (Baubehörde) ist und wie wohl er<br />
sich unter seinen neuen KollegInnen fühlt.<br />
Freut mich, dass wir (auch hier) helfen konnten.<br />
Michael Kerschbaumer ker@hg1.magwien.gv.at<br />
Foto: Media Wien<br />
Michael Kerschbaumer ist stellvertretender<br />
Vorsitzender der<br />
Hauptgruppe I.<br />
Einspruch durch die Personalvertretung<br />
möglich ist. „Kern des<br />
Gesetzes ist der größtmögliche<br />
Schutz der MitarbeiterInnen der<br />
Stadt Wien im Fall einer Ausgliederung“,<br />
erläuterte dazu GdG-<br />
Vorsitzender und Wiener Landtagsabgeordneter<br />
Ing. Christian<br />
Meidlinger in einer Presseaussendung.<br />
Das neue Gesetz sei<br />
ein Bekenntnis zur Daseinsvorsorge.<br />
Die – vor allem die neu aufgenommenen<br />
– MitarbeiterInnen in<br />
den ausgegliederten Einrichtungen<br />
finden sich, was die Standards<br />
für die Bezahlung der<br />
erbrachten Leistungen betrifft, in<br />
einer völlig neuen Hemisphäre,<br />
auch wenn sich Arbeitsumfang<br />
und -abgeltung an BesoldungsundVertragsbedienstetenordnung<br />
orientieren. Allenfalls diskutierbar<br />
sind in Zukunft neue<br />
Gehaltswege mit unterschiedlichen<br />
als Biennalvorrückungen,<br />
wie das bei anderen Berufsgruppen<br />
durchaus gang und gäbe ist.<br />
Wichtig für uns als GewerkschafterInnen<br />
/ PersonalvertreterInnen<br />
sind planbare Einkommensentwicklung<br />
und verlässliche<br />
Mindestabsicherung. Perspektiven<br />
für die Entlohnung und<br />
Leistungsanreize lassen sich in<br />
Kollektivverträgen niederschreiben.<br />
Ihre Vereinbarung wird von<br />
der Gewerkschaft als Vis à vis<br />
der Geschäftsleitung begleitet.<br />
Wenn einer<br />
eine Reise tut,<br />
dann kann er<br />
was erzählen.<br />
Das gilt ganz<br />
besonders,<br />
wenn die Reise<br />
aus dem<br />
„Schoß des<br />
Magistrats“ in<br />
eine andere<br />
Einrichtung<br />
der Stadt oder,<br />
wie bei der<br />
ASFINAG, in<br />
ein anderes<br />
Unternehmen<br />
führt. Damit<br />
alles glatt<br />
geht, haben<br />
PersonalvertreterInnen<br />
und GewerkschafterInnen<br />
jeweils gut und<br />
gerne 2.000<br />
Stunden intensive<br />
Arbeit zu<br />
leisten. – In<br />
Hinkunft kann<br />
es neue BerufsundEinkommenswege<br />
geben, aber<br />
nur unter Mitwirkung<br />
von<br />
Gewerkschaft<br />
und Personalvertretung.<br />
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