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Patientenberatung in Essen - Frauenportal Essen

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Aufgabenverständnisses. E<strong>in</strong> gezieltes Beschwerdemanagement ist allerd<strong>in</strong>gs noch selten vorhanden<br />

oder gerade erst im Aufbau.<br />

Die meisten der <strong>in</strong> <strong>Essen</strong> vorhandenen Ansprechstellen für Patienten und Patient<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>nerhalb<br />

der oben genannten Organisationen als mehr oder weniger spezialisierte Stellen angesiedelt.<br />

(Beispiele: Patientenfürsprecher <strong>in</strong> Krankenhäusern, Clear<strong>in</strong>gstelle der Ärztekammer Nordrhe<strong>in</strong>.)<br />

Damit s<strong>in</strong>d sie eng an die Fachlichkeit der jeweiligen Institution angebunden, werden aber von<br />

Patienten und Patient<strong>in</strong>nen auch <strong>in</strong> deren Abhängigkeit gesehen, was <strong>in</strong> Konfliktfällen wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

die Zugänglichkeit und unbefangene Nutzung erschwert.<br />

In Ausbildung und Fortbildung werden Sensibilität <strong>in</strong> dieser Frage, aktuelle rechtliche Informationen<br />

und ausreichende kommunikative Fähigkeiten als wesentliche Voraussetzungen nur unzureichend<br />

vermittelt. Diese Situation begünstigt <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Zeitknappheit und mangelnden personellen<br />

Ressourcen Verhaltensunsicherheiten und Vorbehalte.<br />

Der öffentliche Gesundheitsdienst nimmt <strong>in</strong> vielen Bereichen Aufsichtsfunktionen wahr. In e<strong>in</strong>em<br />

neuen Verständnis se<strong>in</strong>er Aufgaben trägt er damit zur Qualitätssicherung im Gesundheitsbereich<br />

bei. Se<strong>in</strong>e gleichzeitige Dienstleisterfunktion für ratsuchende Bürger und Bürger<strong>in</strong>nen ist noch zu<br />

wenig nach <strong>in</strong>nen und außen profiliert.<br />

Für Ratsuchende bestehen zu wenig Übersicht und teilweise zu hochschwellige Zugangswege zu<br />

den vorhandenen Ansprechstellen. Nach E<strong>in</strong>schätzung der Mitglieder der Arbeitsgruppe „verirren“<br />

sich die Patienten und Patient<strong>in</strong>nen zu häufig <strong>in</strong> diesem System oder werden auf der Suche nach<br />

der richtigen Stelle mutlos. Daher hält die Arbeitsgruppe e<strong>in</strong>e „Portalstelle mit Lotsenfunktion“ <strong>in</strong><br />

<strong>Essen</strong> für erforderlich. Das Gesundheitstelefon, das diese Funktion grundsätzlich wahrnehmen<br />

könnte, ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er bestehenden Form dazu nicht <strong>in</strong> der Lage.<br />

Im ambulanten Pflegebereich gibt es e<strong>in</strong>e deutlich verbesserte Situation durch den Aufbau von<br />

sieben Pflegeberatungsstellen <strong>in</strong> verschiedener Trägerschaft. Auch die Verbraucherberatung hat<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren ihre Angebote im Bereich der gesundheitsbezogenen Beratung verstärkt.<br />

Informationen zu Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten werden zu sehr auf die Ebene<br />

der Formulare reduziert und zu spät, d.h. erst bei E<strong>in</strong>treten schwerer Erkrankungen oder im Alter<br />

zum Thema gemacht. Zudem bestehen weiterh<strong>in</strong> auf Seiten der Ärzte und Ärzt<strong>in</strong>nen Zweifel am<br />

Nutzen und der Rechtsverb<strong>in</strong>dlichkeit solcher Regelungen und auf Seiten der Patienten an deren<br />

Wirksamkeit.<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Herausgabe e<strong>in</strong>es <strong>Essen</strong>er Patientenratgebers<br />

Der <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe bearbeitete Text der NRW-Broschüre „Patientenrechte <strong>in</strong> Deutschland“<br />

soll als <strong>Essen</strong>er Patientenratgeber mit e<strong>in</strong>em auf <strong>Essen</strong> bezogenen Adressteil veröffentlicht und <strong>in</strong><br />

<strong>Essen</strong> weit verbreitet werden.<br />

Stärkere Berücksichtigung des Themas „Umgang mit Patientenrechten“ <strong>in</strong> Aus- und Fortbildung<br />

Das Thema „Umgang mit Patientenrechten“ soll stärker <strong>in</strong> die Aus- und Fortbildung von Fachkräften<br />

im Gesundheitswesen e<strong>in</strong>bezogen werden, damit e<strong>in</strong>e bessere Umsetzung <strong>in</strong> den verschiedenen<br />

Arbeitsgebieten gel<strong>in</strong>gt (Selbstverpflichtung der Schulen und Fortbildungsträger). Dabei<br />

soll berücksichtigt werden, dass der Umgang mit dem Selbstbestimmungsrecht der Patienten<br />

und Patient<strong>in</strong>nen auch mit <strong>in</strong>neren und äußeren Konflikten e<strong>in</strong>hergehen kann.<br />

Lotsenqualität <strong>in</strong> den <strong>Essen</strong>er Gesundheits<strong>in</strong>formationssystemen <strong>in</strong>stallieren<br />

Über die im <strong>Essen</strong>er Patientenratgeber enthaltene Auflistung von Adressen h<strong>in</strong>aus soll Rat suchenden<br />

Patienten und Patient<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Stelle mit Lotsenfunktion zur Verfügung stehen. Die Arbeitsgruppe<br />

„Patienten<strong>in</strong>formationssysteme“ sollte die vorhandenen Informationsmedien auf ihre<br />

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