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orientierUnGsrAhMen - Marie Meierhofer Institut für das Kind

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erArbeitUnG des <strong>orientierUnGsrAhMen</strong>s<br />

AnForderUnGen An<br />

den <strong>orientierUnGsrAhMen</strong><br />

Aus den Ergebnissen der ersten Delphi-Umfrage lässt<br />

sich der klare Wunsch nach einem «offenen» Orientierungsrahmen<br />

ableiten. Fast alle Expertinnen und Experten<br />

(91%) präferieren einen Orientierungsrahmen,<br />

der eine Ausrichtung an einem gemeinsamen Bildungsverständnis<br />

und an grundsätzlichen Bildungszielen ermöglicht,<br />

der aber der Praxis vor Ort individuellen und<br />

methodischen Gestaltungsspielraum überlässt. Lediglich<br />

18% der Befragten wünschen sich einen «geschlossenen»<br />

Orientierungsrahmen, in dem genau festgehalten<br />

ist, welche konkreten und messbaren Bildungsziele<br />

zu erreichen sind und wie die einzelnen Inhalte in der<br />

Praxis umgesetzt werden.<br />

Inhaltlich soll sich der Orientierungsrahmen <strong>für</strong><br />

frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in<br />

der Schweiz gemäss den befragten Expertinnen und<br />

Experten auf Prinzipien und Grunddimensionen der<br />

kindlichen Entwicklung ausrichten und Elemente zum<br />

Bildungsverständnis sowie zur Entwicklung und Sicherung<br />

von Bildungsqualität enthalten. Kein Konsens<br />

ergab sich bezüglich des Stellenwerts von konkreten<br />

Bildungs bereichen bzw. Lernfeldern als Strukturierung<br />

des Orientierungsrahmens. Hingegen wurde folgenden<br />

Kompetenzbereichen eine hohe Relevanz zugesprochen:<br />

personale Kompetenzen bzw. Ich-Kompetenzen, soziale<br />

Kompetenzen sowie Kompetenzen im Umgang mit<br />

Belastungen und Veränderungen. Der vorliegende Orientierungsrahmen<br />

ist deshalb weder nach Bildungsbereichen<br />

bzw. Lernfeldern noch nach Kompetenzen,<br />

sondern nach Leitprinzipien der kindlichen Entwicklung<br />

strukturiert. Beide anderen Ausrichtungen werden<br />

jedoch innerhalb der einzelnen Kapitel querliegend mit<br />

angesprochen.<br />

Der Orientierungsrahmen soll sich an <strong>Kind</strong>ertageseinrichtungen<br />

als primäre Adressaten richten, aber<br />

auch die Zusammenhänge und Übergänge zwischen<br />

den verschiedenen Lernorten von <strong>Kind</strong>ern – Familie,<br />

<strong>Kind</strong>ertageseinrichtung, Spielgruppe, Tagesfamilie,<br />

<strong>Kind</strong>ergarten bzw. Schuleingangsstufe, Hort usw. – berücksichtigen.<br />

Ferner soll er einen kompakten Umfang<br />

aufweisen.<br />

18<br />

Aus den Erkenntnissen der ersten Befragung wurde<br />

ein erstes Grobgerüst <strong>für</strong> den Orientierungsrahmen<br />

entwickelt und den Expertinnen und Experten in der<br />

zweiten Befragungswelle zur Beurteilung vorgelegt.<br />

Darüber hinaus wurden ausgewählte, noch ungeklärte<br />

Fragen zur Präzisierung nochmals aufgenommen.<br />

Aus den Ergebnissen der zweiten Delphi-Umfrage<br />

lässt sich der Rückschluss ziehen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> zur Disposition<br />

gestellte Grobgerüst des zu entwickelnden Orientierungsrahmens<br />

von den Befragten mit hohem Konsens<br />

angenommen sowie als inhaltlich logisch und<br />

nachvollziehbar wahrgenommen wird. Der Orientierungsrahmen<br />

soll sich nach Einschätzung von etwas<br />

mehr als der Hälfte der befragten Expertinnen und Experten<br />

in erster Linie auf die frühe <strong>Kind</strong>heit, d. h. auf<br />

die Altersspanne von 0 bis 4 Jahren bzw. bis zum Eintritt<br />

in den <strong>Kind</strong>ergarten, konzentrieren. Dabei soll<br />

insbesondere auf <strong>das</strong> erfahrungsbasierte, individuelle<br />

und soziale frühe Lernen eingegangen werden. Akzente<br />

eines Bildungsverständnisses im Sinne von Wissensvermittlung,<br />

Leistungsfeststellung und Instruktion sollen<br />

ausdrücklich vermieden werden.<br />

Anhand der Rückmeldungen der zweiten Befragungswelle<br />

wurden die inhaltlichen Schwerpunkte sowie<br />

der Aufbau des Orientierungsrahmens überarbeitet<br />

und weiterentwickelt. Die konkrete Auswahl von<br />

Themen sowie <strong>das</strong> Setzen von Akzenten im Rahmen<br />

des Grobgerüsts orientieren sich dabei ebenfalls an<br />

den Ergebnissen der Delphi-Befragung, in der dazu<br />

u. a. verschiedene internationale Vorlagen zur Diskussion<br />

gestellt wurden. Trotzdem spiegelt der vorliegende<br />

Orientierungsrahmen auch die subjektive fachliche<br />

Sicht der Autorinnen.

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