Gleichstellung von Frauen und Männern im ... - frauennrw.de
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<strong>Gleichstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Männern</strong> <strong>im</strong> öffentlichen Dienst<br />
Die Ergebnisse für die ersten vier Jahre nach Inkrafttreten sind <strong>im</strong> ersten Bericht zur Umsetzung<br />
<strong>de</strong>s LGG aus 2005 dokumentiert. Bereits hier zeigen sich eine positive Gr<strong>und</strong>ten<strong>de</strong>nz<br />
<strong>und</strong> Verbesserungen bei <strong>de</strong>r beruflichen <strong>Gleichstellung</strong> in vielen Bereichen <strong>de</strong>s öffentlichen<br />
Dienstes. Für <strong>de</strong>n jetzt untersuchten Berichtszeitraum vom 01.01.2004 – 31.10.2006 setzt<br />
sich dieser Trend <strong>im</strong> Wesentlichen fort. Im Einzelnen be<strong>de</strong>utet dies 1 :<br />
Bei einer Gesamtbetrachtung <strong>de</strong>r allgemeinen Beschäftigtensituation in <strong>de</strong>r unmittelbaren<br />
Lan<strong>de</strong>sverwaltung seit En<strong>de</strong> 2003 ist ein Rückgang <strong>de</strong>r Beschäftigtenzahlen um <strong>im</strong>merhin<br />
zwei Prozent festzustellen. Diese Gesamtentwicklung geht jedoch nicht zu Lasten <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong>.<br />
Im Gegenteil: Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl <strong>de</strong>r weiblichen Beschäftigten um 2.224 auf<br />
192.812 Personen an. Zum Stichtag (31.10.2006) liegt <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>anteil über <strong>de</strong>r 50-Prozent-<br />
Marke. Gegenüber <strong>de</strong>m Stichtag 31.12.2003 wird damit eine weitere Steigerung <strong>de</strong>s <strong>Frauen</strong>anteils<br />
um 1,5 Prozentpunkte erreicht. Allerdings relativiert sich dieses positive Ergebnis be<strong>im</strong><br />
Blick auf die einzelnen Laufbahngruppen <strong>de</strong>s mittleren, gehobenen <strong>und</strong> höheren Dienstes:<br />
Während über vier Fünftel <strong>de</strong>r Männer <strong>im</strong> gehobenen <strong>und</strong> höheren Dienst beschäftigt sind, gilt<br />
dies bei <strong>de</strong>n <strong>Frauen</strong> nur für gut drei Viertel. Knapp ein Viertel <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong> ist <strong>im</strong> mittleren Dienst<br />
tätig, ein sehr viel höherer Anteil als bei <strong>de</strong>n <strong>Männern</strong>. Weiterhin relativiert sich die kontinuierliche<br />
Steigerung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r beschäftigten <strong>Frauen</strong> bei Betrachtung <strong>de</strong>s Beschäftigungsvolumens,<br />
da <strong>Frauen</strong> zu einem sehr viel höheren Prozentsatz Teilzeit arbeiten als Männer.<br />
Auch bei <strong>de</strong>n <strong>Frauen</strong>quoten innerhalb <strong>de</strong>r Laufbahngruppen setzen sich die geschlechtsspezifischen<br />
Unterschie<strong>de</strong> fort, allerdings sind hier Bewegungen festzustellen. Im Vergleich<br />
zu <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>s letzten Berichtszeitraums weisen – mit Ausnahme <strong>de</strong>s einfachen<br />
Dienstes – alle Laufbahngruppen gestiegene <strong>Frauen</strong>anteile auf. Der größte Zuwachs entfällt<br />
dabei auf <strong>de</strong>n höheren Dienst (incl. Angestellte). Dies ist ein wichtiger Fortschritt. Da hier<br />
großer Nachholbedarf bestand, fehlen jedoch noch <strong>im</strong>mer gut 10 Prozentpunkte bis zum Erreichen<br />
<strong>de</strong>r Geschlechterparität. Im mittleren Dienst hat sich <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>anteil bei nur noch<br />
geringer Steigerung auf knapp zwei Drittel eingepen<strong>de</strong>lt, <strong>im</strong> gehobenen Dienst, bei ebenfalls<br />
noch leichtem Anstieg, auf gut 50 %. In <strong>de</strong>n Bereichen einfacher Dienst sowie Arbeiterinnen/<br />
Arbeiter haben sich die <strong>Frauen</strong>anteile <strong>im</strong> Berichtszeitraum angeglichen <strong>und</strong> liegen jeweils bei<br />
r<strong>und</strong> einem Fünftel.<br />
Positiv ist auch die Entwicklung bei <strong>de</strong>n Neueinstellungen: Hier konnte mit einem Ergebnis<br />
<strong>von</strong> <strong>de</strong>utlich über 50 % <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>anteil erneut gesteigert wer<strong>de</strong>n. Dieser Prozentsatz liegt<br />
noch über <strong>de</strong>m <strong>Frauen</strong>anteil an <strong>de</strong>r Gesamtzahl <strong>de</strong>r Beschäftigten. Damit haben sich Neueinstellungen<br />
als wirksames Instrument erwiesen, zu einer Verbesserung <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>repräsentanz<br />
<strong>im</strong> öffentlichen Dienst beizutragen.<br />
Kritisch zu sehen ist allerdings das Gesamtergebnis bei <strong>de</strong>n Beför<strong>de</strong>rungen. Nach wie vor profitieren<br />
<strong>Frauen</strong> anteilmäßig weit weniger <strong>von</strong> Beför<strong>de</strong>rungen/Höhergruppierungen/Höherreihungen<br />
als es ihrem Beschäftigtenanteil entspräche. Unterschie<strong>de</strong> zeigen sich hier zwischen<br />
<strong>de</strong>n Beschäftigtengruppen wie auch innerhalb <strong>de</strong>r Laufbahngruppen. So gilt für <strong>de</strong>n höheren<br />
Dienst – <strong>im</strong> Gegensatz zum gehobenen Dienst – dass die Beför<strong>de</strong>rungsquote <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> erfreulicherweise<br />
nahezu ihren Beschäftigtenanteil erreicht. Für <strong>de</strong>n Angestelltenbereich – an<strong>de</strong>rs<br />
als für <strong>de</strong>n Beamtenbereich – ist festzustellen, dass <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>anteil an <strong>de</strong>n Höhergruppierungen<br />
sogar ihren Beschäftigtenanteil übersteigt.<br />
Unabhängig da<strong>von</strong> besteht – je<strong>de</strong>nfalls partiell – Handlungsbedarf. Dies betrifft insbeson<strong>de</strong>re<br />
die Laufbahngruppe <strong>de</strong>s gehobenen Dienstes bei <strong>de</strong>n Beamtinnen <strong>und</strong> Beamten, in geringerem<br />
Maße aber auch dieselbe Laufbahngruppe bei <strong>de</strong>n Angestellten sowie <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r<br />
1 Die Daten zur nachfolgend dargestellten Entwicklung basieren auf <strong>de</strong>m Bestand <strong>de</strong>s LBV sowie auf <strong>de</strong>n durch die Landtagsverwaltung<br />
erfassten Beschäftigtendaten.<br />
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