Gleichstellung von Frauen und Männern im ... - frauennrw.de

Gleichstellung von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst
§ 5
Hochschulgesetz NRW – Staatliche Finanzierung und Globalhaushalt
(1) Die staatliche Finanzierung der Hochschulen orientiert sich an den bei der Erfüllung ihrer Auf-
gaben erbrachten Leistungen insbesondere in Forschung und Lehre sowie bei der Förderung des
wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses. Dabei sind auch Fortschritte bei der Erfüllung
des Gleichstellungsauftrages (§ 3 Abs. 4) zu berücksichtigen. 4
…
§ 23
Hochschulgesetz NRW – Gleichstellungsbeauftragte
(1) Die Gleichstellungsbeauftragte hat die Belange der Frauen, die Mitglieder oder Angehörige der
Hochschule sind, wahrzunehmen. Sie wirkt auf die Einbeziehung frauenrelevanter Aspekte bei der
Erfüllung der Aufgaben der Hochschule hin, insbesondere bei der wissenschaftlichen Arbeit, bei
der Entwicklungsplanung und bei der leistungsorientierten Mittelvergabe. Sie kann hierzu an den
Sitzungen des Senats, des Rektorats, der Fachbereichsräte, der Berufungskommissionen und
anderer Gremien mit Antrags- und Rederecht teilnehmen; sie ist wie ein Mitglied zu laden und zu
informieren. Die Grundordnung regelt insbesondere Wahl, Bestellung und Amtszeit der Gleichstellungsbeauftragten
und ihrer Stellvertretung.
(2) Zur Beratung und Unterstützung der Hochschule und der Gleichstellungsbeauftragten soll an
der Hochschule eine Gleichstellungskommission gebildet werden, die insbesondere die Aufstellung
und Einhaltung der Frauenförderplane überwacht und an der internen Mittelvergabe mitwirkt.
(3) Im Übrigen finden die Vorschriften des Landesgleichstellungsgesetzes Anwendung. 5
Die Hochschulen nehmen durch die in § 3 des Hochschulgesetzes (HG) beschriebenen Aufgaben
eine Sonderstellung unter den Dienststellen der Landesverwaltung NRW ein. Die Gewinnung
wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Pflege und Entwicklung der Wissenschaften durch
Forschung, Lehre und Studium bewirken besondere Arbeitsbedingungen und erfordern andere
Organisationsstrukturen. Die Förderung der tatsächlichen Durchsetzung der Gleichberechtigung
von Frauen und Männern, die ebenfalls in § 3 HG in Form des Gender Mainstreaming
Prinzips verankert ist, ist damit vor dem Hintergrund spezifischer Gegebenheiten zu sehen,
wie z.B. dem Qualifikationserwerb für eine wissenschaftliche Karriere oder der Nachwuchsrekrutierung
und -förderung, die durch Förderbeziehungen bzw. die Unterstützung durch
wissenschaftliche Bezugspersonen geprägt sind. Diese Besonderheiten spiegeln sich auch in
den Ergebnissen der Erhebung wider, die sich zum Teil erheblich von denen für die anderen
Dienststellen unterscheiden.
So liegt der Frauenanteil unter den 43.306 Beschäftigten (ohne studentische sowie wissenschaftliche
und künstlerische Hilfskräfte) an den Hochschulen des Landes NRW (40,2 %)
deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt (53,3 %). Andererseits weist aber auch der
Bereich Teilzeit einen Frauenanteil (60,0 %) erheblich unterhalb der landesweiten Quote
(81,7 %) auf. Dies ist auf die – geschlechtsübergreifend – sehr hohe Teilzeitquote unter den
wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Hochschulen zurückzuführen.
4 Hochschulgesetz vom 14. März 2000, seit dem 31.12.2006 außer Kraft, wortgleich mit § 5 Abs. 1 HG in der Fassung des
Hochschulreformweiterentwicklungsgesetzes vom 30.11.2004.
5 Hochschulgesetz vom 14. März 2000, seit dem 31.12.2006 außer Kraft, wortgleich mit § 23 HG in der Fassung des Hochschulreformweiterentwicklungsgesetzes
vom 30.11.2004; aktuelle Norm: § 24 des Hochschulgesetzes vom 31.10.2006.
35