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Gleichstellung von Frauen und Männern im ... - frauennrw.de

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<strong>Gleichstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Männern</strong> <strong>im</strong> öffentlichen Dienst<br />

Mit seiner Orientierung an <strong>de</strong>r individuellen Situation <strong>und</strong> <strong>de</strong>n konkreten Möglichkeiten <strong>de</strong>r<br />

jeweiligen Dienststelle ist <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplan das zentrale Instrument für die (schrittweise)<br />

Umsetzung <strong>de</strong>r Gesetzesziele. Wesentliche Elemente sind dabei zum einen die Analyse <strong>de</strong>s<br />

Status quo, zum an<strong>de</strong>ren aber auch perspektivische Betrachtungen.<br />

Die Zuständigkeit für das Aufstellen <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rpläne liegt gemäß <strong>de</strong>n VV zu § 5 a LGG<br />

bei <strong>de</strong>n Dienststellen. Diese entschei<strong>de</strong>n in eigener Verantwortung, wen sie mit dieser Aufgabe<br />

beauftragen. Im Berichtszeitraum war dies in <strong>de</strong>r ganz überwiegen<strong>de</strong>n Zahl <strong>de</strong>r Fälle die Personalstelle,<br />

sei es, dass <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplan gemeinsam mit <strong>de</strong>r <strong>Gleichstellung</strong>sbeauftragten<br />

erarbeitet wur<strong>de</strong>, sei es allein durch die Personalstelle. Dieses Verfahren korrespondiert<br />

damit, dass <strong>de</strong>r Personalstelle einerseits die für das Aufstellen <strong>de</strong>s <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplans notwendigen<br />

Informationen vorliegen <strong>und</strong> ihr an<strong>de</strong>rerseits auch gr<strong>und</strong>sätzlich die Verantwortung für<br />

Personalmaßnahmen obliegt. Dementsprechend erfolgte die Erstellung durch eine Arbeitsgruppe<br />

zu einem nur geringen Teil <strong>und</strong> sehr selten auch allein durch die <strong>Gleichstellung</strong>sbeauftragte.<br />

Auch für diesen Berichtszeitraum ist offensichtlich <strong>von</strong> einer frühzeitigen Beteiligung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Gleichstellung</strong>sbeauftragten auszugehen, die ein Einvernehmen mit <strong>de</strong>r Personalstelle<br />

ermöglicht. Denn lan<strong>de</strong>sweit sind nur in zwei Fällen Wi<strong>de</strong>rsprüche gegen <strong>de</strong>n <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplan<br />

durch die <strong>Gleichstellung</strong>sbeauftragte erfasst.<br />

Der Verpflichtung zur Erstellung <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplänen kommen die Dienststellen inzwischen<br />

ganz überwiegend nach. Allerdings gibt es noch Defizite hinsichtlich <strong>de</strong>r inhaltlichen<br />

Ausgestaltung. So fehlt etwa in mehr als <strong>de</strong>r Hälfte <strong>de</strong>r <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rpläne die erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Prognose möglicher Beför<strong>de</strong>rungen <strong>und</strong> Höhergruppierungen. Dabei bil<strong>de</strong>t sie eine gr<strong>und</strong>legen<strong>de</strong><br />

Voraussetzung für die Erarbeitung seriöser Ziel- <strong>und</strong> Zeitlinien zur Erhöhung <strong>de</strong>s<br />

<strong>Frauen</strong>anteils. Sie ist <strong>de</strong>shalb unverzichtbar. Offenbar tun sich viele Dienststellen schwer, <strong>im</strong><br />

Rahmen einer Prognose Festlegungen zu treffen, möglicherweise wegen <strong>de</strong>r naturgemäßen<br />

Unwägbarkeiten. Bei entsprechen<strong>de</strong>m Vorgehen können diese jedoch min<strong>im</strong>iert wer<strong>de</strong>n, so<br />

durch die Ermittlung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r zu besetzen<strong>de</strong>n Stellen <strong>und</strong> möglichen Beför<strong>de</strong>rungen/<br />

Höhergruppierungen/Höherreihungen unter Berücksichtigung zu erwarten<strong>de</strong>r Fluktuationen<br />

in <strong>de</strong>r Dienststelle. Ruhestand, Altersteilzeit, Versetzungen, Beför<strong>de</strong>rungen, Stellenabbau sowie<br />

Rückkehr aus Beurlaubungen sind beispielhafte Faktoren, die hierbei einzubeziehen sind.<br />

Können aus vorhan<strong>de</strong>nen Daten <strong>und</strong> Statistiken keine Aussagen entnommen wer<strong>de</strong>n, bieten<br />

Durchschnittswerte, wie sie sich in <strong>de</strong>r Dienststelle in <strong>de</strong>r Vergangenheit ergeben haben, eine<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Prognose.<br />

Entsprechend <strong>de</strong>n genannten Defiziten bei <strong>de</strong>n Prognosen wer<strong>de</strong>n auch häufiger die Zielvorgaben<br />

zum Abbau <strong>de</strong>r Unterrepräsentanz <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> nicht hinreichend <strong>de</strong>finiert. Die Formulierung<br />

<strong>von</strong> Zielvorgaben stellt die Dienststelle vor die Herausfor<strong>de</strong>rung, einerseits <strong>de</strong>m<br />

Gr<strong>und</strong>satz <strong>de</strong>r Bestenauslese Rechnung zu tragen, an<strong>de</strong>rerseits aber eine konsequente<br />

gleichstellungsorientierte Personalplanung zu betreiben. In vielen Fällen fehlen jedoch entsprechen<strong>de</strong><br />

Festlegungen. Dabei sind Laufbahngruppen unterschiedlich betroffen. Beson<strong>de</strong>rs<br />

hohe „Ausfallquoten“ sind bei <strong>de</strong>n Zielvorgaben für Einstellungen <strong>im</strong> Bereich <strong>de</strong>s einfachen<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>s höheren Dienstes festzustellen sowie – bei <strong>de</strong>n Arbeiterinnen <strong>und</strong> Arbeitern – für <strong>de</strong>n<br />

mittleren Dienst. Zielvorgaben für Beför<strong>de</strong>rungen bzw. Höhergruppierungen fehlen am häufigsten<br />

in oberen Besoldungs- bzw. Vergütungsgruppen <strong>de</strong>s höheren Dienstes. Der Festlegung<br />

<strong>von</strong> Zielvorgaben als Leitlinien <strong>de</strong>r Personalentwicklung muss nach diesem Ergebnis bei <strong>de</strong>r<br />

Erstellung <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplänen künftig noch <strong>de</strong>utlich mehr Beachtung geschenkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zu <strong>de</strong>r Verankerung <strong>von</strong> weiteren personellen, organisatorischen <strong>und</strong> fortbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Maßnahmen,<br />

mit <strong>de</strong>nen das Erreichen <strong>de</strong>r Zielvorgaben beför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n soll, ist folgen<strong>de</strong>s festzustellen:<br />

Zu einem sehr hohen Anteil sehen die Dienststellen Maßnahmen zur Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Vereinbarkeit <strong>von</strong> Beruf <strong>und</strong> Familie vor. Schwieriger scheint es zu sein, gleichstellungspolitische<br />

Flankierungen für die Personalauswahl bzw. Personalentwicklung zu verankern.<br />

Gera<strong>de</strong> diese verdienen aber <strong>im</strong> Hinblick auf <strong>de</strong>n Abbau <strong>de</strong>r Unterrepräsentanz <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong><br />

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