Thermenland Magazin November 2013
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FETTE LÜGEN<br />
Treffen sich zwei Fettzellen.Fragt die eine<br />
die andere: alles klar bei dir? Esgeht schon,<br />
sagt die andere, etwas eng hier,sodicht<br />
unter der Haut, aber sonst ist alles gut!<br />
Da fängt die eine zu jammern an. „Heiß<br />
und stickig ist es bei mir –sodicht an den<br />
Organen. Meine Unterkunft gleicht einem<br />
Kriegsschauplatz. Die Hormone spielen verrückt<br />
und der ständige Überfluss anZucker<br />
bringt hier beinahe jede einzelne von uns<br />
zum Überlaufen. Wenn sich hier nicht bald<br />
was tut, gehen wir alle drauf!“<br />
Was sich anhört wie ein Witz,<br />
ist ernüchternde Realität<br />
Tatsächlich gibt esgute und böse Fettspeicher<br />
in unserem Körper.Die natürliche Fettschicht<br />
liegt, wie von der Natur vorgesehen,<br />
als Wärmespeicher und zum Schutz<br />
dicht unter der Haut und in geringen Mengen<br />
als Puffer anden Organen.<br />
Der angemästete Überschuss, der in den<br />
vorgesehenen Speichern keinen Platz mehr<br />
findet,sozusagen die ungünstigereVariante,„gastiert“<br />
im Bauchraum und sorgt dort<br />
nicht nur für schlechte Stimmung,sondern<br />
bedroht ernsthaft die Systeme.<br />
Unter dem Mikroskop gleichen Fettzellen beinahe<br />
einem Kunstwerk. An den falschen Stellen<br />
sind sie im menschlichen Körper ein ernst zu<br />
nehmendes Risiko. Foto: Shutterstock<br />
Dehnt sich das Fettgewebe hier immer<br />
mehr aus, gerät esineine Art Sauerstoffschuld<br />
und bevor die Luft ganz ausgeht,<br />
inszeniert die schlaue Fettzelle einen Entzündungsprozess.<br />
Ein Heer von Immunzellen<br />
stürzt sich im wahrsten Sinne des Wortes<br />
mit aller Energie auf die Eindringlinge,<br />
sendet sogar zusätzliche Hormone aus, die<br />
der Leber und Muskulatur vorgaukeln sollen,<br />
dass ihr Zuckerbedarf gedeckt ist.<br />
Wieso teilen, wenn es dem<br />
Überleben dient?!<br />
Der Anfang vom Ende! Die Leber-, Muskelund<br />
auch Fettzellen treten sozusagen in<br />
Essen, das unserem Alltag gerecht wird: Die<br />
LOGI-Pyramide nach Prof. Dr. Nikolai Worm.<br />
Graphik: www.logi-methode.de<br />
einen Streik, sie reagieren insulinresistent –<br />
einTeufelskreis beginnt!<br />
Die Verfettung des Bauchraumes stellt<br />
also das tatsächliche Risiko dar, nicht generelles<br />
Übergewicht!<br />
Lange Jahre dachten wir, dass überschüssiges<br />
Fett überwiegend ein ästhetisches<br />
Problem ist. Die angefressenen Fettreserven<br />
anbestimmten Stellen sind<br />
allerdings keineswegs faul,nein, sie<br />
mischen sich aktiv in viele Stoffwechselvorgänge<br />
ein.<br />
Eine harte, kugelrunde Fettplauze ist wie<br />
ein Minenfeld.Unmengen entzündeter Fettzellen<br />
lösen toxische Prozesse aus und<br />
werden dadurch mittlerweile nicht nur in<br />
Verbindung mit Erkrankungen wie Diabetes<br />
und Herz-Kreislauferkrankungen gebracht.<br />
Führende Forscher machen diese chemischen<br />
Reaktionen auch mitverantwortlich<br />
bei der Entstehung von Alzheimer und anderen<br />
Demenzen,Depressionen und sogar<br />
Krebs.Der Münchner Ernährungswissenschaftler<br />
Dr.oec.troph. NicolaiWorm (Sendereihe<br />
„Ernährungswissenschaft für den<br />
Hausgebrauch“,ARD) setzt sich seit mehr<br />
als 15 Jahren in unzähligen Studien mit dem<br />
Thema Übergewicht durch Kohlehydrat-<br />
Mast auseinander.Mit seiner LOGI-Methode<br />
(nach der LOGI-Pyramide) hat erbereits<br />
tausenden Menschen zurückgeholfen:<br />
in ein schlankeres,gesünderes und<br />
dadurch glücklicheres Leben.<br />
Dabei wurde uns allen über Jahrzehnte<br />
weißgemacht, wie sinnvoll eine fettarme,<br />
kohlehydratbetonte Ernährung doch sei.<br />
Noch immer diskutieren wir in der Ernährungsberatung<br />
mit Lieschen Müller über<br />
ihre vermeidliche, eiweiß- und fettarme<br />
Zuckermast …<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
hat uns dieseArbeit (trotz kleiner Schönheitskorrekturen<br />
in der Ernährungspyramide)<br />
sicher nicht leichter gemacht! Unsere<br />
Kinder haben wir die letzten Jahrzehnte (sit-<br />
44<br />
zend) mit elektronischer Hightech und mit<br />
Fertig-Kost versorgt. Dabei berieselten wir<br />
sie in den Werbepausen mit der Botschaft,<br />
dass Kinderriegel gesund sind und Zuckerlimonadewertvolle<br />
Vitamineenthält (würg!).<br />
Dadurch stellt sich imJahr <strong>2013</strong> bei vielen<br />
Kindern und Jugendlichen nicht mal<br />
mehr die Frage einer betreuten Ernährungsumstellung.<br />
Vielmehr diskutieren Ärzte,Kassen<br />
und Eltern über Kosten und Sinn<br />
der operativenAnbringung eines Magenbandes<br />
…(Doppel-würg!)<br />
Dagegen gleichen die neuesten wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse zur Neubewertung<br />
eines gesundheitlichen Risikos bei<br />
Übergewicht und dessen mögliche Umkehrung<br />
beinahe einer Revolution! Statt<br />
Magenband und Insulintherapie könnte<br />
auch vorübergehend strenges, natürlich<br />
ärztlich betreutes Fasten, langfristig die<br />
Ernährung nach LOGI eine Hilfe für viele<br />
XXXL-Geplagte sein:<br />
Ein Weg aus der Diabetes- und<br />
Fettfalle<br />
ProfessorWorm legt in seinem neuesten<br />
Buch „Menschenstopfleber –Die verharmloste<br />
Volkskrankheit“ neueste wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse zum unterschätzten<br />
Risiko der Organverfettung vor und<br />
noch viel wichtiger,kompetente,schnelle<br />
und effektive Lösungsvorschläge,deren<br />
Ergebnisse man messbar und sogar (im<br />
Ultraschall) sichtbar machen kann.<br />
Wie schön! Und das alles so kurz vor<br />
Weihnachten. Kein Problem, sagt Dr.Worm.<br />
Wer seinen Körper nicht nur versorgt, sondern<br />
auch benutzt (zumTreppensteigen,<br />
Fahrradfahren, Kinderjagen ...), darf auch<br />
mal über die Stränge schlagen. Kräftige<br />
Muskeln verbrennen nicht nur überschüssige<br />
Energie,sie bewahren Sie auch vor dem<br />
täglichen Mittagskoma, krummen Körperteilen<br />
und schlechter Laune.<br />
Schon Hippokrates, der berühmteste<br />
Arzt der Antike (Griechenland, ca. 460–370<br />
v. Chr.),wusste wie man seine Gesundheit<br />
erhält:<br />
„Nicht bis zur Sättigung<br />
essen, sich vor<br />
Anstrengungen nicht<br />
scheuen“<br />
Ihre Sabine Beham<br />
(... Opfer schlechter<br />
Gene ... hust!)