Lehner Kunstauktionen
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Aigner, Fritz (1930 - 2005)<br />
Live ist immer Theater, 1979<br />
Öl auf Platte<br />
Signiert und datiert rechts unten<br />
44 x 35 cm<br />
Gerahmt<br />
€ 15.000 - 22.000<br />
Ruf: € 7.500<br />
Provenienz: Privatsammlung Deutschland, dort direkt beim Künstler<br />
erworben<br />
Porträt des zeitgenössischen Schriftstellers Uve Schmidt und seiner Frau sowie<br />
Selbstporträt des Künstlers.<br />
Die Bildidee dieser Arbeit ist getragen von einem Schmetterlingstatoo des porträtierten<br />
Schriftstellers, das dieser am Rücken trägt. Ein wundersamer Spiegel<br />
zeigt die Nacktheit des Künstlers, den Schmetterlinge wie Lebenssymbole<br />
umkreisen. Wie in Alice im Wunderland ist die Welt hinter dem Spiegel eine<br />
Welt der Unschuld, in der der Porträtierte seine Frau in Form eines Schmetterlings<br />
anlächelt. Die Szene erinnert an Adam und Eva im Paradies vor dem<br />
Sündenfall. Im Hintergrund sitzt der Künstler in einer typischen aignerhaften<br />
Barockarchitektur. Vor dem Spiegel hingegen sieht man en face einen Menschen,<br />
der mit den Verführungen der Welt kämpft, die bei Aigner durch leicht<br />
dechiffrierbare Symbole wie die phallische Botanik und nackten Frauen im<br />
Krug symbolisiert sind. Der Kampf des Menschen zwischen erotischen Versuchungen<br />
und ehelicher Treue sind hier allgemeingültig in meisterhafter Form<br />
dargestellt, was auch noch mit dem Titel der Arbeit unterstrichen wird, der<br />
eine Abwandlung des damaligen Werbeslogans für die Berliner Theater („Theater<br />
ist immer live“) ist. Ganzseitig abgebildet in der Monografie von Etzelstorfer<br />
S. 59 (dort falsch bezeichnet als „Uwe Schmidt“).