tadt gespräche - Stadtgespräche Rostock

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2 BRIEFE AN UNSERE LESER Briefe an die Leser* Hier irrte der sonst so gute Tom M., nicht etwa weil er selbst in Mathe nicht aufgepasst hätte, nein, dem Spiegel ist er auf den onLeim gegangen. Der wollte gewiss seinen Intelli-Lesern, von denen er wohl vermutet, dass sie zwar viel mit Potenz, wenig aber mit Mathe und Potenzen im Sinn haben, die mittelschulhöhere Mathematik nicht zumuten. So hat er halt die Formel für den Body-Mass-Index ein bisschen abgewandelt und aus ‘Körpergewicht in kg geteilt durch Körperhöhe in m zum Quadrat’ die zitierte ungenaue Definition gemacht, und der Tom hat die zweite Körpergröße über den Bruchstrich praktiziert, wo sie sich sinnloserweise nicht potenziert, sondern durch sich selbst teilt und Eins wird, was dann eben ‘kürzen’ heißt. Eine probate Methode für alle Haushalts-Mathe-Künstler. Hätte sich der Tom Rat geholt bei der Frau Dr. vom Herrn Dr. Jens, wär´s nicht passiert. So eine Potenzierung unter dem Bruchstrich hat in der Biologie und besonders bei den menschlichen Dimensionen ihr Gutes. Erstens bleibt das Ergebnis, solange die Körperhöhe unter 2,0m steht, und da liegt sie ja meistens, unter dem Doppel und hebt damit den BMI über die Magersucht. Zweitens stellt das Quadrat eine Beziehung zur Körperoberfläche her und das ist für den Stoffwechsel wie die Ernährung eine engere Beziehung als die zum Gewicht. Damit kriegen die Dicken dann drittens keinen ganz so großen Schreck, wenn sie immer mehr zunehmen, denn ein BMI von 58,6kg/m2E hört sich viel harmloser, aber auch wissenschaftlicher an, als ein Gewicht von drei Zentnern bei einem Frauchen von Einssechzig. Aber ansonsten hat der Tom wie immer viele Nägel auf die Köpfchen getroffen und hat völlig recht (und da pfeiff ich auf die rechtschreibreform) in Bezug auf die ‘tendenziöse’, oft auch hämische Berichterstattung in den Westmedien über den Osten, nicht nur über den deutschen, mit den Seitenhieben auf Moneta und Co. und überhaupt... Gratulation zum neuen Heft, überhaupt keine Stagnation! Gruß vom treuen Leser Tom C. Zak PS: Noch ein kurzes Gedicht gefällig? Fatal Von Tom C. Zak Mich deucht, mir dünkt Jetzt dächte ich. Gedacht, getan und Frisch drauf los Nur her die Feder, Ran, voran. Ja, denkste! . - (Punkt, Gedankenstrich) Das ist gaanz anders, Es denkt mich. Für Herman van Veen zum Sechzigsten Ehemalige IGA, wir genießen ja gelegentlich die Anmut Deiner Freiflächen, allerdings erfahren wir gelegentlich auch, was uns diese Freiheit kostet. An alten und neuen Kosten. Und da fragen wir uns natürlich, selbst wenn mehr oder weniger Namenhafte uns versichern, dass Du mitnichten ein Fass ohne Boden, sondern ein Park- und Messegelände seist, wie Du unsere Bürgerschaft immer wieder dazu bringst, dass sie anstandslos und Dir zu Liebe eine Million nach der anderen durchwinkt, währenddessen um jeden Heller für Schulen, Jugendklubs, Kleinkultur und andere Randgruppen gestritten wird. Wahrscheinlich bist Du inzwischen so eine Art kommunaler „Sachzwang“ bei dem sich das Schrecken ohne Ende immer noch mehr lohnt, als das Ende mit Schrecken. Zumindest für den oder die einen oder anderen. Aber selbst wenn einer Hansestadt wie der unseren ein solches Gelände gut zu Gesicht steht, stellt sich mittelfristig doch die Frage, wie teuer Deine Anmut erkauft ist, was alternativ möglich wäre und welche Idee es generell von einem Rostock jenseits der „Großmachtvisionen“ gibt. Blumengrüße: Die Stadtgespräche. Gut, Ostämter! Nachdem die US-amerikanische Handelskammer noch vor Jahresfrist davor warnte, zumindest in Mecklenburg-Vorpommern zu investieren, weil die hiesigen Finanzämter jenseits aller Spielräume und übertrieben unternehmerfeindlich agierten, hat die IFC als Weltbank-Tochter in seinem aktuellen Ranking „Doing Business in 2006“ festge- * Solange Sie uns nicht schreiben, schreiben wir Ihnen. Es heißt ja „Stadtgespräche“ und wir nehmen den Titel unseres Magazins ernst. Die „Briefe an unsere Leser“ (in die Sie sich gerade vertiefen) hat uns als Rubrik so gefallen, dass wir sie von einer untergehenden deutschen Zeitschrift übernommen haben. Übrigens libevoll zusammengestellt von Tom Maercker, Redaktionsmitglied.
stellt, dass Deutschland zwar nur auf Platz 19 nach Estland und Litauen zu finden ist, die ostdeutschen Länder sich aber überproportional gut entwickelt hätten. Und in Mecklenburg dann in fünfzig Jahren, schätzen: Die Stadtgespräche. Und nun Tacheles, Energiewirtschaft. Deine Lobbyisten lassen ja nichts unversucht, jedem der es nicht wissen will oder Halbgebildeten, wie der Presselandschaft klarzumachen, dass die Ökostrompazifisten nicht nur am Golfkrieg, Grünkernbrätlingen und den hohen Windenergiesubventionen schuld sind. Jetzt aber gibt es Zahlen: Allein 80% der ostdeutschen Braunkohleflächen sind bis jetzt saniert worden. Für schlappe 7.500.000.000 Euro. Aus Steuermitteln. Und das sind nur die landschaftsgestalterischen Maßnahmen. Niemand spricht hier von den indirekten Schäden für die Umwelt, den Folgen des Treibhauseffekts usw. Nimmt man die jährlichen 6.000.000.000 Euro Steinkohlesubventionen/West dazu und die Mittel, die zur Erforschung, Markteinführung, Sicherung, Entsorgung und Endlagerung der Atomenergiewirtschaft direkt und indirekt aus Steuermitteln aufgebracht worden sind, nimmt sich die Unterstützung der regenerativen Energien eher wie ein Taschengeld aus, das von den Abnehmern zudem weitgehend bewusst privat getragen wird. Allerdings finden wie so einen kleinen Atommeiler auch ganz ästhetisch. Aus der Ferne: Die Stadtgespräche. Hansa-Management man sagt, Deine Geschäftspolitik sei die: gute Spieler hochzüchten und dann meistbietend auf dem Legionärsmarkt zu verscherbeln, um Deine nicht ganz unerheblichen Kosten zu decken. Aber auch Dir sollte es inzwischen aufgefallen sein, dass wer zuviel Werkzeug verkauft am Ende dasteht, wie Hans im Glück (oder hinter „Wacker Burghausen“!!). Die Frage ist nur, wer dann das Stadion nimmt? Die Stadt hat ja schon genügend „Sachzwänge“. Und „Holz-Arena“ klingt irgendwie nach „Kunst-Passage“. All- lerdings gibt es mittlerweile einige aufstrebende Sportarten in der Stadt, die nicht großkotzig auf Kleinstadtniveau umherdümpeln, sondern Welt- und Europaniveau erreicht bzw. auch schon entsprechende Meister hervorgebracht haben, wie z.B. Frisbee und Kubb, beide zur Zeit noch ohne feste Spielstätten. Aber da es ja inzwischen gute Gewohnheit wird, dass Vorstände und Geschäftsleitung Ihre Gehälter offenlegen, warten wir ganz entspannt, bis die ganze Blase implodiert. Sport frei: Die Stadtgespräche. Sozis, wir haben ja mit Euch gehofft und gebangt. Und wir haben gekämpft, gelitten, verziehen und gebetet. Obwohl Ihr die Kriegskredite befürwortet und die Rosa auf dem Gewissen habt. Und den Karl. Und die Revolution. Damals im November. Und dann habt Ihr die Linke gespalten, habt Adolf zugelassen. Und Stalin. Die SED mitgegründet. Pershings stationiert. Den Radikalenerlass. Das BKA. Schilly’s Biometriepass - um nur einige Eurer kleinen Schelmereien zu nennen. Wir haben lange überlegt, was Euch ausmacht, den Kern, Euer Credo. Wir wollten mit, wo Ihr hinwollt. Und dann ist uns das taoistische Prinzip klargeworden: Der Weg ist das Ziel. Das Sein an sich ist Grund genug. Ihr seid praktisch die nonkonfessionelle Antwort auf die katholische Kirche. Niemand hinterfragt mehr ernsthaft den Sinn oder die Notwendigkeit. Kein Gottesbeweis, keine schnellen Veränderungen. Der gute Mensch genügt, eventuell ein vages Glaubensbekenntnis hin zur Mitte von alllem. Zum Strom. Der fließt, gesetzmäßig irgendwie, irgendwohin. Panta rei. Keine Eile. Langsam Vorwärts. Man sagt noch: Genosse, aus Tradition. Reih’ Dich ein. Weiter so. Klippen umschiffen, werden rund, konform. Gelegentlich Mäander nach rechts und links, nie zu viel. Integrativ bleiben. Führungsanspruch manifestiert sich aus sich heraus, dem Quell von allem. Quasi evolutionär, göttlich. Elysium. Feuertrunken. War das irgendwie so am bewussten Abend, Gerhard? Die Stadtgespräche. Impressum Stadtgespräche Heft 40: „Ehrenamt“ Ausgabe September 2005 (Redaktionsschluss: 23. September 2005) Herausgeber: Bürgerinitiative für eine solidarische Gesellschaft e.V. Rostock in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Rostock e.V. Redaktion und Abonnement: Redaktion »Stadtgespräche« Warnowufer 65 18057 Rostock Tel. 0381-1216413 Fax 0381-1216413 E-Mail: redaktion@stadtgespraeche-rostock.de Internet: www.stadtgespraeche-rostock.de Verantwortlich (V.i.S.d.P.): Tom Maercker Dr. Kristina Koebe Redaktion: Dr. Kristina Koebe Tom Maercker Dr. Peter Koeppen Dr. Jens Langer Björn Kluger Die einzelnen Beiträge sind namentlich gekennzeichnet und werden von den Autorinnen und Autoren selbst verantwortet. Layout: Tom Maercker, be:deuten.de Mediadaten: Gründung: 1994 Erscheinung: 10. Jahrgang ISSN: 0948-8839 Auflage: 250 Exemplare Erscheinung: quartalsweise Einzelheftpreis: 2,50 EUR Herstellung: durch Kopieren (Copy-Team Rostock) Kopie auf 100% Recycling-Papier Anzeigenpreise (Kurzfassung): (ermäßigt / gültig für 2005) 3. Umschlagseite (Spalten-Millimeter-Preis): 0,25 EUR 4. Umschlagseite (nur komplett): 145,00 EUR Details auf unserer Website im Internet Verkausstellen: Unibuchhandlung Thalia, Breite Str. 15-17 Unibuchhandlung Weiland, Kröpeliner Str. 80 die andere Buchhandlung, Ulmenmarkt 1 Evangelische Buchhandlung. Am Ziegenmarkt 4 Bürgerhaus KTV, Budapester Straße 16 KaffeeLagerRostock, Margaretenstraße 47 Bankverbindung (für Abo-Überweisungen und Spenden) Kto.: 207350082 BLZ: 76060561 bei der ACREDOBANK e.G. Nürnberg Abonnement: Jahresabonnement (4 Ausgaben): 10,00 EUR Einen Aboantrag finden Sie auf S. 13 (bzw. als PDF-Datei zum Ausdrucken und Ausfüllen auf unserer Website im Internet). 3
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