Ulrike Winkler - Kreuznacher Diakonie
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Der Frauenanteil unter den ausländischen<br />
Arbeitskräften lag bei etwa 66%. Die<br />
Geburtsjahrgänge der FremdarbeiterInnen<br />
bewegten sich zwischen den Jahren 1873<br />
und 1931, d.h. die älteste ausländische Arbeitskraft<br />
(Irina P.) war zum Zeitpunkt ihres<br />
Einsatzes 71, die jüngste (Margarethe<br />
L.) 14 Jahre alt.<br />
Die Beschäftigungsdauer lag zwischen<br />
wenigen Tagen (Jan D.) und 27 Monaten<br />
(Olga J.). Durchschnittlich (von Juni 1942<br />
bis April 1945) wurden 11 AusländerInnen<br />
beschäftigt, wobei deren niedrigste Zahl<br />
bei 5 und deren höchste Zahl bei einmalig<br />
20 lag.<br />
Hauswirtschaft<br />
Mit der Einrichtung des (Reserve-)<br />
Lazaretts ab Oktober 1939 wuchsen die<br />
personellen Bedürfnisse der <strong>Diakonie</strong>, insbesondere<br />
im Bereich der hauswirtschaftlichen<br />
Versorgung.<br />
Verschiedene Vorstandsprotokolle benennen<br />
den Mangel an Hausgehilfinnen als<br />
großes Problem: „Der Hausgehilfinnenmangel<br />
wird immer drückender“. 18 Die Gewinnung<br />
von neuen deutschen Arbeitskräften<br />
erwies sich als schwierig bzw. fast<br />
unmöglich:<br />
“Das Pflichtjahr und der weibliche Arbeits-<br />
34 Lebenswirklichkeiten<br />
dienst, der starke Bedarf an weiblichen Arbeitskräften<br />
in Handel, Verkehr und Industrie<br />
ließen kaum noch junge Mädchen für<br />
die Arbeit als Hausangestellte übrig. Erschwerend<br />
kam hinzu, dass auch unsere<br />
Haushaltspensionate Rheinwaldheim und<br />
Marthaheim aus denselben Gründen nicht<br />
mehr den Zuspruch wie früher fanden.” 19<br />
Im Frühjahr 1942 erfuhr die Personalsituation<br />
in der <strong>Diakonie</strong> ihre Zuspitzung:<br />
„In unserer Gefolgschaft macht es sich immer<br />
stärker bemerkbar, dass die eingearbeiteten,<br />
gesunden und auch persönlich wertvollen<br />
Menschen immer rarer werden.<br />
Überall in Betrieben und Werkstätten läuft<br />
die Arbeit im Zeichen des Behelfs. Ganz besonders<br />
schwierig ist die Gewinnung von geeigneten<br />
und zahlenmäßig genügend Hausangestellten.<br />
Ein halbes Jahr hindurch waren<br />
7 Arbeitsmaiden im Kriegshilfsdienst bei uns<br />
eingesetzt. Diese sind uns nunmehr entzogen,<br />
da sie nur noch für Behörden und wehrwirtschaftliche<br />
Betriebe in Frage kommen.<br />
Die dadurch entstandene Lücke ist noch nicht<br />
ausgefüllt worden.“ 20<br />
Die Personallücke konnte indes im Frühsommer<br />
1942 geschlossen werden: Ab dem<br />
9. Juni waren acht „Ostarbeiterinnen“ in der<br />
Hausarbeit in den Lazaretten eingesetzt.<br />
Pfarrer Hanke begrüßte deren Arbeitseinsatz:<br />
„Es sind kräftige und sehr arbeitswillige Mäd-