Jahresbericht 2012 - Appenzeller® Käse

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während die appenzeller sennen weiterhin schweigen, reden für einmal die spezialisten vom
Inlandmarkt: sandra stöckli von der Migros, Franz schwegler von coop und Markus bader von
cc-angehrn verraten, wie sich der appenzeller ®
im hart umkämpften käsemarkt macht.
hat der appenzeller ®
seit dem Käsefreihandel mehr
ausländische Konkurrenz bekommen?
Sandra Stöckli, Migros-Genossenschafts-Bund: es hat
heute ganz sicher eine höhere Käsevielfalt als noch 2003.
Wenn wir die artikelplätze in den regalen anschauen,
dann haben wir heute mehr artikelplätze mit inlandkäse
belegt als früher.
aber die halbhartkäse-Importe aus Deutschland haben
sich in den letzten zehn Jahren doch verzehnfacht?
Markus Bader, CC-Angehrn: beim importkäse ist nicht
unbedingt die Qualität ausschlaggebend, sondern oft der
tiefere Preis. im abholmarkt merkt man, dass die Kunden
preissensibler geworden sind. Um die Kundenbedürfnisse
abzudecken, müssen wir auch günstigeren Käse anbieten.
wo landet denn der Grossteil der Importkäse?
Franz Schwegler, Genossenschaft Coop: Nicht im Detail-
handel, sondern im Gastrobereich und in der convenience.
hier sind Nullachtfünfzehn-Käse als halbfabrikate gefragt.
Stöckli: Der ganze convenience-Markt ist neu entstanden
und deutlich gewachsen. im halbhart- und hartkäse-
bereich haben sich die schweizer sortenkäse dagegen sehr
gut gehalten. schweizer Käse, das ist ein stück heimat
und heimat sucht der Konsument.
Trotzdem ist die Konkurrenz doch härter geworden?
Stöckli: beim halbhart- und hartkäse handelt es sich
eigentlich um helvetische Konkurrenz. Da gab es viele
Neuheiten, zum beispiel Luzerner rahmkäse oder den
scharfen Maxx. Und in den letzten Jahren haben wir auch
unsere Mehrwertprogramme ausgebaut, wie «aus der
region – Für die region» oder bio und heidi.
Bader: Dass die Käsevielfalt in der schweiz massiv zugenommen
hat, ist ja auch etwas schönes.
Schwegler: Das hängt vor allem mit der auflösung der
Käseunion und dem Wegfall der Produktionsvorschriften
zusammen. heute sind die Käser innovativer geworden
und wir einkäufer holen die besten Käseneuheiten für
unsere bio-regio- oder Pro-Montagna-Linie ab.
wobei manche Innovation in wahrheit ein Imitat ist ...
Schwegler: also ich habe wirklich keine Freude an Käsern,
die mit 80 Prozent der Milch ihre sortenkäse produzieren
und mit den restlichen 20 Prozent quasi dasselbe Produkt,
einfach unter anderem Namen. Das ist wirklich ein grosses
Problem und untergräbt die Markenstrategie der sorte.
Bader: es gibt tatsächlich Käse, der in anderen Kanälen
angeboten wird und dann abnehmer findet. Wir suchen das
nicht. ich betrachte es als unsere aufgabe, Käse zu selektionieren,
von dem der Kunde einen gewissen Mehrwert hat.
Mit der KäseGenussbox bietet cca seinen Kunden
über vierhundert verschiedene Käsesorten an, die schweizer
KäseGenussbox ist erfreulicherweise der Leader dabei.
Darf dieser Mehrwert auch etwas kosten?
Stöckli: interessanterweise entwickelt sich die ganze erstpreislage
von M-budget bei den halbhart- und hartkäsen
relativ schlecht, während sie in anderen segmenten stabil
ist. Das ist für mich ein Zeichen, dass beim halbhart- und
hartkäse eben nicht der Preis an erster stelle steht, sondern
Qualität gefragt ist und Marken, die Qualität ausstrahlen.
Schwegler: bei unserer Prix-Garantie-Linie verhält es sich
ähnlich. Das zeigt, dass Qualität etwas kosten darf. Die
Nachfrage nach billigem Käse kann man heute auch aus
der schweiz decken. Wir haben ja das dreistufige Modell
mit dem abc-Milchpreis, und mit der b-Milch darf man
den import verdrängen.
haben sie auch schon angebote bekommen von Käse
der «genau wie appenzeller ®
schmeckt»?
Stöckli: Das kommt vor. aber wenn es nur eine Kopie ist,