KulturZeit 2012/2013 - Stadt Lingen
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22 | <strong>KulturZeit</strong> <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> <strong>KulturZeit</strong> <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> | 23<br />
Olli Dittrich<br />
> Ausstellung in der Kunsthalle <strong>Lingen</strong><br />
Bernhard Schreiner und Jacqueline Doyen<br />
17. November bis 27. Januar <strong>2013</strong><br />
Eröffnung am Freitag, 16. November <strong>2012</strong> um 19 Uhr<br />
> Bernhard Schreiner (ab 01.12.<strong>2012</strong>)<br />
„Old News, New Debts“<br />
Der Künstler Bernhard Schreiner (geb.1971<br />
bei Wien) befasst sich mit der Phantomhaftigkeit<br />
von Klang – in den gezeigten<br />
Klanginstallationen ebenso wie in seinen<br />
Siebdrucken und Fotoarbeiten, deren<br />
Bezugspunkte in der Geisterfotografi e des<br />
Bernhard Schreiner<br />
> Olli Dittrich<br />
„Das wirklich<br />
wahre Leben“ -<br />
Eine Leseschau<br />
Dienstag, 13. November <strong>2012</strong><br />
20 Uhr, Theater<br />
Eintritt: 25,70 € – freie Platzwahl<br />
> Olli Dittrich hat die deutsche Comedy<br />
geprägt wie kaum ein anderer und war<br />
dabei schon vieles: „Dittsche“, Beckenbauer,<br />
mit Wigald Boning „die Doofen“, mit<br />
Anke Engelke in Blind Date. Ihm gelingt<br />
durch seine Vielseitigkeit das seltene Kunststück,<br />
gleichzeitig massentauglich und der<br />
Liebling des Feuilletons zu sein. In seinem<br />
Buch „Das wirklich wahre Leben“ sucht<br />
Olli Dittrich die Orte auf, die für sein Leben<br />
und seine Karriere von Bedeutung waren.<br />
Er spricht offen und sehr persönlich, aber<br />
auch mit scharfem Blick über das, was ihm<br />
wichtig ist: Über die deutsche Gesellschaft<br />
und ihre Macken, über Fußball, über die<br />
Liebe, über seine Weggefährten... •<br />
späten 19. Jahrhunderts liegen. Charakteristisch<br />
für sein Werk sind in der Handlung angehaltene<br />
Bilder von berühmten Musikern<br />
wie beispielsweise John Coltrane oder auch<br />
Glenn Gould. In seinen Fotografi en wird<br />
jeweils das Instrument heraus gelöscht.<br />
Hierüber entsteht ein neues Bild, welches<br />
die Gesten der Musiker in den Vordergrund<br />
rücken. Vor allem wird die Wirkung dieser<br />
Gesten in Korrespondenz mit der Mimik der<br />
jeweils abgebildeten derart ins Magische<br />
gesteigert, dass das Gefühl erweckt wird,<br />
man sei Zeuge einer fast überirdischen<br />
Handlung oder eines Ereignisses. Es scheint,<br />
als ob die Musiker mit abwesenden oder<br />
sogar toten Wesen kommunizieren. •<br />
Eröffnung: 30. November, 19 Uhr<br />
> Gut gegen<br />
Nordwind<br />
Mittwoch, 14. November <strong>2012</strong><br />
20 Uhr, Theater<br />
Schauspiel von Daniel Glattauer<br />
Eine Produktion der Komödie im<br />
Bayerischen Hof, München<br />
Mit Ann-Cathrin Sudhoff und<br />
Ralf Bauer<br />
Eintritt: 15 € bis 20 €<br />
> Ein einziger falscher Buchstabe lässt<br />
Emmi Rothners E-Mail irrtümlich bei Leo<br />
Leike landen. Der antwortet aus Höfl ichkeit,<br />
es beginnt eine Plauderei und von Mail zu<br />
Mail kommen sich Emmi und Leo immer<br />
näher. Es entsteht eine ganz besondere<br />
Brieffreundschaft. Doch mit der Zeit stellt<br />
sich die Frage: Könnte das, was sich aus<br />
ihrer anfänglichen Freundschaft entwickelt<br />
hat, auch Verliebtheit oder sogar<br />
Liebe sein? Ist Liebe überhaupt möglich<br />
angesichts der Tatsache, dass sie sich nie<br />
persönlich begegnet sind? Es scheint nur<br />
> Jaqueline Doyen<br />
Jaqueline Doyen (geb. 1978 in Mulhouse)<br />
arbeitet in den Medien Collage, Skulptur<br />
und Videofi lm. Inhalt ihrer künstlerischen<br />
Arbeiten ist die Frage nach Gesten und Mimiken<br />
sowie Körperdarstellungen in einer<br />
sich vielschichtig strukturierenden Welt.<br />
Ausgangspunkt ihrer Collagen sind bereits<br />
vorhandene Bilder, die sie im Hinblick auf<br />
ihre dreidimensionalen Bezugspunkte<br />
untersucht und sie dann reaktualisiert. Dies<br />
können Bilder aus Magazinen oder Büchern<br />
sein, die typische Gesten und Körperhaltungen<br />
vermitteln, scheinbar mechanische<br />
und zumeist unbewusste Wiederholungen<br />
alltäglicher Handlungen macht sie in ihren<br />
Installationen, Collagen, Performances und<br />
Videos nachdrücklich sichtbar. Der Körper,<br />
auf den sich Jacqueline Doyen bezieht,<br />
ist dabei häufi g der burleske Körper der<br />
Moderne, der aus Stummfi lmen der 1920er<br />
und 1930er Jahre besonders bekannt sind.<br />
Figuren, wie sie beispielweise von Buster<br />
Keaton, Charlie Chaplin oder Stan Laurel<br />
und Oliver Hardy dargestellt werden,<br />
noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es<br />
zum ersten Treffen kommt.<br />
Im realen Leben ist Emmi gebunden, doch<br />
die Geschichte, wie Emmi dank Leo in eine<br />
fragile Traumwelt entfl ieht hat unglaublich<br />
viel Charme und bietet starke Identifi kationsfi<br />
guren, denn hier werden Sehnsüchte<br />
geweckt und die Dialoge knistern förmlich<br />
vor Verlangen und Erotik. Wo gäbe es in<br />
einer vom Alltag besetzten Wirklichkeit<br />
einen besser geschützten Raum für gelebte<br />
Sehnsüchte als den virtuellen? •<br />
erscheinen hierbei.<br />
Nicht zuletzt geht es in den Arbeiten von<br />
Jacqueline Doyen aber auch um die Körper<br />
der Betrachtenden, denen potentiell die<br />
Möglichkeit eröffnet wird, die im Raum<br />
platzierten Objekte partizipativ zu erfahren<br />
bzw. einen Gebrauch zu imaginieren. Durch<br />
die Benutzung kann jeder Mensch die beschriebenen<br />
Posen einnehmen, nachstellen<br />
und damit bewusst erleben. •<br />
Ralf Bauer<br />
Jaqueline Doyen