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Projekt Comenius 2009-2011 - Berufliche Oberschule Regensburg

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Auch seine Zweifel an der Wiedergeburt Christi wurden durch philosophische Schluss-<br />

folgerungen erklärt „weil zwischen der unendlichen und der göttlichen Materie wie zwischen<br />

der endlichen und menschlichen gibt es nicht das Verhältnis wie zwischen dem Geist und<br />

dem Körper. Entschieden verneinte er, jemals an Wundern gezweifelt, Christus, die Apostel,<br />

den katholischen Glauben und seine Theologen verschmäht zu haben, er bezeugte seinen<br />

Glauben an die Notwendigkeit guter Taten um Rettung zu erlangen, an die heilige Eucha-<br />

ristie (Wandlung) und an die Güte der Beichte und der heiligen Messe, obschon er zugab,<br />

diese seit 16 Jahren nicht mehr gefeiert zu haben, weil er religiöse Gewohnheiten abgelegt<br />

hatte. Er gab zu, aus Leichtsinn und in gelegentlich müßigen Reden erwogen zu haben,<br />

lässliche Fleischessünden erwogen zu haben und gestand, aus purer Neugierde die Bücher<br />

Melanchthons, Luthers und Calvin gelesen zu haben. Er erklärte jedoch die „oben genannten<br />

Häretiker und ihre Doktrinen“, missachtet zu haben. „Denn sie verdienen nicht Theologen<br />

genannt zu werden. Eher schon Wortklauber.“<br />

Auf die Frage nach der Unsterblichkeit der Seele und ihrem möglichen Übergang auf einen<br />

anderen Körper antwortete er zurückhaltend dass „die Seele unsterblich ist und dass die<br />

Materie weiter existiert. Das heißt, die geistige Seele, katholisch gesprochen, nicht in jeden<br />

Körper übergeht, sondern entweder in das Paradies, in das Fegefeuer oder in die Hölle.“ […]<br />

Einen Tag später, am 03.Juni, gestand er, das Fasten gebrochen zu haben während er sich<br />

an ketzerischen Orten aufhielt. Nur deshalb, damit es ihm nicht übel werde, als er nur aus<br />

reiner Neugierde ihren Predigten lauschte, aber niemals habe er mit ihnen die heilige<br />

Eucharistie gefeiert. Weiter gestand er, Königin Elisabeth gepriesen zu haben, indem er sie<br />

„Göttin“ nannte. Dies tat er in seinem Buc“De la causa, principio et un“, nicht aus Gründen<br />

der Häresie sondern aus literarischer Schmeichelei. Allerdings stritt er ab, jemals Heinrich<br />

von Navarra gekannt zu haben und ihn auch nicht gelobt zu haben, auch nicht, um von ihm<br />

einen Gefallen zu bekommen, so wie es bei dessen Vorgänger gewesen war. Des weiteren<br />

leugnete er, jemals magische Künste praktiziert oder auch nur Bücher solcher Art besessen<br />

zu haben, die er verschmähte, so gab er an. Eigentlich wollte er nur Sterndeutung studieren,<br />

doch dafür hatte er nie die Zeit. Diesbezüglich präzisierte Bruno tags darauf dass er „in<br />

Padua das Buch Über die Siegel der Hermeneutik von Ptolemäus und anderen<br />

abgeschrieben (habe), „und ich weiß es nicht sicher, ob darin, außer von der Wahrsagerei<br />

noch von anderen Dingen der Verdammnis die Rede war. Und ich habe das Buch deshalb<br />

transkribiert, damit es mir gerichtlich nützt (?); aber ich habe es noch nicht gelesen, sondern<br />

mir nur beschafft, weil es Albertus Magnus in seinem Buch „De Mineralibus“ erwähnt und es<br />

da lobt, wo es sich mit De imaginibus lapidum befasst.“<br />

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