Projekt Comenius 2009-2011 - Berufliche Oberschule Regensburg
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2.1.6 Das Weltbild des Galilei im Gegensatz zum Weltbild der<br />
Katholischen Kirche<br />
Das Besondere im Lebenslauf des Galilei war neben seiner Entdeckungen in der Physik und<br />
Astronomie die Entwicklung der Methoden der neuen, modernen Wissenschaft, die Gesetze<br />
der Integration von Erfahrung und Begründung, von Beobachtung und Mathematik oder wie<br />
er sagen würde ’’die gute Erfahrung und die notwendige Demonstration“.<br />
Als Grundlage der neuen Methode wurde die Kritik an der Autorität der Kirche gesetzt wie<br />
auch die Kritik der Gewohnheit, sich auf die Autorität der Kirche und ihrer Tradition zu<br />
berufen. (repräsentiert durch die heiligen Lehrbücher des Aristoteles).<br />
Diese Kritik ist eine der Säulen der Methode Galileis, weil sie den Gegensatz der zwei<br />
unterschiedlichen Systeme darstellt.<br />
Das Wissen, dass sich auf das Prinzip der Autorität der Kirche bezog, bedingte ein<br />
Bewusstsein, welches Galilei als Papierwelt kritisierte, ein weitschweifiges, rhetorisches<br />
Buchwissen, eine abstrakte und sterile Konstruktion, die im Fokus der traditionellen Exegese<br />
steht ohne wirklichen Bezug zur Realität.<br />
In dieser Welt wird die Erfahrung negiert, die Beobachtung verbannt, die Reflexion verkannt<br />
und an ihrer Stelle dominieren leere Worte sowie leerer Formalismus der syllogistischen<br />
Logik ohne Überprüfung in der Realität. Dieses traditionelle Wissen wurde von Galilei als<br />
Essentialismus und Finalismus beurteilt und verurteilt.<br />
Essentialismus, weil dieses Wissen nach dem Wesen oder inneren Charakter der natürlichen<br />
Phänomene sucht. Galilei urteilt darüber, dass dies ein Unterfangen sei, dass die Möglich-<br />
keiten der menschlichen Erkenntnis bei Weitem überschreitet. Ein Einverständnis über<br />
gesicherte Erkenntnisse wäre notwendig.<br />
Finalismus, weil diese Betrachtung Teile der physikalischen Natur mehr nutzorientiert<br />
beschreibt im Hinblick zur höheren Ehre Gottes.<br />
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