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Forschen & Entdecken 2/2012

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Brustkrebs-Test mit<br />

einem Blutstropfen<br />

In zwei Stunden wissen, ob ein Knoten gut-<br />

oder bösartig ist? Ein neuer Schnelltest macht<br />

die frühzeitige Erkennung von Tumoren möglich.<br />

Faktor Zeit. Auch wenn sich Therapien<br />

und Vorsorge laufend verbessern: Brustkrebs<br />

ist bei Frauen in hoch entwickelten<br />

Ländern noch immer die häufigste<br />

Krebsart mit tödlichem Ausgang. Fakt<br />

ist aber auch: Je früher man die Krankheit<br />

erkennt, desto besser sind die<br />

Überlebenschancen. Was lag also näher,<br />

als einen zuverlässigen Schnelltest zu<br />

entwickeln? Andreas Weinhäusel, Molekularbiologe<br />

am Austrian Institute of<br />

Technology (AIT) ist das jetzt gelungen.<br />

Gemeinsam mit dem Brustkrebsspezialisten<br />

Christian Singer und dem<br />

Antikörperspezialisten Florian Rüker<br />

entdeckte er eine neue Methode, um<br />

innerhalb von zwei Stunden zwischen<br />

gut- und bösartigen Knoten unterscheiden<br />

zu können.<br />

Diagnostik durch Biomarker. Das<br />

Revolutionäre an dem Schnelltest: Für<br />

die Diagnose reicht nur ein einziger<br />

Blutstropfen. Als Indikatoren, ob eine<br />

Erkran kung besteht bzw. wie weit sie<br />

• WWTF FöRDERT<br />

40 Millionen Euro<br />

für Life Sciences<br />

fortgeschritten ist, werden körpereigene<br />

Moleküle (Tumor-Auto-Antikörper)<br />

herangezogen. Den Grund dafür erklärt<br />

Weinhäusel so: „Bildet sich ein Tumor,<br />

reagiert das Immunsystem, indem es<br />

Antikörper bildet. Und genau diese<br />

Immunantworten analysieren wir.“<br />

Ein Protein-Chip macht es möglich,<br />

die Profile von Gesunden mit jenen von<br />

Kranken zu vergleichen. Auf diese Weise<br />

ist es den Forschern gelungen, selbst<br />

aus wenigen Mikrolitern Blutserum<br />

gut artige von bösartigen Tumoren zu<br />

unterscheiden. Untersucht wurden mittlerweile<br />

150 Proben. Momentan befinde<br />

man sich in der Validierungsphase,<br />

sagt Weinhäusel und ist zuversichtlich:<br />

„Wenn es gelingt, unsere Ergebnisse zu<br />

bestätigen, dann kann der Serumtest zusätzlich<br />

zur Mammografie angewandt<br />

werden oder diese sogar ersetzen.“ Spätestens<br />

mit Ablauf des Projektes im Jahr<br />

2014 wird man es wissen.<br />

Kontakt: www.ait.ac.at/research-services/<br />

biomarker-assay-entwicklung<br />

Der Test zur Frühdiagnose von Brustkrebs ist eines von acht<br />

Projekten, die der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds<br />

(WWTF) für den Life Sciences Call 2011 auswählte.<br />

Von 2003 bis <strong>2012</strong> wurden insgesamt 51 Projekte in dem Bereich<br />

mit einer Gesamtsumme von 28,8 Millionen Euro gefördert,<br />

Laufzeit zwischen zwei und vier Jahren. Darüber hinaus förderte<br />

der WWTF drei Stiftungsprofessuren mit 4,5 Millionen Euro. Die<br />

Stadt Wien finanziert im Bereich der Life Sciences das Programm<br />

Vienna Research Groups mit 4,5 Millionen Euro, um exzellente<br />

junge WissenschafterInnen aus dem Ausland nach Wien zu holen.<br />

Kontakt: www.wwtf.at<br />

<strong>Forschen</strong> & <strong>Entdecken</strong> Life Science 11<br />

Mehr zum<br />

Thema<br />

unter<br />

www.forschenentdecken.at<br />

Ein Tropfen Blut<br />

könnte künftig<br />

reichen, um<br />

Gewissheit zu<br />

bekommen,<br />

ob eine Erkrankung<br />

vorliegt<br />

oder nicht.

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