30.10.2013 Aufrufe

Forschen & Entdecken 2/2012

Forschen & Entdecken 2/2012

Forschen & Entdecken 2/2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

08 Spiele <strong>Forschen</strong> & <strong>Entdecken</strong><br />

Im Spiel wird mangelndes<br />

Bewusstsein für Datenschutz<br />

und dessen Folgen aufgezeigt.<br />

Prinzip nicht neu: Wenn in der PfadfinderInnengruppe<br />

oder Schulklasse das Ausbeutungsverhältnis<br />

zwischen Erster und<br />

Dritter Welt im Rollenspiel erkundet wird,<br />

folgt das dem gleichen Konzept.<br />

Von Polarschmelze bis Finanzwelt. Aber in<br />

den virtuellen Welten ist mehr möglich als<br />

im Rollenspiel: Die Atmosphäre ist dichter,<br />

spielen auch allein möglich. Allein die US-<br />

Plattform gamesforchange.org hat mehr<br />

als 100 Spiele im Verzeichnis: die Polarschmelze,<br />

die Ausbeutung des Regenwaldes,<br />

das Massensterben an den Grenzen<br />

der Festung Europa, die Lage der ArbeiterInnen<br />

im 19. Jahrhundert. Es gibt kaum<br />

ein soziales, politisches oder ökologisches<br />

Konfliktfeld ohne eigenes „Impact Game“.<br />

In vielen westlichen Ländern machen<br />

Videospiele schon seit einigen Jahren mehr<br />

Umsatz als die Kinobranche oder andere<br />

Bereiche der Unterhaltungsindustrie. Gerade<br />

in den „Impact Games“ sehen manche<br />

Studien weiteres Expansionspotenzial<br />

für die Branche. Das französische Forschungsinstitut<br />

IDATE zum Beispiel<br />

schätzt, dass diese Spiele in zwei Jahren<br />

zehn Milliarden Euro weltweit umsetzen<br />

werden – bei jährlichen Steigerungsraten<br />

von fast 50 Prozent. Katharina Norden ist<br />

weniger euphorisch. Sie sagt: „Wir sind<br />

eine Nische, werden aber nicht den Mainstream<br />

ablösen.“ Sie ist Gründerin der<br />

Firma Three Coins und arbeitet mit ihrem<br />

Team an The Cure. Im Herbst soll es fertig<br />

sein – ein „Impact Game“ zum Thema<br />

Financial Literacy, zur Bildung in Finanz-<br />

sachen. Die Hauptfigur kämpft sich durch<br />

eine Welt, in der ein Heilmittel zur Währung<br />

geworden ist – die SpielerInnen lernen<br />

nebenbei das Einmaleins der Finanzwelt.<br />

Programmiert wird The Cure von der<br />

Wiener Firma OVOS, die unter anderem<br />

bereits das Physik-Lernspiel Ludwig auf<br />

den Markt gebracht hat. Prinzipiell sei<br />

Wien im Bereich Social Entrepreneurship<br />

ein guter Boden für solche Projekte, sagt<br />

Norden: „Aber er muss in Wien erst aufgebaut<br />

werden, in den USA ist er längst ein<br />

Begriff. Der Vorteil hier: An die Förderungen<br />

kommt man umso leichter, der Wettbewerb<br />

ist nicht so groß.“ Auch Debong<br />

sagt: „Der Zugang zu Förderungen in<br />

Wien ist in der Frühphase sehr gut.“<br />

mySugr wurde von mehreren Stellen<br />

finanziell und logistisch unterstützt – unter<br />

anderem durch eine Beratung der Wiener<br />

Technologieagentur ZIT. Seit 2008 gab<br />

es 380 solcher Beratungen zum Thema<br />

Logistik, Infrastruktur und zur Suche<br />

nach potenziellen PartnerInnen. Mehr als<br />

40 Millionen Euro wurden außerdem an<br />

Förderungen ausgeschüttet. So wurden<br />

auch der BikeCityGuide – ein Navigationssystem<br />

für RadlerInnen – und eine Hörgeräte-App<br />

unterstützt:<br />

Die EntwicklerInnen der Firma Two Pi<br />

arbeiten an einem Programm, mit dem<br />

Hörgeräte von den BenutzerInnen selbst<br />

justiert werden können. 2011 hat das Projekt<br />

den ZIT-Life-Sciences-Call gewonnen:<br />

Die Feineinstellung macht einen großen<br />

Teil der Preise von Hörgeräten aus. Vor<br />

allem in Schwellenländern würde diese

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!