Wachstum versus Nachhal- tigkeit Gliederung
Wachstum versus Nachhal- tigkeit Gliederung
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technischen Fortschritt im Transportwesen möglich<br />
geworden seien.<br />
Trotzdem mag es richtig sein, dass in den beiden<br />
letzten Jahrzehnten der technische Fortschritt vorwiegend<br />
arbeitssparend ausgefallen ist. Dieser Bias<br />
erklärt sich jedoch nicht daraus, dass diese Entwicklung<br />
technisch eindeutig und unveränderlich<br />
vorgegeben ist, sie ist vielmehr Ergebnis einer ganz<br />
bestimmten Entwicklung in den Lohn-Zins-<br />
Verhältnissen. Je höher das Lohn-Zins-Verhältnis<br />
ist, umso mehr lohnt sich für die Unternehmungen<br />
die Steigerung der Kapitalintensität und die Einführung<br />
arbeitssparenden technischen Fortschritts.<br />
Die Zunahme des Lohn-Zinsverhältnisses wurde<br />
selbst wiederum ausgelöst einmal durch eine expansive<br />
Lohnpolitik der Arbeitnehmer, insbesondere<br />
im unteren Lohnbereich, sowie durch eine keynesianische<br />
Politik des billigen Geldes. Steigt der<br />
Lohnsatz und sinkt gleichzeitig der Zinssatz, so<br />
steigt das Lohn-Zins-Verhältnis besonders stark, da<br />
hier sowohl der Lohnsatz steigt als auch der Zinssatz<br />
sinkt.<br />
Nicholas Kaldor ging in seiner <strong>Wachstum</strong>stheorie<br />
sogar noch einen Schritt weiter, in dem er nachzuweisen<br />
versuchte, dass wachstumsimmanente Kräfte<br />
am Werke seien, die den <strong>Wachstum</strong>spfad langfristig<br />
immer wieder auf einen neutralen Fortschritt<br />
drängen. Immer dann, wenn der tatsächliche<br />
<strong>Wachstum</strong>spfad vom Pfad eines neutralen<br />
technischen Fortschrittes in Richtung arbeitssparenden<br />
Fortschritt abweiche, sinke mit der Nachfrage<br />
nach Arbeit der Lohnsatz und dies wiederum<br />
veranlasse die Unternehmer, stärker nach kapitalsparenden,<br />
arbeitsverbrauchenden Innovationen<br />
Ausschau zu halten.<br />
Wir wollen also festhalten, dass ein intensives<br />
<strong>Wachstum</strong> keinesfalls immer auch beschäftigungssteigernde<br />
Effekte nachsichzieht, in gewissen Fällen<br />
wird gerade die Beschäftigung mit der Steigerung<br />
des <strong>Wachstum</strong>s sinken. Welcher dieser beiden Fälle