Wachstum versus Nachhal- tigkeit Gliederung
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schwelle abgebaut wird. Liegt die tatsächliche<br />
<strong>Wachstum</strong>srate des Inlandsproduktes unterhalb<br />
dieser Schwelle, muss sogar damit gerechnet werden,<br />
dass die Arbeitslosenquote steigt.<br />
Arthur M. Okun war amerikanischer Ökonom und<br />
Keynesianer, lebte von 1928 – 1980 und befasste<br />
sich unter anderem mit Ursachen der Armut und<br />
mit den Mechanismen, welche zwischen Inlandsprodukt<br />
und Beschäftigung bestehen.<br />
Das nach ihm benannte Gesetz beruht auf empirischen<br />
Untersuchungen, welche Okun für den Zeitraum<br />
1954 bis 1962 für die USA durchgeführt hat<br />
und welche die in dem Okun’schen Gesetz behauptete<br />
Beziehung zwischen <strong>Wachstum</strong>srate des Inlandsproduktes<br />
und Arbeitslosenrate aufzeigte.<br />
In der Zwischenzeit wurden die Beziehungen zwischen<br />
<strong>Wachstum</strong>srate und Arbeitslosenrate empirisch<br />
in weiteren Ländern überprüft, diese Untersuchungen<br />
kamen zu dem Ergebnis, dass zwar gewisse<br />
Beziehungen zwischen beiden Variablen festgestellt<br />
werden konnten, dass aber die kritische<br />
Schwelle für das Umkippen der Arbeitslosenrate in<br />
den untersuchten Ländern bei sehr unterschiedlichen<br />
Werten lag.<br />
Auch dann, wenn das Okun’sche Gesetz in die Literatur<br />
einging, gibt es bei einer Reihe von Ökonomen<br />
wie z. B. bei Rudiger Dornbusch und Stanley<br />
Fischer erhebliche Zweifel, ob man hier wirklich<br />
bereits von einem Gesetz sprechen könne, schließlich<br />
wiesen die empirischen Zusammenhänge ein<br />
großes Maß an Unsicherheit auf. Die Werte der<br />
einzelnen Parameter würden im Verlauf der Jahre<br />
schwanken und die Relationen seien auch teilweise<br />
instabil. Auch wurde das <strong>Wachstum</strong> der Produktion<br />
nur durch Schätzungen bestimmt.<br />
Wir wollen uns nun der Frage zuwenden, ob das<br />
Okun’sche Gesetz vielleicht einfach eine Folge des<br />
‚Arbeitskräftehortens‘ seitens der Unternehmungen<br />
ist. Unter ‚Arbeitskräftehortens‘ verstehen wir