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DREI JAHRE NACH SYNTAX: PCI ODER BYPASSCHIRURGIE – WIE SIND DIE ERGEBNISSE? derjenigen nach PCI lag, war dagegen nach Ablauf von 3 Jahren nicht mehr signifikant (CABG 3,4%, PCI 2,9%, p=0.07) und relativiert somit die bisherigen Erkenntnisse der o.g. Übersichtsarbeit (1) im Langzeitverlauf. Die große Besonderheit der SYNTAX-Studie war die Einführung des sog. SYNTAX-Scores, der es erstmals ermöglicht, anhand der Anzahl sowie der Schwere und spezifischen Lokalisation von Koronarstenosen die Komplexizität der koronaren Herzerkrankung bezüglich der vorliegenden Koronarpathologie für jeden Patienten individuell zu quantifizieren. In der somit möglichen post-hoc-Analyse nach dem vorliegenden SYNTAX-Score ergab sich bemerkenswerterweise, dass die Ergebnisse der Koronarintervention sehr stark von der Höhe des SYNTAX-Scores abhingen, während dieser auf die Früh- und Spätergebnsise der Bypasschirurgie keinerlei Einfluss ausübte. Lediglich für die nur geringgradig komplexen Koronarläsionen mit einem SYNTAX-Score unter 23 ließen sich für die PCI mit der Operation vergleichbare Ergebnisse aufzeigen. Im Gegensatz dazu stieg mit Zunahme der Koronarkomplexizität die MACCE-Rate der entsprechenden PCI-Patienten von 22,7% (SYNTAX-Score 32) deutlich an und lag somit für mittlere und hohe Scores signifikant über derjenigen nach Bypassoperation, welche unabhängig vom Score relativ konstant verblieb (Abb. 4+5). Bei zusätzlicher Stratifizierung der aktuellsten SYNTAX-Ergebnisse nach Vorliegen einer reinen koronaren Dreigefäßerkrankung bzw. einer KHK mit Hauptstammbeteiligung ergibt sich gemäß eines jüngst publizierten Experten- Kommentars zu den SYNTAX-Dreijahresdaten (4) für die Patienten mit isolierter Dreigefäßerkrankung, welche die Mehrheit der randomisierten SYNTAX-Patienten darstellten, ebenfalls eine signifikant höhere kumulative Drei-Jahres- MACCE-Rate von 28,8% bei den PCI-Patienten im Vergleich zu 18,8% bei den Bypasspatienten. Bemerkenswerterweise fand sich für die PCI-Kohorte auch eine signifikant höhere Letalitätsrate von 9,5% gegenüber lediglich 5,7% nach CABG. Als ursächlich hierfür wurde eine signifikant höhere Rate an Myokardinfarkten (CABG: 3,3%, PCI: 7,1%; p=0.005) sowie erneut notwendiger Revaskularisationen (CABG: 10%, PCI: 19,4%; p
DREI JAHRE NACH SYNTAX: PCI ODER BYPASSCHIRURGIE – WIE SIND DIE ERGEBNISSE? Die Entscheidungsfindung zur optimalen Revaskularisationsmethode sollte unserer Ansicht nach stets patientenorientiert gemeinsam von Kardiologen und Herzchirurgen anhand aktuellster Leitlinien (7) erarbeitet werden. Nur durch eine konsensuelle und am spezifischen Fall ausgerichtete Beurteilung seitens des behandelnden „Herzteams“ ist der optimale interdisziplinäre Ansatz zur bestmöglichen Versorgung unserer gemeinsamen Patienten gewährleistet. Literatur 1. Bravata DM, Gienger AL, McDonald KM, Sundaram V, et al. Systematic Review: The comparative effectiveness of percutaneous coronary interventions and coronary artery bypass graft surgery. Ann Intern Med 2007; 147: 703-16 2. Serruys PW, Morice MC, Kappetein AP, Colombo A, et al. Percutaneous coronary intervention versus coronary artery bypass grafting for severe coronary artery disease. N Engl J Med 2009; 360: 961-72 3. http://www.syntaxscore.com 4. F.W. Mohr. Kommentar in CardioNews 2011, 1/2: 18-19 5. Börgermann J, Kuss O, Hakim H, Renner A, et al. Clampless off-pump coronary artery bypass grafting reduces mortality and morbidity. Propensity score analysis of 788 patients. Z Herz- Thorax-Gefäßchir 2011; 25: 6-12 6. Liebold A. Stellenwert der minimierten extrakorpoalen Zirkulation in der modernen Koronarchirurgie. Z Herz- Thorax-Gefäßchir 2011; 25: 19-20 7. Taggart DP, Boyle R, de Belder MA, Fox KA. The 2010 ESC/EACTS guidelines on myocardial revascularisation. Heart 2011; 97:445-6. Autor und Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Thorsten Wittwer, M.A. Klinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie Universität zu Köln Kerpener Straße 62 50937 Köln E-Mail: thorsten.wittwer@uk-koeln.de 27
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