02.11.2013 Aufrufe

AUSGABE 6 - Herzzentrum

AUSGABE 6 - Herzzentrum

AUSGABE 6 - Herzzentrum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

QUALITÄTSSICHERUNG BEI DER KATHETERGESTÜTZTEN HERZKLAPPENTHERAPIE<br />

Qualitätssicherung bei der kathetergestützten<br />

Herzklappentherapie<br />

– Univ.-Prof. Dr. Thorsten Wahlers,<br />

Univ.-Prof. Dr. Erland Erdmann –<br />

Im Bereich des Ersatzes der Aortenklappe ist<br />

seit 3 Jahren die Technologie des kathetergestützten<br />

Aortenklappenersatzes einsetzbar<br />

geworden. Das <strong>Herzzentrum</strong> der Universität<br />

Köln hat mit den Abteilungen Herz- und<br />

Thoraxchirurgie sowie Kardiologie mit zu den<br />

ersten Zentren in der Bundesrepublik gehört,<br />

die diese neue Therapieform verantwortungsvoll<br />

zur Anwendung gebracht hat. So sind<br />

im <strong>Herzzentrum</strong> von beiden Abteilungen<br />

gemeinsam mittlerweile mehr als 200 Patienten<br />

mit einem kathetergestützten Eingriff an der<br />

Aortenklappe seit 2008 versorgt worden. Das<br />

Einsatzgebiet für den kathetergestützten<br />

Aorteneingriff liegt nach Ansicht der Fachgesellschaften<br />

derzeit noch in der Altersgruppe<br />

von über 75 Jahren und zwar insbesondere bei<br />

den Patienten, bei denen ein konventioneller<br />

Aortenklappenersatz nicht mehr möglich ist.<br />

Trotz dessen ist es zu einer Zunahme der<br />

Implantation kathetergestützter Klappen in<br />

der Bundesrepublik gekommen, wenngleich<br />

auch die erzielten Ergebnisse den breiten Einsatz<br />

dieser Technologie hinterfragenswert<br />

erscheinen lassen.<br />

Professor Wahlers und Professor Erdmann sind<br />

Sprecher der herzchirurgischen, respektive<br />

kardiologischen Ordinarien, die sich regelmäßig<br />

treffen, um wichtige forschungsrelevante<br />

abteilungsübergreifende Probleme und Strukturfragen<br />

zu diskutieren. Im Rahmen des<br />

letzten Ordinarienkonvents im Januar 2011<br />

wurde auf dem Ordinarienkonvent ein Regelwerk<br />

erarbeitet, welches gewissermaßen als<br />

Richtschnur am derzeitigen Kenntnisstand zur<br />

Anwendung kommen sollte, wenn man kathetergestützt<br />

Herzklappen implantiert.<br />

Hintergrund dieses Regelwerkes zur Qualitätssicherung<br />

ist, dass konventionelle Herzklappenersatzoperationen<br />

ein Mortalitätsrisiko < 3%<br />

aufweisen. Bei der kathetergestützten Methode<br />

beträgt die Mortalität innerhalb der ersten<br />

30 Tage allerdings bis zu 12%. Daher sehen die<br />

deutschen Ordinarien für Herzchirurgie und<br />

Kardiologie die aktuelle Entwicklung mit einer<br />

gewissen Sorge, da die vermeintlich weniger<br />

invasive kathetergestützte Methodik auch an<br />

Zentren etabliert wird, die im Unterschied zum<br />

<strong>Herzzentrum</strong> nicht die optimalen technischen<br />

und personellen Voraussetzungen aufweisen.<br />

Im Folgenden erlauben wir uns deshalb, auch in<br />

der Zeitschrift DAS KÖLNER HERZZENTRUM<br />

diese Regeln zu veröffentlichen, um unseren<br />

Lesern und Zuweisern den derzeitigen Rahmen<br />

vor Augen zu führen, der von vielen Krankenkassen,<br />

Ärzten und Industriefirmen mit unterstützt<br />

wird.<br />

Voraussetzung zur Durchführung von kathetergeführten<br />

Herzklappen und Interventionen<br />

1. Geeignete Patienten sollen in einer gemeinsamen<br />

Konferenz (Herzteam des Zentrums)<br />

von zentrumsinternen Kardiologen und<br />

Herzchirurgen diskutiert und besprochen<br />

werden. Dabei sollen sowohl die Indikation<br />

zum Eingriff, als auch der Zugangsweg und<br />

der Herzklappentyp festgelegt werden.<br />

2. Nur Patienten mit deutlich erhöhtem operativem<br />

Risiko oder Kontraindikation zur<br />

konventionellen OP sollen derzeit für eine<br />

Herzklappenintervention vorgesehen werden<br />

(etwa: erwartete Sterblichkeit > 10 Prozent,<br />

log. Euroscore > 20 Prozent), da noch<br />

keine Langzeitergebnisse vorliegen und die<br />

qualitativen Ergebnisse nach operativem<br />

Herzklappenersatz (Mortalität etwa drei<br />

Hybrid<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!