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AUSGABE 6 - Herzzentrum

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AN DIE FAMILIENMITGLIEDER MEINES ORGANSPENDERS<br />

Herzlichen Dank!!!<br />

Ich feiere meinen 11. Geburtstag nach meiner „Wiedergeburt” und möchte das zum Anlass<br />

nehmen, Ihnen ein paar Zeilen zu schreiben.<br />

Ein herzliches Dankeschön an Sie, insbesondere an die Personen, die die Entscheidung zur<br />

Transplantation getroffen haben!!!<br />

Ich war zum Zeitpunkt der Operation am 10. 3. 2000 57 Jahre alt. Schon viele Jahre<br />

vorher erlitt ich mehrere Herzinfarkte, erhielt Bypässe und hatte nach wie vor erhebliche<br />

Herzprobleme.<br />

Das wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt, denn auch meine Eltern mussten ihr<br />

Leben lang mit diesen Problemen fertig werden. Schon lange vor der Transplantation<br />

haben mir meine Ärzte keine Hoffnung mehr gemacht, mein Leben ohne ein Spenderherz<br />

länger erhalten zu können.<br />

Dann kam für mich die gute Nachricht und ich erhielt ein Spenderherz, das ich ohne<br />

Wenn und Aber angenommen habe. – Ich sah das als meine letzte Chance.<br />

All meine vielen Hoffnungen, Wünsche und Vorstellungen, die mir während meines<br />

Aufenthaltes auf der Intensivstation durch den Kopf gingen, habe ich unmittelbar<br />

nach der schwierigen Operation begonnen umzusetzen bzw. zu erfüllen.<br />

Ich war und bin weiterhin überglücklich, dass es Menschen gibt, die ihre Organe für<br />

andere Menschen spenden, die damit ein neues Leben erhalten.<br />

Meine Lebensqualität stieg in den Himmel. Ich genieße Alles intensiver und sehe<br />

Alles gelassener. Nicht nur die Sonne, jeder vom Himmel fallende Regentropfen, jede<br />

Schneeflocke erfreut mich aufs Neue. Ich war glücklich, meine Enkelkinder zum Kindergarten<br />

/ zur Schule zu begleiten, mit meiner Familie viel enger zusammen sein zu<br />

dürfen.<br />

Meine Sportaktivitäten setzte ich auch nach der Operation fort und ich schloss mich<br />

einer Transplantationsgruppe an. Es entstanden neue und interessante Freundschaften,<br />

die mir viel Auftrieb geben.<br />

Selbst mein Organspender trägt hierzu einiges bei: In einigen Situationen führe ich<br />

sogar Gespräche mit „ihm”, die mir Ansporn geben und mich dann auch motivieren.<br />

Dann denke ich auch oft an „seine” Familienangehörigen, obwohl ich sie ja Alle<br />

nicht kenne.<br />

Seit einigen Jahren werbe ich auch im größeren Rahmen für Organspenden. Viele<br />

habe ich inzwischen schon überzeugen können, die jetzt einen Spenderausweis bei<br />

sich tragen. Die Überzeugungskraft ist eigentlich gar nicht so schwer.<br />

Auch als Mitglied im Bundesverband der Organtransplantierten e.V. nehme ich an<br />

vielen Gesundheitswochen, Kirchentagen, Patientenseminaren in Köln und Umgebung<br />

teil, bei denen ich viele Menschen kennenlerne und meine neue positive<br />

Lebenseinstellung vermittle.<br />

Weiterhin habe ich auch sogenannte Patenschaften bei Mitpatienten übernommen,<br />

denen ich aus eigener Erfahrung Mut machen konnte, ein neues Leben beginnen zu<br />

dürfen und zu führen, trotz vieler Medikamente, die ich und viele andere Menschen<br />

einnehmen müssen.<br />

Ich werde – auch nach 11 Jahren – mein Leben weiterhin positiv gestalten und danke meinem<br />

Spender bzw. Ihnen hierfür!!!<br />

Denn: Mein neues Leben ist Motivation für mich und viele Andere!!!<br />

Jochen Filz<br />

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