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AUSGABE 6 - Herzzentrum

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PRÄVALENZ UND KLINISCHE AUSWIRKUNGEN VON VORHOFFLIMMERN<br />

Prävalenz und klinische Auswirkungen<br />

von Vorhofflimmern bei Patienten mit<br />

pulmonaler Hypertonie<br />

– Dr. Sara Reda, Daniela Schmidt,<br />

Dr. Dennis Rottländer, Dr. Lukas J. Motloch,<br />

Dr. Daniel Dumitresku,<br />

PD Dr. Stephan Rosenkranz,<br />

Univ.-Prof. Dr. Erland Erdmann,<br />

Prof. Dr. Uta C. Hoppe –<br />

Die pulmonale Hypertonie (PH), das heißt ein<br />

auf mehr als 25 mmHg erhöhter pulmonal<br />

arterieller Mitteldruck, umfasst eine Gruppe<br />

ätiologisch heterogener Erkrankungen charakterisiert<br />

durch eine progressive Erhöhung des<br />

vaskulären Widerstandes mit konsekutivem<br />

Rechtsherzversagen.<br />

Linksherzerkrankungen und insbesondere eine<br />

eingeschränkte systolische linksventrikuläre<br />

Funktion zählen zu den häufigsten Ursachen<br />

einer PH. Im Gegensatz zu anderen Formen der<br />

PH handelt es sich hierbei jedoch um eine<br />

pulmonal venöse Hypertonie aufgrund der<br />

Stauung bei erhöhtem linksventrikulärem<br />

Füllungsdruck. Die Prognose der Erkrankung<br />

ist unbehandelt bei allen Formen der PH in<br />

Abhängigkeit vom klinischen Schweregrad<br />

schlecht. Die Patienten versterben zumeist an<br />

therapierefraktärem Rechtsherzversagen.<br />

Vorhofflimmern, die am weitesten verbreitete<br />

chronische Herzrhythmusstörung, ist bekanntermaßen<br />

bei Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung<br />

oder einer Herzinsuffizienz mit<br />

einer schlechteren Prognose vergesellschaftet.<br />

Das Vorhofflimmern kann für eine verstärkte<br />

klinische Symptomatik mit verminderter körperlicher<br />

Belastbarkeit und Luftnot bis hin zur<br />

kardialen Dekompensation verantwortlich sein.<br />

Die Prävalenz des Vorhofflimmerns bei Patienten<br />

mit PH und dessen Einfluss auf das Fortschreiten<br />

der rechtsventrikulären Funktionsstörung und<br />

die klinische Situation der Patienten wurde<br />

hingegen bislang noch nicht untersucht.<br />

Retrospektive Studie<br />

In einer retrospektiven Analyse untersuchten<br />

wir die Daten von 225 Patienten mit gesicherter<br />

pulmonaler Hypertonie, welche im Zeitraum<br />

von Oktober 2006 bis März 2010 an der Klinik III<br />

für Innere Medizin behandelt worden waren.<br />

Patienten mit Vorhofflimmern wurden in die<br />

PH-AF-Gruppe eingeteilt und mit Patienten im<br />

Sinusrhythmus, der PH-SR-Gruppe, hinsichtlich<br />

ihres klinischen Erkrankungsstadiums und ihrer<br />

hämodynamischen Situation verglichen.<br />

Die beiden Gruppen unterschieden sich nicht in<br />

Bezug auf die wichtigsten Grundmerkmale wie<br />

Geschlechterverteilung und Alter. Auch die<br />

mittlere Herzfrequenz und die Einnahme einer<br />

PH-spezifischen Medikation waren nicht<br />

unterschiedlich. Patienten mit Vorhofflimmern<br />

erhielten jedoch signifikant häufiger Diuretika,<br />

was als hinweisend auf eine fortgeschrittene<br />

Herzinsuffizienz gewertet werden kann.<br />

Auswirkungen auf klinisches Stadium und<br />

Hämodynamik<br />

Bei Betrachtung der relativen Verteilung der<br />

beiden Gruppen auf die ätiologische Dana<br />

Point Klassifikation, fiel auf, dass die auf dem<br />

Boden einer Linksherzerkrankung entstandene<br />

PH besonders in der PH-AF-Gruppe vertreten<br />

war. Die chronisch-thrombembolische pulmonale<br />

Hypertonie (CTEPH) war hingegen deutlich<br />

häufiger in der PH-SR-Gruppe vertreten. Die<br />

genaue Verteilung ist in Abbildung 1 dargestellt.<br />

Abbildung 1:<br />

Die Abbildung zeigt die prozentuale Verteilung auf die<br />

ätiologischen Gruppen der Dana Point Klassifikation [1]:<br />

1. Pulmonal arterielle Hypertonie (PAH)<br />

1.1 Idiopathische PAH<br />

2. Pulmonale Hypertonie bei Linksherzerkrankungen<br />

3. Pulmonale Hypertonie bei Lungenerkrankungen und<br />

Hypoxie<br />

4. Chronisch-thrombembolische pulmonale Hypertonie<br />

5. Pulmonale Hypertonie unklarer Ursache<br />

Es zeigte sich eine Prävalenz von 31,1% für<br />

Vorhofflimmern in der Gesamtstudienpopulation.<br />

Das klinische Stadium der Patienten gemäß<br />

der NYHA/WHO-Einteilung war signifikant<br />

schlechter in der PH-AF-Gruppe, die 6-Minuten-<br />

Abbildung 2:<br />

Laborchemische Parameter (NT-proBNP und geschätzte<br />

glomeruläre Filtrationsrate) und 6-Minuten Gehstrecke bei<br />

PH-Patienten mit Vorhofflimmern (PH-AF) verglichen mit<br />

PH-Patienten im Sinusrhythmus (PH-SR). *p < 0.05<br />

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