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AUSGABE 6 - Herzzentrum

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Koronare Herzkrankheit<br />

Ivabradin bessert Symptome und Prognose<br />

dank exklusiver Herzfrequenzreduktion<br />

Die Linderung der Symptome ist nicht das einzige<br />

Therapieziel bei Patienten mit stabiler koronarer<br />

Herzkrankheit. Vielmehr geht es auch darum, das<br />

Fortschreiten zu weiteren kardiovaskulären Erkrankungen<br />

zu verlangsamen und die krankheitsbedingte<br />

Mortalität zu senken. Für Ivabradin (Procoralan ® ) ist<br />

dieser Mehrfachnutzen nicht nur in randomisierten<br />

klinischen Studien, sondern auch unter Praxisbedingungen<br />

belegt. Entscheidender Mechanismus des<br />

Antianginosums ist die exklusive Senkung der Herzfrequenz,<br />

eines erst kürzlich identifizierten Risikofaktors<br />

für die Prognose dieser Patienten. Sie sollte<br />

immer gemessen und therapiert werden.<br />

Anders als oftmals angenommen ist die koronare<br />

Herzkrankheit (KHK) und nicht die Hypertonie<br />

Hauptrisikofaktor für eine Herzinsuffizienz. Daher gilt<br />

es bei Patienten mit stabiler KHK das Fortschreiten<br />

zur Herzinsuffizienz zu vermeiden, wie Professor Dr.<br />

Kurt Werdan, Halle, anlässlich eines Symposiums<br />

beim Internistenkongress betonte. Gleiches gilt im<br />

Sinne des Therapieziels Prognoseverbesserung für<br />

Myokardinfarkte und die kardiovaskuläre Mortalität –<br />

wichtige über die Linderung der Angina-pectoris-<br />

Beschwerden und den Erhalt der Belastungsfähigkeit<br />

hinausgehende Therapieziele. Um sie zu erreichen,<br />

ist die Reduktion der für die Myokardischämie<br />

entscheidenden Ruhe-Herzfrequenz wichtig. Das<br />

konnten unter anderem Böhm et al. 1 im Rahmen der<br />

SH/fT-Studie zeigen. In der Placebogruppe stieg das<br />

Risiko für den primären Studienendpunkt aus kardiovaskulärem<br />

Tod und Herzinsuffizienz-bedingten<br />

Krankenhauseinweisungen jenseits von 70 Schlägen<br />

pro Minute (bpm) um 16% je fünf zusätzliche Herzschläge.<br />

Weniger Infarkte und<br />

Revaskularisierungen<br />

Auch in der BEAUT/fUL-Studie an Patienten mit<br />

stabiler KHK, linksventrikulärer Dysfunktion und<br />

erhöhter Herzfrequenz trotz leitliniengerechter<br />

Basistherapie erwies sich der Schwellenwert von<br />

70 bpm als prognostisch bedeutsam. Denn bei<br />

dieser zuvor definierten Subgruppe der Anginapectoris-Patienten<br />

– immerhin etwa die Hälfte der<br />

Studienteilnehmer – konnte die Häufigkeit von<br />

Myokardinfarkten sowie die Notwendigkeit einer<br />

perkutanen koronaren Intervention (PCI) durch Ivabradin<br />

signifikant gesenkt werden 2 . Auch Patienten<br />

mit limitierender Angina pectoris profitieren besonders<br />

3 . Ihre Herzinfarktrate innerhalb von zwei Jahren<br />

ging um 42 bzw. sogar 73% zurück, wenn sie eine<br />

Ruheausgangsfrequenz von >70 bpm hatten. Außerdem<br />

reduzierte Ivabradin signifikant die Rate der<br />

Krankenhauseinweisungen wegen Herzinsuffizienz<br />

und die Notwendigkeit einer Intervention. Ivabradin<br />

hat demnach bei KHK-Patienten eine prognostische<br />

Relevanz, indem es z. B. das Auftreten von Herzinfarkten<br />

reduziert, konstatierte Werdan.<br />

Vorteile bei Kombination mit<br />

Betablockern<br />

Symptomatisch profitieren alle Subgruppen von<br />

einer Therapie mit Ivabradin, wie die Auswertung<br />

von fünf randomisierten Studien an insgesamt 2425<br />

Patienten mit chronischer KHK zeigt 4 : Die Herzfrequenz<br />

sank um 14,5% bzw. circa 10 bpm, die<br />

Zahl der Angina-pectoris-Attacken um 59,4%, der<br />

tägliche Nitratbedarf um 53,7%. Mit Blick auf das<br />

Therapieziel Symptomreduktion müsse also niemand<br />

ausgeschlossen werden, erklärte Werdan, zumal<br />

sich Ivabradin den Betablockern und Calciumantagonisten<br />

nicht unterlegen erwies. Vielmehr ist<br />

der selektive Hemmer des /f-Kanals eine hocheffektive<br />

Option, um den in der Nationalen Versorgungsleitlinie<br />

KHK von 2006 mit 55-60 bpm<br />

definierten Herzfrequenz-Zielkorridor zu erreichen.<br />

Die Kombination mit einem Betablocker ist besonders<br />

wirksam, wie eine Subgruppenanalyse der<br />

multizentrischen, prospektiven, offenen nicht-interventionellen<br />

Studie REDUCTION 5 ergab. Bei jenen<br />

344 der insgesamt 4954 mit Ivabradin behandelten<br />

Patienten, die zusätzlich einen Betablocker bekommen<br />

hatten, ging die Herzfrequenz nach vier<br />

Monaten um 12 bpm zurück. Zudem konnten die<br />

Rate der Angina-pectoris-Attacken pro Woche und<br />

der Nitratbedarf signifikant reduziert werden. Auch<br />

unter Praxisbedingungen wurde die Therapie gut<br />

vertragen. Die Ärzte beurteilten die Effizienz der<br />

Ivabradin-Therapie zu 51,5% als sehr gut und<br />

44,6% als gut. Insgesamt ist es entscheidend<br />

Symptomatik und Prognose dieser Patienten zu verbessern<br />

und dazu liegen für Ivabradin gute Daten<br />

vor.<br />

Symposium „Symptomatik und Prognose verbessern – Angina<br />

pectoris erfolgreich therapieren“, Wiesbaden, 01. 05. 2011<br />

anlässlich des Internistenkongresses, Veranstalter: Servier<br />

–––––––––––––––––––––<br />

1 Böhm M. et al. Lancet 2010; 376: 886-894<br />

2 Fox K. et al. Lancet 2008: 372: 807-816<br />

3 Fox K. et al. Eur Heart J 2009; 30: 2337-2345<br />

4 Tendera M. et al. Cardiology 2009; 114: 116-125<br />

5 Köster R et al. Clin Res Cardiol 2010; 99 (10): 665-672

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