Jahresbericht 2003 - LTZ Augustenberg
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gische Bundesanstalt Berlin (Sitz in Kleinmachnow) mit steinbrandinfiziertem Winterweizensaatgut<br />
(Sorte: Alcedo) und verschiedenen Elektronenbehandlungsvarianten (Elektronenbehandlung in einer<br />
stationären Vakuumanlage) durchgeführt. Damals wurden bei einem Befallsgrad von 33,42 % Steinbrand<br />
in der Kontrolle Wirkungsgrade zwischen 97 und 99 % in den elektronenbehandelten Varianten<br />
sowie 100 % in der chemischen Beize festgestellt. Bestätigt wurden diese Ergebnisse in dem in diesem<br />
Jahr aus Witterungsgründen sehr spät (10.12.2002) ausgesäten Winterweizen (Sorte Ludwigsteinbrandinfiziert).<br />
Der Befallsgrad in der unbehandelten Kontrolle betrug 4,56 %. Die elektronenbehandelte<br />
Variante erzielte einen Wirkungsgrad von 95,5 % und die chemische Beize mit Arena C<br />
100%.<br />
Versuche mit chemischer Beizung und Elektronenbehandlung von Sommergerste (LV 87):<br />
Der Versuchsplan umfasst drei Varianten: 1. Kontrolle, 2. chemische Beize mit Rubin (200 ml/dt Saatgut)<br />
und 3. die elektromagnetische Beizung. Insgesamt lagen 5 Berichte zur Auswertung vor.<br />
Das Krankheitsauftreten war <strong>2003</strong>, bedingt durch die guten Witterungs- und Auflaufbedingungen sowie<br />
der Verwendung von zertifiziertem Saatgut, sehr gering. Befall durch Schneeschimmel und Flugbrand<br />
wurde in keinem Versuch festgestellt. Bei anderen Krankheiten wie Echter Mehltau, Blattflecken - und<br />
Netzfleckenkrankheit gab es keine Unterschiede zwischen der Kontrolle und den beiden<br />
Behandlungsvarianten.<br />
Der Auflauf war sehr unterschiedlich. In drei Versuchen wurden in den Beizvarianten geringere Werte<br />
als in den Kontrollparzellen ermittelt. In zwei Versuchen wurden gleiche bzw. höhere Auflaufraten erzielt.<br />
Im Durchschnitt aller fünf Versuche liegt die e-Beize mit 2,3 % über den Werten der Kontrolle. Die<br />
chemische Beize erzielt 3,0 % niedrigere Werte. Das TKG wurde in den Beizvarianten überwie-gend<br />
geringfügig angehoben. Beim Ertrag wies in den fünf Versuchen die Kontrolle zweimal, die chemische<br />
Beize zwei mal und die e-Beize ein mal einen höheren Wert auf. Im Durchschnitt aller Ver-suche waren<br />
keine gesicherten Unterschiede zu erkennen. Daher wurde auf die Berechnung der Wirt-schaftlichkeit<br />
verzichtet.<br />
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass durch den Einsatz von zertifiziertem Saatgut und bei<br />
geringem Befallsdruck durch samenbürtige Krankheiten die genutzten Beiztechniken ihr tatsäch-liches<br />
Wirkungspotential gegen diese Krankheiten nicht unter Beweis stellen konnten. Die e-Beize scheint den<br />
Auflauf geringfügig zu verbessern. Auf den Ertrag war kein gesicherter Einfluss durch die<br />
verschiedenen Beizverfahren festzustellen. Auch dieses Versuchsprogramm wird aufgrund der<br />
bundesweiten Versuche nicht mehr als Landesprogramm weitergeführt.<br />
Bekämpfung von Problemunkräutern in Winter- und Sommergetreide (LV 89)<br />
Zu diesem Versuchsprogramm lagen insgesamt 9 Berichte (6 in WW und 3 in SG) zur Auswertung vor.<br />
Winterweizen:<br />
Die erzielten Wirkungsgrade waren sowohl in Winter- als auch in Sommergetreide überwiegend zufriedenstellend.<br />
In den meisten Fällen wurde auch bei fortgeschrittener Entwicklung der Unkräuter eine<br />
gute Wirkung erzielt. Klettenlabkraut war als einziges Problemunkraut in allen Winterweizen-versuchen<br />
vertreten. Stiefmütterchen in 2 Versuchen und Vogelmiere, Winden- und Vogelknöterich sowie<br />
Klatschmohn in jeweils einem Versuch. Hoestar Super wirkte gegen Klettenlabkraut, Vogel-miere und<br />
Vogelknöterich gut, gegen Windenknöterich befriedigend und wies Lücken auf bei Stief-mütterchen und<br />
Klatschmohn.<br />
Die neu aufgenommene Kombination aus Husar + Hoestar Super bewies eine gute Stabilität bei der<br />
Erfassung von Klettenlabkraut, Stiefmütterchen und Knötericharten, überzeugte aber nicht gegen<br />
Klatschmohn.<br />
Artus zeigte insgesamt eine gute und dauerhafte Wirkung gegen Stiefmütterchen, Vogelmiere,<br />
Knötericharten, Persischen Ehrenpreis und Klatschmohn. Leichte Schwächen wurden standort-spezifisch<br />
(Donaueschingen, Horb, Sinsheim) gegen Klettenlabkraut ausgemacht. Starane XL wirkte zu<br />
beiden Anwendungsterminen gut gegen Klettenlabkraut, Vogelmiere, Knötericharten, Klatschmohn.<br />
Schwächen wurden gegen Stiefmütterchen und Efeublättrigen Ehrenpreis registriert. Das Prüfmittel<br />
allein war wirksam gegen Vogelmiere, Vogelknöterich, noch befriedigend gegen Klettenlabkraut und<br />
nicht ausreichend bei Stiefmütterchen, Windenknöterich und Persischen Ehrenpreis. Die Tankmischung<br />
Prüfmittel + Primus verbesserte die Wirkung gegen Klettenlabkraut, Vogelmiere, Vogelknöterich,<br />
Windenknöterich und Persischen Ehrenpreis. Eine Schwäche war bei Klatschmohn, Stiefmütterchen<br />
und Efeublättrigen Ehrenpreis zu erkennen.<br />
Orkan + Hoestar Super, Husar + Hoestar Super, Fox + Primus zeigten eine gute Wirkung gegen<br />
Klettenlabkraut, Vogelmiere und Knötericharten mit Schwächen bei Ehrenpreisarten. Weitere, nur in<br />
einzelnen Versuche eingesetzte, Herbizidkombinationen wie Platform S + Pointer, Orkan + Primus,<br />
Attribut + Primus und Primus + Oratio waren gegen das Klettenlabkraut überwiegend gut wirksam.<br />
Platform S + Pointer scheinen sich auch gegen Windenknöterich und Stiefmütterchen auszuzeichnen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2003</strong><br />
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg