02.11.2013 Aufrufe

Jahresbericht 2003 - LTZ Augustenberg

Jahresbericht 2003 - LTZ Augustenberg

Jahresbericht 2003 - LTZ Augustenberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

| 44<br />

5.2 Gemüsebau<br />

5.2.1 Besondere Beobachtungen<br />

RP S: Die Lauchminierfliege (Phytomyza gymnostoma; Syn.: Napomyza gymnostoma) entwickelt sich<br />

seit 2001 zu einem ernsthaften Problem für Zwiebel- und Lauchkulturen. Die Minierfliege kann zwei<br />

Generationen pro Jahr ausbilden und schädigt durch ihren Larvalfraß an den unterirdischen Pflanzenteilen.<br />

Im Jahr <strong>2003</strong> trat sie im Vergleich zu den Vorjahren aufgrund der Trockenheit und des Kälteeinbruchs<br />

erstmals Anfang Mai (statt wie in den Vorjahren schon in den letzten Märzwochen) auf. Auch die<br />

Abundanz blieb geringer. Da auch die zweite Generation, die Anfang September (in den Vorjahren<br />

schon im August !) schlüpfte, zahlenmäßig nur schwach ausgebildet war, kam es im Jahr <strong>2003</strong> nicht zu<br />

den typischen Kulturschäden: verdrehte Blätter, Aufplatzungen an der Pflanzenbasis, gelbe aufgerissene<br />

Minengänge und nachfolgende Fäulnis.<br />

Die Kohlmotte (Plutella xylostella) zeigte in diesem Jahr bereits Anfang Mai eine erstaunlich hohe<br />

Eiablageaktivität. Die Eiablage (bis 90 % der Pflanzen eines Bestandes) erfolgte zudem über einen<br />

ausgedehnten Zeitraum, so dass schon ab 20. Mai kleine Raupen geschlüpft waren und sich ab Ende<br />

Mai die ersten verpuppten Stadien fanden. Diese Entwicklung hielt über den gesamten Mai und Juni an.<br />

Die Generationen gingen fließend ineinander über und bis in den August-September konnten<br />

Raupenschäden an nicht geschützten Kulturen festgestellt werden.<br />

Die Gemeine Wiesenwanze (Lygus pratensis LINNÉ), die bisher lediglich an Obstgehölzen schädigend<br />

auftrat, erlangt in gemüsebaulichen Kulturen Bedeutung. Sie finden sich vor allem an Knospen und<br />

Jungtrieben; die Eiablage erfolgt in geschlossene Blüten und junge Früchte. Gefährdet sind Gurken,<br />

Bohnen, Salat, Aubergine, Paprika, Sellerie, verschiedene Kräuter und Broccoli (in Broccoli traten z T.<br />

deutliche Schäden an den Blumen auf). Die Gemeine Wiesenwanze bildet bis zu 3 Generationen pro<br />

Jahr aus und war <strong>2003</strong> von Mitte Mai bis Ende August zu beobachten.<br />

Ähnliches lässt sich von den Zwergzikaden (Empoasca spec.) berichten, die in unserer klimatischen<br />

Region bis zu 3 Generationen/Jahr ausbilden können. Sie verursachen Saugschäden (punktförmige<br />

Aufhellungen, „leuchtend-gelbe“ Blattrandaufhellungen, Blattsterben) an Bohnen (Acker- und Phaseolusbohne),<br />

Gurke, Kürbis, Kartoffel, Paprika und Zuckerrübe.<br />

LfP: Saatgutuntersuchung<br />

Es wurden 30 Saatgutproben (Bohne 13, Kohl 5, Möhre 2, Mais 1, Feldsalat 1, Tomate 3, Kürbis 2,<br />

Koriander 3) auf phytopathogene Bakterien vor allem Quarantänebakteriosen mit Hilfe von Labormethoden<br />

und Pathogenitätstest untersucht. Aus Feldsalatsaatgut wurde Acidovorax valerianellae, aus<br />

Möhrensaatgut Xanthomonas campestris pv. carotae, aus Koriandersaatgut Pseudomonas syringae<br />

pv. coriandricola und aus Kohlsaatgut Xanthomonas campestris pv. campestris isoliert.<br />

In der bakteriologischen Diagnose wurden an eingesandten Pflanzen(teilen) die in Tab. 5.2a erwähnten<br />

phytopathogenen Bakterien nachgewiesen, die Ergebnisse der virologischen Untersuchungen sind in<br />

Tab. 5.2b aufgeführt.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2003</strong><br />

Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!