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Jahresbericht 2003 - LTZ Augustenberg

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5.1.6 Leguminosen<br />

5.1.6.1 Besondere Beobachtungen<br />

RP S: Der Flug des Erbsenwicklers (Laspeyresia nigricana) wurde mit Pheromonfallen ab der 1.<br />

Juniwoche festgestellt. Infolge der hohen Temperaturen musste die Bekämpfung kurzfristig nach dem<br />

Überschreiten der Bekämpfungsschwelle erfolgen.<br />

In den Ackerbohnen wurde ebenfalls in der 1. Juniwoche die Eiablage durch den Pferdebohnenkäfer<br />

(Bruchus rufimanus) festgestellt. Bekämpfungsmaßnahmen in Beständen zur Saatguterzeugung erfolgten<br />

kurzfristig nach der Eiablage. In Beständen ohne Bekämpfungsmaßnahmen wurde zur Ernte ein<br />

hoher Käferbesatz in den Ackerbohnenkörnern beobachtet.<br />

5.1.6.2 Versuche<br />

Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen an Felderbsen (LV 93): In dieser Versuchsreihe<br />

wird der Einsatzzeitpunkt für Fungizide und deren Wirkung gegen alle kulturspezifischen Pilzkrankheiten<br />

sowie die Einflussnahme der Präparate auf Ertrag und Wirtschaftlichkeit überprüft. Gleichzeitig<br />

sollte die Wirkung von Insektiziden gegen Erbsenwickler getestet werden, deren Einsatz aufgrund von<br />

Prognoseaussagen durch Pheromonfallen empfohlen wird.<br />

Die Ausbreitung von Blatt-, Stängel- und Hülsenkrankheiten wurde durch die trockene Witterung nicht<br />

verhindert. Gegen Vegetationsende wurde Befall von Peronospora festgestellt. Prozentual ent-wickelte<br />

sich diese Pilzkrankheit zwischen 13 und 23%. Über Hülsenbefall mit Pilzkrankheiten wurde nicht<br />

berichtet. Dafür wurde aus den Kontrollparzellen aber über 2% befallene Hülsen durch den<br />

Erbsenwickler berichtet. In den behandelten Varianten trat dieser tierische Schädling sowohl nach den<br />

Insektiziden als auch nach den fungiziden Behandlungsmaßnahmen nicht mehr auf.<br />

Im direkten Wirkungsvergleich wurde bei den Vollblütebehandlungen im Vergleich der fungiziden<br />

Behandlungen vor Blühbeginn eine leicht bessere Wirkung berichtet. Das beste Ergebnis bei der<br />

Bekämpfung des Pilzbefalls wurde durch Variante 3 (Verisan) und die fakultative Behandlung mit<br />

Steward erzielt. Der Vergleich zwischen den Produkten Verisan und Cantus fällt in diesem Jahr zu<br />

Gunsten von Verisan aus. Amistar liegt nur kurz dahinter und hat durch die positive Einflussnahme auf<br />

die grüne Blattfläche, und in der Folge davon auch auf den Ertrag, sicher Zukunft in der Kultur der<br />

Felderbsen. In der grünen Blattfläche wurde Amistar ausgebracht zum Zeitpunkt des Blühbeginns<br />

nämlich um 8% besser eingestuft als Verisan und dies machte sich auch in den Ertragswertzahlen<br />

bemerkbar.<br />

Die hohen Ertragserwartungen konnten aufgrund der diesjährigen Witterungsbedingungen nicht erfüllt<br />

werden. Dennoch wurde das Kontrollniveau durch die Behandlungsmaßnahmen in allen Fällen<br />

überschritten. Der Mehrertrag im Vergleich zur Kontrolle lag zwischen 16 (Var. 2 Verisan; EC 69; Karate<br />

Zeon, EC 71) und 10% (Var. 4 Karate Zeon; EC 71).<br />

Die Ertragsergebnisse kamen auch positiv in den Berechnungen der Wirtschaftlichkeit zum Ausdruck.<br />

Die errechnete Gewinnspanne im Vergleich zur Kontrolle lag zwischen 10 und 35.- €/ha. Die<br />

Kombination aus Verisan (3,0 l/ha; EC 69) und Karate Zeon (0,075 l/ha; EC 71) brachte immerhin einen<br />

Deckungsbeitrag von 563.- €/ha. Das gleiche Ergebnis wurde auch durch die einmalige und alleinige<br />

Behandlung mit Karate Zeon in Variante 4 erzielt. Auch in den anderen Varianten wurde nach Abzug<br />

der Pflanzenschutzmittel- und Ausbringungskosten das Kontrollniveau überschritten. Hier brachte die<br />

alleinige Amistar-Behandlung im Vergleich zur Verisan-Maßnahme einen Mehrerlös von 3.- €/ha. Das<br />

schlechteste Ergebnis wurde durch Cantus erzielt. Der Mehrerlös lag im Vergleich zwischen 17.- und<br />

25.- € unter den anderen Maßnahmen, aber immerhin noch um 10.- €/ha über der Kontrolle.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2003</strong><br />

Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

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