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Jahresbericht 2003 - LTZ Augustenberg

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LfP: Unterschiedliche Toleranz von Maissorten bei Stängelälchenbefall.<br />

Auf der bei Renningen, ca. 25 km westlich von Stuttgart gelegenen Versuchsstation Ihinger Hof der<br />

Universität Hohenheim, wurde auf einem mit Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci) hochverseuchten Feld<br />

der im Jahr 1999 begonnene Maissortenversuch weitergeführt. Ziel dieser Untersuchung ist<br />

herauszufinden, ob die „Umfallkrankheit des Maises“ eine Sorteneigenschaft ist, die nur bei ganz<br />

bestimmten anfälligen Sorten als auffälliges Krankheitsbild in Erscheinung tritt, während andere,<br />

tolerante Sorten ein normales Wachstum zeigen. Mit Unterstützung der Pflanzenzucht Oberlimpurg, Dr.<br />

Franck, wurden wiederum 12 Sorten ausgewählt.<br />

Das Jahr <strong>2003</strong> war in jeder Hinsicht ein ausgesprochen trockenes und heißes Jahr. Auf dem Ihinger Hof<br />

fielen aber dennoch gerade in der Anfangsentwicklung des Maises Niederschläge, die für ein gutes<br />

Pflanzenwachstum ausgereicht haben. Für den Mais ergaben sich daraus recht gute<br />

Wachstumsbedingungen. Vor allem bei zwei Sorten (Nilson und Fauna) konnten die für Stängel-älchen<br />

typischen Befallssymptome (umgefallene Pflanzen, krumme oder stark bestockte Pflanzen) beobachtet<br />

werden. Inwieweit eine genetische Veranlagung für eine empfindliche Sorten-reaktion eine Rolle spielt,<br />

war in diesem Versuch nicht zu erkennen. Interessant ist, dass die Stängel-älchen auch in die<br />

toleranten Sorten mehr oder weniger stark einwandern, ein Unterschied zu den empfindlichen Sorten ist<br />

hierbei nicht zu erkennen (Abb. 5.1a).<br />

Abb. 5.1a: Reaktion von Maissorten bei Stängelälchenbefall, Untersuchung der Stängelbasis<br />

Stängelälchen in 40 g Frischgewicht<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

54<br />

50<br />

0<br />

Nilson<br />

196<br />

Fauna<br />

Probat<br />

53 57<br />

Franz<br />

Oldham<br />

19<br />

Montello<br />

161<br />

Delitop<br />

61<br />

Banguy<br />

empfindliche Sorten<br />

tolerante Sorten<br />

97<br />

36<br />

28<br />

12<br />

Lenz<br />

Lukas<br />

Eurostar<br />

Energystar<br />

43<br />

Bei den empfindlichen Sorten wird v.a. die Wurzelausbildung gestört. Ausscheidungen der Nematoden<br />

führen dazu, dass Wurzeln erst gar nicht angelegt werden. Daraus resultiert eine Unstabilität der<br />

Maispflanze, bei Sturm oder starkem Regen fallen diese Pflanzen um. Dies ist sicherlich ein<br />

wesentlicher Unterschied zu Wurzelschädigungen, die von wandernden Wurzelnema-toden (z.B.<br />

Pratylenchus-Arten) verursacht werden. Bei Befall werden die Wurzelzellen zerstört und nekrotisieren.<br />

Dies ist bei den Stängelälchen nicht der Fall. Der Maisertrag (Silomais) fiel bei den beiden hoch<br />

empfindlichen Sorten Nilson und Fauna um ca. 28 dt/ha geringer aus als bei den toleranten Sorten<br />

(Abb. 5.1b).<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2003</strong><br />

Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg

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