Jahresbericht 2003 - LTZ Augustenberg
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5.1.4 Kartoffeln<br />
5.1.4.1 Besondere Beobachtungen<br />
RP S: Infolge der trocken-heißen Witterung hatte die Krautfäule (Phytophthora infestens) nur eine<br />
geringe Bedeutung.<br />
Zunehmend ist der Befall durch Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata). Bekämpfungsmaß-nahmen<br />
mit Pflanzenschutzmitteln aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide zeigten schlechte Wirkung. In den<br />
meisten Fällen konnte ein Zusammenhang mit der Anwendung dieser Mittel bei heißer Witterung<br />
gefunden werden.<br />
Bei den Blattlauskontrollen für die Pflanzkartoffelvermehrung wurde ein unterschiedlicher Flug<br />
beobachtet. Auffällig war nur der hohe Anteil von Grünen Pfirsichblattläusen (Myzus persicae), dies<br />
musste wegen der Gefahr einer Übertragung von Y-Virus beachtet werden. Erst zum Ende des Sommers<br />
setzte ein stärkerer Sommerflug der Kartoffelblattläuse ein. Zu diesem Zeitpunkt mussten<br />
verbreitet schon Krautabtötungsmaßnahmen wegen der fortschreitenden Reife der Knollen ergriffen<br />
werden.<br />
5.1.5 Öl- und Faserpflanzen<br />
5.1.5.1 Besondere Beobachtungen<br />
Winterraps<br />
RP S: Der Zuflug der Rapsstängelrüssler (Ceuthorrhynchus napi, Ceuthorrhynchus quadridens) setzte<br />
am 13. März stark ein. In den höher gelegenen Gebieten war der starke Zuflug ca. 14 Tage später zum<br />
Monatsende März. Der Zuflug des Rapsglanzkäfers (Meligethes aeneus) begann Mitte März und hatte<br />
Ende März einen Höhepunkt.<br />
Von Mittel April bis Ende April wurde auch noch ein starker Flug der Rapsstängelrüssler und des<br />
Rapsglanzkäfers festgestellt. Zur Zeit der Vollblüte um die Monatsmitte Mai fand eine starke Eiablage<br />
durch die Kohlschotenmücke (Dasyneura brassicae) statt. Die Schäden, welche durch die<br />
Saugtätigkeit der Larven im Inneren der Schoten verursacht wurden, nahmen deutlich an den<br />
Schlagrändern hin zum Inneren der Schläge ab.<br />
Ab September wurde ein starker Flug des Rapserdflohs (Psylliodes chrysocephala) festgestellt. Der<br />
Schwarze Kohltriebrüssler (Ceuthorrynchus picitarsis) wurde nur in Einzelexemplaren in den<br />
Gelbschalen gefunden.<br />
5.1.5.2 Versuche<br />
Biologische Bekämpfung der Sclerotina-Weißstängeligkeit mit dem parasitischen Pilz Coniothyrium<br />
minitans bei Anwendung zur Saat und Vergleich mit einer Fungizid-Blütebehandlung in<br />
Winterraps (LV 77): In dieser Versuchsreihe wurde überprüft, ob die Weißstängeligkeit durch eine<br />
vorbeugende Behandlung mit Contans WG vor der Aussaat bekämpft werden kann und wie sich eine<br />
zusätzliche Blütebehandlung auswirkt. Ferner sollten die Präparate im Hinblick auf deren Einflussnahme<br />
auf den Ertrag und die Wirtschaftlichkeit untersucht werden. Zielsetzung des Kernversuchs war<br />
die Abschätzung der Wirkung von Contans WG.<br />
In den drei Versuchsjahren wurden erste Krankheitssymptome von den Standorten vor allem in den<br />
Monaten Juni und Juli berichtet. Phoma, Sclerotinia (Rapskrebs) und Alternaria (Rapsschwärze)<br />
waren immer die dominierenden Krankheiten. Die exakten Befallsstärken sowie der prozentual er-fasste<br />
Befall durch Blatt- und Stängelkrankheiten können dem jeweils jahresspezifischen Bericht ent-nommen<br />
werden.<br />
Die Wirkung aller eingesetzten Mittel wurde im gesamten Versuchszeitraum nahezu identisch<br />
eingestuft. Die Grundsatzfrage, ob die Weißstängeligkeit durch eine vorbeugende Behandlung mit<br />
Contans WG vor der Aussaat bekämpft werden und wie sich eine zusätzliche Blütebehandlung<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2003</strong><br />
Pflanzenschutzdienst Baden-Württemberg