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Technische Praxis der Computersysteme Teil 1 - Universität Wien

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1.1 Eine kurze Geschichte von Unix 1 HISTORISCHE EINLEITUNG<br />

System V von AT&T und 4.2BSD (1983) sind gewissermaßen die Stammväter aller aktuellen<br />

Unix-Versionen; ihr Einfluß ist bei allen Unix-Varianten festzumachen. So hat z.B.<br />

Linux sowohl System V-artige (Programmierinterface), wie auch BSD-artige (Systemadministration)<br />

Komponenten.<br />

Da BSD-Unix ursprünglich <strong>Teil</strong>e des AT&T-UnixCodes verwendet, war zum Betreiben<br />

des Systems eine AT&T-Lizenz nötig. Diese Konstellation führt Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre zu<br />

einer Serie von gerichtlichen Klagen und Gegenklagen zwischen AT&T und <strong>der</strong> University<br />

of California. Die CSRG setzt sich daraufhin das Ziel, allen AT&T-Code aus BSD-Unix zu<br />

entfernen. Bevor diese ebenso aufwendige wie auch aufreibende Arbeit abgeschlossen ist,<br />

stellt die University of California die CSRG ein. Zuvor (1991) wird noch die zweite Version<br />

eines AT&T-freien (eingeschränkten) BSD-Unix unter dem Namen Net/2 veröffentlicht.<br />

BSD-Unix wird von BSDI (Berkeley Software Design, Inc.) kommerziell weitergeführt. Erst<br />

im Jahr 1994, zwei Jahre nachdem AT&T ”<br />

sein“ Unix an Novell verkauft hat, können die<br />

rechtlichen Auseinan<strong>der</strong>setzungen mit <strong>der</strong> University of California endgültig beigelegt werden.<br />

Eine kurze Geschichte von Unix (1)<br />

AT&T-Unix<br />

1965 Multics: Bell Labs, (AT&T), General<br />

Electric und ein Projekt des MIT; Bell<br />

Labs steigen aus<br />

1969 Ken Thompson und Dennis Ritchie<br />

skizzieren Betriebssystem für Bell<br />

1970 Thompson implementiert die<br />

gemeinsamen Ideen (Assembler); Bill<br />

Kernighan nennt das System Unix (als<br />

Wortspiel auf Multics)<br />

1973 Ritchie erfindet ”<br />

C”; Unix in ”<br />

C” neu<br />

geschrieben (→ portierbar)<br />

197*-8* Verbreitung im akademischen Bereich,<br />

großer Einfluß auf mo<strong>der</strong>ne Systeme<br />

1983 USG: System V<br />

1992 AT&T verkauft Unix an Novell<br />

1995 Novell verkauft Unix an SCO<br />

Folie 9<br />

Im Jahr 1995 verkauft Novell ”<br />

sein“ mittlerweile UnixWare genanntes Unix an die Santa<br />

Cruz Operations, Inc. (SCO, http://www.sco.com), die es bis zur Version 7 vertreibt.<br />

Schließlich wird SCO von Cal<strong>der</strong>a Systems Inc. gekauft und in Tarantella, Inc. umbenannt.<br />

Cal<strong>der</strong>a und Tarantella stellten im März 2001 UNIX 8 vor, das UnixWare 7 kompatibel ist<br />

und gleichzeitig eine vollständige Linux-Implementierung und -Anwen<strong>der</strong>umgebung bietet.<br />

Im Sommer 2003 nimmt die Lizenzierungsgeschichte eine weitere interessante Wendung.<br />

Nachdem sie sich wie<strong>der</strong> in SCO umbenannt hatte, klagt jene Firma, welche die Lizenzrechte<br />

an Unix System V besitzt, IBM wegen Lizenzverletzungen. IBM habe ihr Urheberrecht<br />

verletzt, als es die von SCO für die Entwicklung des eigenen Betriebssystem AIX erworbenen<br />

Quellcodes in die Entwicklung von Linux einfliessen liess. SCO behauptet nun, dass ein guter<br />

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