PDF | Homo Maximus - Swedenborg Zentrum Zürich
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10 <strong>Homo</strong> <strong>Maximus</strong><br />
Daß <strong>Swedenborg</strong> den Brand von Stockholm 1759 voraussagte,<br />
daß er häufige Beweise seiner hellseherischen Fähigkeiten<br />
lieferte, Aufträge von Gestorbenen an die noch Lebenden<br />
oder von diesen an die Verstorbenen übermittelte, von<br />
denen u.a. Kant und Jung‐Stilling berichteten, sind bekannte<br />
Tatsachen, mögen aber weniger bedeutungsvoll sein als die<br />
Visionen, in denen er über die letzten Dinge spricht und über<br />
den Aufenthalt der Verstorbenen in der langen Zwischenzeit<br />
zwischen Tod und Auferstehung, oder über das Universum, in<br />
dem sich die Verwandlung des Niederen zum Höheren abspielt.<br />
Die Metaphysik des Lebens<br />
<strong>Swedenborg</strong> wagt es, im völligen Gegensatz zu den Anschauungen<br />
der Aufklärung, auch das Leibliche als Ausdruck der<br />
Vollkommenheit zu sehen.<br />
Die Geistnatur Gottes ist keine abstrakte, sondern eine<br />
leibhafte. Es gibt kein abstraktes Wesen des Geistes, denn alles<br />
Geistige ist persönliches, personhaftes Sein ohne Leiblichkeit.<br />
So gehört auch zum Wesen und zur Vollkommenheit Gottes<br />
beides, das Menschliche und die Leiblichkeit.<br />
Der Mensch ist Mensch, weil Gott Mensch ist, und weil Gott<br />
den Menschen nach dem Bild seiner Menschheit geschaffen<br />
hat, und die Gottesebenbildlichkeit reicht bis in die letzten und<br />
anscheinend geringsten Gestaltungen und leibhaften Formen<br />
seiner Menschlichkeit hinein. Alles am Menschen, das Höchste<br />
und das Niederste, das Geistigste und das Leiblichste, ist ein<br />
Spiegel des Menschen in Gott. In dem endlichen Menschlichen<br />
kann man sehen, wie das unendliche Menschliche in Gott ist.<br />
Gott ist kein abstrakter Begriff, keine Idee, keine Zahl, kein Gesetz,<br />
sondern eine lebendige, leibhafte Geistpersönlichkeit. Sein<br />
Persönliches ist sein Menschliches, und dieses Menschliche in<br />
Gott ist die höchste Form der Organisation und Verwirklichung<br />
geistigen und persönlichen Lebens überhaupt. Der Mensch ist<br />
Person, weil Gott Person ist. Das Personsein Gottes erfüllt sich<br />
in seinem Menschlichen und ist darin begründet, daß er – soweit<br />
er überhaupt in einer Gestalt faßbar wird – Mensch ist.