PDF | Homo Maximus - Swedenborg Zentrum Zürich
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18 <strong>Homo</strong> <strong>Maximus</strong><br />
Unzählige Hinweise dieser Art finden sich in <strong>Swedenborg</strong>s<br />
visionären Schriften. In seinem Werk über den Himmel und die<br />
Hölle heißt es zusammenfassend: »In der Christenheit ist es<br />
völlig unbekannt, daß Himmel und Hölle aus dem menschlichen<br />
Geschlechte sind, denn man glaubt dort, die Engel seien<br />
von Anbeginn erschaffen, und daher stamme der Himmel, und<br />
der Teufel oder Satan sei ein Engel des Lichtes gewesen. Darüber<br />
wundern sich die Engel gar sehr. Sie wollen deshalb, daß<br />
ich aus ihrem Munde versichere, daß im ganzen Himmel nicht<br />
ein Engel sei, der von Anbeginn erschaffen und hinabgestoßen<br />
sei, sondern alle sowohl im Himmel als in der Hölle seien aus<br />
dem menschlichen Geschlechte.«<br />
Mit diesem Gedanken verknüpft sich eine zweite Erkenntnis<br />
<strong>Swedenborg</strong>s: die Entwicklung des Menschen ist mit<br />
diesem irdischen Leben nicht abgeschlossen, sondern geht<br />
im Jenseits weiter, und zwar unmittelbar nach seinem leiblichen<br />
Tode. Das Leben hier und dort bildet eine einzige zusammenhängende,<br />
zeitlich ununterbrochene Kontinuität des<br />
persönlichen Seins. Keine Nacht des Todes von unbegrenzter<br />
Zeitdauer schiebt sich dazwischen. Der Mensch wechselt aus<br />
dem physischen Sein mit der Ganzheit seines persönlichen<br />
Lebens hinüber in den Zustand einer anderen, geistigeren<br />
Form der Leiblichkeit.<br />
Hier beginnen sich die Ideen <strong>Swedenborg</strong>s über das Verhältnis<br />
von Geist und Leiblichkeit in ihrer ganzen Bedeutung<br />
auszuwirken. Das personhafte geistige Leben ist nicht auf eine<br />
Verwirklichung im Organismus eines physischen, fleischlichen<br />
Leibes angewiesen. Jede Person hat ihre spezifische geistleibliche<br />
Seinsweise, in der sich ihr »innerer Mensch« darstellt.<br />
Dieser innere Mensch ist während des physischen Lebens im<br />
äußeren Menschen als dessen inneres Modell verborgen. Der<br />
leibliche Tod tangiert den inneren Menschen überhaupt nicht,<br />
er ist nur eine Versetzung des Menschen aus der irdischen in<br />
eine andere, geistigere Seinsweise, in eine andere Art der Leiblichkeit,<br />
die andere Dimensionen, andere Lebensfunktionen,<br />
andere Verständigungsarten, andere Möglichkeiten der Erkenntnis<br />
und Mitteilung aufweist.