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Komplexe Analysis und Geometrie - Benjamin Jurke

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1. Gr<strong>und</strong>lagen komplexer Funktionen<br />

1.3.2. Punktweise <strong>und</strong> gleichmäßige Konvergenz<br />

Definition 15: Sei U ⊂ R n offen, f : U −→ R n eine Abbildung <strong>und</strong> {fk : U −→ R n }k∈N eine<br />

Funktionenfolge. Dann ist<br />

1. fk → f punktweise auf U konvergent, falls für alle Punkte x ∈ U die Differenz<br />

|fk(x) − f(x)| → 0<br />

für k → ∞ geht.<br />

2. fk → f gleichmäßig auf U konvergiert, falls die maximale Differenz<br />

max<br />

x∈U |fk(x) − f(x)| → 0<br />

für k → ∞ geht. Dies impliziert trivialerweise auch punktweise Konvergenz. Das Prinzip<br />

der gleichmäßigen Konvergenz ist in Abbildung 1.2 dargestellt.<br />

Beispiel: Natürlich gibt es auch Funktionenfolgen, die zwar punktweise konvergent, nicht aber<br />

gleichmäßig konvergent sind. Auf U = [0, 1] betrachte man für die reellen Dimensionen m =<br />

n = 1 die Abbildungen<br />

⎧<br />

⎨ kx : 0 ≤ x ≤<br />

fk(x) =<br />

⎩<br />

1<br />

k<br />

1 2<br />

2 − kx : k ≤ x ≤ k<br />

≤ x ≤ 1<br />

0 : 2<br />

k<br />

,<br />

wie in Abbildung 1.3 für k = 2 dargestellt. Dann konvergiert fk → 0 punktweise auf [0, 1], aber<br />

es gilt max x∈[0,1] |fk(x)| = 1 für alle k ∈ N.<br />

Zwei weitere bekannte Sätze aus der <strong>Analysis</strong> I sind die Folgenden:<br />

Satz 16: Falls die Funktionenfolge fk → f gleichmäßig konvergiert <strong>und</strong> jede einzelne Funktion<br />

fk stetig ist, dann ist auch die Grenzfunktion f stetig. �<br />

Satz 17: Sei {fk : U −→ R n }k∈N eine Funktionenfolge, dann konvergiert fk genau dann gleichmäßig<br />

gegen eine Grenzfunktion f, wenn<br />

max<br />

x∈U |fk(x) − fl(x)| → 0<br />

für k, l → ∞ geht. �<br />

Die nachfolgenden zwei Sätze liefern nun zwei wichtige - allerdings ebenfalls aus der <strong>Analysis</strong><br />

I bekannte - Aussagen über die Vertauschbarkeit von Grenzwertbildung, Integral <strong>und</strong> Differentiation.<br />

Satz 18: Sei {fk : [a, b] −→ Rn }k∈N eine gleichmäßig konvergente Folge von stetigen Abbildungen.<br />

Dann gilt die Vertauschbarkeit von Limes <strong>und</strong> Integral<br />

� b<br />

lim<br />

k→∞ a<br />

� b<br />

fk =<br />

a<br />

lim<br />

k→∞ fk .<br />

Satz 19: Sei U ⊂ R n offen <strong>und</strong> {fk : U −→ R n }k∈N eine Funktionenfolge. Sei 1 ≤ j ≤ n <strong>und</strong><br />

außerdem gelten die folgenden drei Bedingungen<br />

1. ∂fk<br />

∂xj<br />

existiert <strong>und</strong> ist für alle k stetig,<br />

2. {fk}k∈N konvergiert punktweise auf U,<br />

3. � � ∂fk konvergiert gleichmäßig auf U.<br />

∂xj k∈N<br />

∂<br />

Dann gilt ∂xj limk→∞ fk = limk→∞ ∂fk , d.h. die Vertauschbarkeit von Limes <strong>und</strong> Diffe-<br />

∂xj<br />

rentiation.<br />

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