Die Welt ist nicht genug - Mikado

Thema des Monats Internationaler Holzbau
nungsreichen Kontrast zu den zahlreichen
Betonbauten, die das Erscheinungsbild
des Flughafens prägen. Die
hölzerne Innenhaut besteht aus einer
Aneinanderreihung von Querschalen,
die an der Innenseite der Stahlkonstruktion
aufgehängt sind. Zwischen
den Schalen sind Verschattungselemente
aus formverleimten Holzlamellen
angeordnet. Die Standardschalen
weisen im Grundriss eine
konisch zulaufende Form auf, die
zum First hin breiter wird. Die Endschalen
der 72 m langen Abschnitte
haben eine konstante Breite, um
die Stahlbögen zu verdecken. Am
unteren Ende der Holzverkleidung
läuft eine mehrteilige Sockelplatte,
deren Zusammensetzung derjenigen
der Schalen ähnlich ist.
Planung und Verwirklichung stellten
erhebliche Anforderungen an die
Zusammenarbeit zwischen dem Planungsteam
ADP und den Holzbauern
von Finnforest Merk. Das Aichacher
Unternehmen plante und produzierte
die selbsttragenden Verkleidungselemente
aus Birkensperrholz.
Deutsch-französische Kooperation
Die Holzbauer fertigten in ihren Produktionshallen
130 Standard-Bögen
vor. Sie bestehen aus jeweils sechs
Sektionen mit bis zu 8,5 m Länge.
Besondere Aufmerksamkeit verlangten
die Oberflächen: Jedes einzelne
Segment setzt sich aus über 100 Leisten
Birkensperrholz zusammen. Die
Oberfläche erhielt Furniere aus europäischer
Esche. Deren Selektion und
Anordnung hatten die Architekten
vorgegeben. Ihre Entscheidung hatten
sie anhand von Musterflächen
getroffen. Jedes der zahlreichen Segmente
musste nach diesen speziellen
Vorgaben hergestellt werden.
Um die geforderten Toleranzgrenzen
einzuhalten, war absolute Präzision
innerhalb der Herstellungskette
gefordert. Speziell gefertigte Lehren
und Schablonen sorgten für die
Maßgenauigkeit. Das Ergebnis konnte
sich sehen lassen: alle Segmente
erfüllten die Präzisionsanforderungen
auf der Baustelle.
20 Bögen für die Endbereiche der
zehn Zonen des Tonnengewölbes fertigten
die Holzbauer vor Ort. Für die
werkseitige Herstellung in Aichach
und den anschließenden Straßentransport
nach Frankreich waren diese
ungeeignet.
Mammutaufgabe erfordert
Feingefühl
Vor dem Zusammenbau der Elemente
war jedes einzelne Holzbauteil mit einer
Brandschutzbeschichtung zu versehen.
Sobald die Leisten beschichtet
waren, durfte kein Druck mehr
auf die Oberflächen aufgebracht werden.
Deshalb war jedes Bauteil war
mit großer Vorsicht zu handhaben,
die Holzbauer durften die Elemente
auch auf keinen Fall übereinanderstapeln.
Finnforest Merk führte die Montage
der bogenförmigen Verkleidungselemente
mit seinen eigenen Montageteams
aus. Eine Mammutaufgabe, die
Holz für den Terminal 2 E
2005 beschloss Aéroports de Paris, beim Neubau ein Glas-Stahl-Dach mit
einer Innenverkleidung aus Holz zu errichten. Nach einem Wiederaufbau
für 130 Mio. Euro feierten die Franzosen am 30. März 2008 die Eröffnung
des Terminals 2 E .
Das Modul 2 E am Pariser Flughafen Charles De Gaulle liegt an der
zentralen Durchfahrtsstraße. In ihrer Mitte der Abfertigungshalle schließt
sich ein schmaler Verbindungsbau an, der zur großen Abflughalle führt.
Die unteren Etagen sind in konventioneller Bauweise errichtet. Die
Abflugebene befindet sich auf der obersten Geschossdecke und wurde
früher von einem tunnelartigen Betonschlauch umschlossen, der mit einer
Glashülle verkleidet war.
Quelle: Wikipedia
▸ Die Innenschale
des Terminals
setzt sich
aus Bögen
zusammen,
millimetergenau
gefertigt
aus Sperrholz
14 mikado 12.2008