Die Welt ist nicht genug - Mikado
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Management Ihr gutes Recht<br />
Management Ihr gutes Recht<br />
Ivan Bajic, iStockphoto.com<br />
Forderungssicherung<br />
Gesetz stärkt Handwerkerrechte<br />
Am 1. Januar 2009 wird<br />
das sog. „Forderungssicherungsgesetz“<br />
in Kraft treten.<br />
Der Gesetzesentwurf <strong>ist</strong> am<br />
19. September 2008 vom Bundesrat<br />
verabschiedet worden.<br />
Mit diesem Gesetz werden die<br />
werkvertraglichen Rechte der<br />
Auftragnehmer deutlich verbessert.<br />
Vor Forderungsausfällen<br />
sind Handwerker künftig<br />
besser geschützt.<br />
Dazu sind insbesondere Regelungen<br />
im Werkvertragsrecht<br />
des BGB geändert worden. <strong>Die</strong><br />
bisherige Regelung über den<br />
Anspruch auf Abschlagszahlungen<br />
in § 632a BGB wird den<br />
Regelungen der VOB/B angenähert.<br />
So kann der Auftragnehmer<br />
nach der neuen Gesetzes-<br />
lage Abschlagszahlungen in<br />
der Höhe verlangen, die dem<br />
erbrachten Wertzuwachs für den<br />
Auftraggeber entspricht.<br />
We<strong>ist</strong> die Le<strong>ist</strong>ung unwesentliche<br />
Mängel auf, kann eine Abschlagszahlung<br />
<strong>nicht</strong> verweigert<br />
werden, der Auftraggeber<br />
kann jedoch einen Betrag bis zur<br />
Höhe des Doppelten der voraussichtlich<br />
für die Mängelbeseitigung<br />
aufzuwendenden Kosten<br />
einbehalten. Bei wesentlichen<br />
Mängeln besteht dagegen kein<br />
Recht auf Abschlagszahlung.<br />
Verbraucher haben Anspruch<br />
auf eine fünfprozentige Sicherheitsle<strong>ist</strong>ung,<br />
die der Auftragnehmer<br />
bei der ersten Abschlagszahlung<br />
le<strong>ist</strong>en muss.<br />
Bundesgesetzblatt, Ausgabe vom 28. Oktober 2008<br />
Le<strong>ist</strong>ungsbeschreibung<br />
Änderungen sind zu vergüten<br />
Le<strong>ist</strong>ungsbeschreibungen<br />
enthalten immer öfter funktionale<br />
Elemente, bei denen der<br />
Auftragnehmer auf der Grundlage<br />
der Planung selbst eine funktionierende<br />
Lösung finden muss.<br />
Liegt in einem Vertrag aber eine<br />
unklare Le<strong>ist</strong>ungsbeschreibung<br />
arturbo, iStockphoto.com<br />
vor, dann darf die nach Ansicht<br />
des Bundesgerichtshofs (BGH)<br />
<strong>nicht</strong> zu Lasten des Auftragnehmers<br />
ausgelegt werden.<br />
Ein Auftraggeber hatte für<br />
seine Küche eine Lüftungsanlage<br />
„nach Erfordernis“ ausgeschrieben,<br />
änderte dann aber die<br />
Planung und benötigte plötzlich<br />
eine wesentlich größer dimensionierte.<br />
Den Mehrvergütungsanspruch<br />
des Auftragnehmers<br />
lehnte er mit dem Hinweis auf<br />
die funktionale Ausschreibung<br />
ab. Der Auftragnehmer muss<br />
seine Le<strong>ist</strong>ung der geänderten<br />
Planung zwar anpassen, aber<br />
ihm darf aber <strong>nicht</strong> einseitig das<br />
finanzielle Risiko aufgebürdet<br />
werden. Er hat einen Anspruch<br />
auf Mehrvergütung.<br />
Bundesgerichtshof, Urteil vom 13. März 2008,<br />
Az.: VII ZR 194/06<br />
Überzahlung<br />
Gleiche Verjährungsfr<strong>ist</strong> für alle<br />
Bisher konnten öffentliche<br />
Auftraggeber Überzahlungen<br />
aus Aufträgen länger zurückfordern<br />
als private Auftraggeber<br />
– bis zu sieben Jahre nach<br />
der Abnahme.<br />
Mit seinem Urteil vom 8. Mai<br />
2008 <strong>ist</strong> der Bundesgerichtshof<br />
(BGH) von dieser Praxis<br />
abgerückt. Auch für öffentliche<br />
Auftraggeber gilt nunmehr<br />
die Verjährungsfr<strong>ist</strong> des<br />
chr<strong>ist</strong>ine balderas, iStockphoto.com<br />
§ 195 BGB: drei volle Kalenderjahre<br />
nach Ablauf des Jahres, in<br />
dem der Anspruch entstand.<br />
<strong>Die</strong> Verjährungsfr<strong>ist</strong> beginnt<br />
dann zu laufen, wenn die subjektiven<br />
Voraussetzungen des § 199<br />
Abs. 1 Nr. 2 BGB gegeben sind:<br />
wenn Le<strong>ist</strong>ungsverzeichnis,<br />
Aufmaß und Schlussrechnung<br />
vorliegen und daraus eine vertragswidrige<br />
Abrechnung erkennbar<br />
wäre.<br />
Entscheidend für den Beginn<br />
der Verjährung für Rückzahlungsforderungen<br />
<strong>ist</strong> also <strong>nicht</strong><br />
der Zeitpunkt der Abnahme,<br />
sondern der Schluss des Jahres,<br />
nach dem der Auftragnehmer<br />
die Le<strong>ist</strong>ung abgerechnet und<br />
dem Auftraggeber die Schlussrechnung<br />
eingereicht hat.<br />
Bundesgerichtshof, Urteil vom 8. Mai 2008,<br />
Az.: VII ZR 106/07<br />
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