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vollständige Magisterarbeit zum Thema - Michael Stollberg

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Kapitel A: Grundlagen ontologiebasierter Wissensmodellierung 9<br />

effektiver Art und Weise durch einen entsprechenden Repräsentationsformalismus<br />

implementieren lassen (Operationalisierbarkeit) (s. Owsnicki-Klewe+00, S. 157f).<br />

Obwohl im Zuge der oben angeführten Wissensebenenhypothese logikbasierte<br />

Ansätze als geeignetste Form der Wissensrepräsentation proklamiert wurden, haben sich<br />

andere Notationsformen in der Künstlichen Intelligenz entwickelt. Bei den logikbasierten<br />

Ansätzen lag der Fokus auf der Fähigkeit <strong>zum</strong> korrekten und <strong>vollständige</strong>n Schließen<br />

mittels rein logischer Ausdrücke, wobei die Prädikatenlogik 11 als geeignetster Formalismus<br />

angesehen wurde (s. Luger01, S. 226). Die Erfassung von Wissensstrukturen durch diese<br />

Art der Darstellung wies allerdings erhebliche Mängel auf, da die „epistemologische<br />

Neutralität“ (Owsnicki-Klewe+00, S. 171) der Prädikatenlogik den Systementwickler zur<br />

logischen Darstellung jedes einzelnen Zusammenhangs zwingt, wodurch sich der<br />

Entwicklungsaufwand extrem erhöht. Daher wurden mit den sogenannten „assoziationistischen<br />

Theorien“ (Luger01, S. 227) Schemata zur Wissensrepräsentation entworfen,<br />

bei denen die Bedeutungsfestlegung über eine netzwerkartige, graphenbasierte Erfassung<br />

der Objekte mit ihren Beziehungen erreicht wird. Da diese Art der Wissensrepräsentation<br />

eine wesentliche Grundlage für Ontologien darstellt, werden hier die wichtigsten Ansätze<br />

kurz vorgestellt. 12<br />

Der erste zu erwähnende Ansatz sind sogenannte ´semantische Netze´. Darin werden<br />

die Konzepte und deren Beziehungen in „ ... ein[em] gerichtete[n] Graph mit bewerteten<br />

Knoten und Kanten“ (Endres-Niggemeyer98, S. 16) abgebildet. Abbildung 1 zeigt ein<br />

Beispiel einer solchen Darstellung. Die Knoten stellen Konzepte und die bipolaren<br />

Kanten deren Beziehungen untereinander dar, so dass hierarchische Strukturen und<br />

andersartige Relationen implizit erfasst werden können. Der wesentliche Vorteil dieser<br />

Abbildung 1: Beispiel eines semantischen Netzes 13<br />

11 Die Prädikatenlogik basiert auf der Aussagenlogik, in welcher logische Ausdrücke dargestellt und entsprechende<br />

logische Operationen darauf durchgeführt werden können. In der Prädikatenlogik werden diese Möglichkeiten durch<br />

die Nutzung von Variablen sowie der Zugriffsmöglichkeit auf die Komponenten komplexer Ausdrücke erweitert. Die<br />

wesentlichen Beweggründe zur Nutzung der Prädikatenlogik zur Repräsentation von Wissensstrukturen liegen in<br />

ihrer wohldefinierten Semantik, der Beweisbarkeit von Schlussfolgerungen sowie deduktiver Fähigkeiten. Übersichten<br />

der Prädikatenlogik finden sich in (Luger01, S. 71-101) sowie in gängigen Lehrbüchern der KI.<br />

12 Es sei angemerkt, dass diese traditionellen Repräsentationsschemata zur Entwicklung globaler Wissensbasen<br />

dienen sollten. Neuere Forschungsansätze beschäftigen sich mit entsprechenden Verfahren zur Darstellung von verteiltem<br />

Wissen und Schließen mit un<strong>vollständige</strong>r Informationen. Diese Ansätze sind auch für die ontologiebasierte<br />

Wissensmodellierung relevant, werden aber erst später wieder aufgegriffen (s. C.2.1). Hier sind zunächst die grundlegenden<br />

Ideen interessant.<br />

13 entnommen aus: (Endres-Niggemeyer98, S. 16).

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