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vollständige Magisterarbeit zum Thema - Michael Stollberg

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Kapitel B: Ontologie-Entwicklung 33<br />

Anforderungen an derartige Repräsentationsformalismen – insbesondere im Hinblick auf<br />

die Analyse der webbasierten Ontologie-Spezifikations-Sprachen als entsprechende Formalismen<br />

für die formale Darstellung von Ontologien im Semantic Web (s. D.2). Dazu<br />

werden im Folgenden die wesentlichen Bewertungskriterien für Ontologie-Spezifikations-<br />

Sprachen erläutert und als entsprechendes Beispiel das Ontolingua-System vorgestellt,<br />

welches sich als Quasi-Standard für die formale Spezifikation von Ontologien etabliert<br />

hat.<br />

B.1.3.1 Anforderungen an Ontologie-Spezifikations-Sprachen<br />

Die Anforderungen an einen als Ontologie-Spezifikations-Sprache verwendbaren Repräsentationsformalismus<br />

lassen sich derart zusammenfassen, dass sie den Anforderungen an<br />

derartige Formalismen im Allgemeinen 71 genügen und eine Repräsentation von Wissensstrukturen<br />

auf dem ontologischen Level (s. A.2.1.2) erlauben müssen. Konkreter bedeutet<br />

dies, dass die in der Konzeptionalisierungsphase erfassten Strukturen der Wissensdomäne<br />

korrekt in die formalen Spezifikation übertragbar sein müssen und dass die Eindeutigkeit<br />

der entstandenen Ausdrücke durch eine entsprechende formale Semantik des Formalismus<br />

(s. A.1.1.2) gewährleistet sein soll. Während der letztere Aspekt bei den zur Verfügung<br />

stehenden Sprachen als gegeben angesehen werden kann, besteht die wesentliche<br />

Aufgabe des Ontologie-Entwicklers in der Auswahl eines geeigneten Formalismus<br />

hinsichtlich des ersteren Aspekts. Daher sollen die dazu erforderlichen Kenntnisse zur<br />

Bewertung der Spezifikationsfähigkeit einer solchen Sprache hier genauer untersucht<br />

werden.<br />

B.1.3.1.1 Spezifikationsfähigkeit<br />

Für die Bewertung der Ausdrucksstärke einer Ontologie-Spezifikations-Sprache sind<br />

deren Darstellungsmöglichkeiten für Modellierungsprimitive sowie für die im konzeptionellen<br />

Modell erfassten Zusammenhänge (s. B.1.2) zu betrachten. Dazu sollen hier<br />

Kriterien erläutert werden, die für einen Vergleich von Ontologie-Spezifikations-Sprachen<br />

herangezogen wurden (vgl. Corcho+00).<br />

Zunächst ist die Qualität der formalen Erfassung für die oben erläuterten Modellierungsprimitive<br />

zu bewerten. Zur Definition eines Konzeptes ist zu beachten, ob<br />

entsprechende Metaklassen zur Beschreibung des Konzeptes definiert werden können<br />

und damit die Darstellung einer taxonomischen Struktur der Konzepte möglich ist. Dabei<br />

kommt der Behandlung von Taxonomien besondere Bedeutung zu, da die taxonomische<br />

Struktur einer Ontologie konstituierenden Charakter hat und daher die darin erfassten<br />

Zusammenhänge richtig bezüglich der intendierten Bedeutung und explizit bezüglich ihrer<br />

eindeutigen Interpretation ausgedrückt werden müssen. 72 Für die Handhabung von Instanzen<br />

ist zu prüfen, ob diese sich als Unterklassen von Konzepten erzeugen lassen und<br />

71 Die allgemeine Anforderungen an Repräsentationsformalismen (zusammenfassend aus: A.1.1.2) sind:<br />

(1) qualitatives Wissen beschreiben,<br />

(2) neues Wissen durch inferenzielle Verknüpfungen generieren,<br />

(3) allgemeine und spezielle Zusammenhänge darstellen,<br />

(4) komplexe semantische Bedeutungen beschreiben und<br />

(5) Metawissen darstellen können.<br />

72 Es sind verschiedene Arten von Beziehungen zwischen Entitäten in einer Ontologie zu differenzieren, z.B. „is-a“ –<br />

und „is-part-of“ – Relationen. Eine genauere Betrachtung dieser Problematik wird in (B.2.2) vorgenommen.

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