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vollständige Magisterarbeit zum Thema - Michael Stollberg

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Kapitel A: Grundlagen ontologiebasierter Wissensmodellierung 17<br />

nerhalb dieses Ansatzes genauer beleuchtet werden, wobei eine verbesserte Wiederverwendbarkeit<br />

von Ontologien als Wissensmodelle angestrebt wird.<br />

Zur Erstellung einer Ontologie als bedeutungsdefinierendem Hilfskonstrukt für die<br />

Entwicklung eines Wissensbasierten Systems werden verschiedene existente Ontologien<br />

kombiniert, wodurch der Grad der Wiederverwendbarkeit von Wissensmodellen erhöht<br />

werden soll. Als existente Ontologien werden dabei entsprechende Domänenontologien<br />

und Methodenontologien (s. A.1.2.1.2) verwendet. Diese sollten möglichst allgemein<br />

gehalten und unabhängig voneinander definiert sein, um als wiederverwendbare Wissensmodelle<br />

ein möglichst breites Verwendungsfeld abzudecken. Die zu erstellende Ontologie<br />

für ein konkretes Wissensbasiertes System wird aus der Domänenontologie und der Methodenontologie<br />

der entsprechenden Wissensdomäne zusammengestellt, wobei nur die in<br />

der Anwendung benötigten Wissensstrukturen übernommen werden. Somit entsteht eine<br />

sogenannte Applikationsontologie (engl.: „application ontology“) als bedeutungsdefinierende<br />

Grundlage des Systems, welche die Bedeutung aller benötigten Wissensstrukturen<br />

enthält (s. Studer+98, S. 14-15). Abbildung 5 verdeutlicht diesen Zusammenhang.<br />

Domänen-<br />

Modell<br />

bedeutungsdefinierende<br />

Begriffbasis<br />

Problem<br />

Solving Method<br />

Applikations-<br />

Ontologie<br />

Domänen-<br />

Ontologie<br />

Zusammenführung<br />

Methoden-<br />

Ontologie<br />

Abbildung 5: PROTÉGÉ – Erstellung einer Applikationsontologie 31<br />

Aus einer derartigen Verwendung ergeben sich einerseits Vorteile hinsichtlich der<br />

Wiederverwendbarkeit von Ontologien, da sie unabhängig von einer konkreten Anwendungssituation<br />

definiert werden können. 32 Andererseits wird als neuartige Problemstellung<br />

die Zusammenführung verschiedener Ontologien aufgeworfen. Denn zur Gewährleistung<br />

der Verwendbarkeit der Applikationsontologie als bedeutungsdefinierender Basis eines<br />

Systems müssen die begrifflichen Definitionen der verwendeten Domänen- und Methodenontologie<br />

korrekt aufeinander abgestimmt werden. Dabei müssen einerseits die für das<br />

System benötigten Wissensstrukturen identifiziert werden und andererseits muss die konzeptionelle<br />

Korrektheit der Abbildung der Wissensdomäne erhalten bleiben. Diese als<br />

Ontologie-Integration bezeichnete Problematik wird später ausführlicher behandelt (s.<br />

C.3.2).<br />

31 In Anlehnung an (Studer+98, S. 15).<br />

32 Hier ist zu erwähnen, dass in der sogenannten „strong interaction problem hypothesis“ (Studer+98, S. 11) der<br />

Standpunkt vertreten wurde, dass die Wiederverwendung bereits modellierter Wissensstrukturen für die Erstellung<br />

von Wissensbasen auf Grund der starken kontextuellen Abhängigkeit generell nicht möglich sei. Diese Ansicht wurde<br />

durch praktische Erfahrungen relativiert, da allgemeine Muster von Wissensstrukturen aufgefunden werden konnten.<br />

Allerdings werden die Anforderungen an eine Wissensbasis zu einem sehr hohen Maße durch die betrachtete Domäne<br />

sowie die angestrebte Funktionalität des Wissensbasierten Systems determiniert (s. Studer+98, S. 11).

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