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vollständige Magisterarbeit zum Thema - Michael Stollberg

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Kapitel B: Ontologie-Entwicklung 43<br />

Die Problematik der Identitätsbestimmung kann an Hand einer fehlerhaften Subsumptions-Relation<br />

erläutert werden, wozu das Wissenselement INTERVALL dem Element ZEIT-<br />

DAUER untergeordnet sein soll (intendierte Bedeutung: jedes Intervall ist eine Zeitdauer).<br />

Hat man nun zwei Instanzen von INTERVALL von je 1 Stunde, so sind diese als Instanzen<br />

von ZEITDAUER gleich, da die Zeitspanne dafür das Identitätskriterium darstellt und hier<br />

den gleichen Wert hat. Diese Subsumption ist insofern falsch, da jede Instanz eines untergeordneten<br />

Elementes auch genau eine Instanz des übergeordneten sein muss (s. Guarino<br />

+02, S. 62f). Zur Verdeutlichung einer unterstützten Identität kann wieder das Person-<br />

Student-Beispiel mit PERSON als übergeordnetem Element aufgegriffen werden. Das Identitätskriterium<br />

für PERSON, beispielsweise die Sozialversicherungsnummer, wird zwar von<br />

direkten Instanzen getragen, aber STUDENT trägt eine eigene Identität, z.B. die Immatrikulationsnummer.<br />

Somit ist PERSON mit (+O), STUDENT aber nur mit (+I-O) zu beschreiben<br />

(s. Guarino+00a, S. 3).<br />

Auch die Zusammengehörigkeit kann an einer fehlerhaften Subsumptions-Relation erläutert<br />

werden. WASSER möge dem Element OZEAN übergeordnet sein. Hierbei ist WASSER<br />

nicht als ein Ganzes zu verstehen (~U), da es nicht isoliert betrachtbar ist. Ein Ozean hingegen<br />

stellt ein Ganzes dar (bestehend aus einer Menge von Wasser, Lebewesen, etc.) und<br />

kann mit (+U) beschrieben werden. Der Subsumptionsfehler liegt in einer Vererbung<br />

zwischen Entitäten mit unterschiedlichen Wesenseigenschaften (s. Guarino+02, S. 63).<br />

Ein Beispiel für die Abhängigkeit stellt die Entität HAUS (+D) dar, welche unter anderem<br />

existenziell von WAND abhängig ist (s. Guarino+00a, S. 4).<br />

B.2.2.1.2 Implikationen<br />

Wie an den Beispielen deutlich wurde, können mit Hilfe der Basisbegriffe wesenscharakterisierende<br />

Unterschiede zwischen Wissenselementen aufgefunden und diese dann<br />

als Meta-Properties den jeweiligen Wissenselementen zugewiesen werden. Entsprechend<br />

der Definition einer Subsumptions-Relation, wonach eine derartige Vererbungsstruktur<br />

nur dann vorliegt, wenn alle Instanzen eines untergeordneten Elementes auch Instanzen<br />

des übergeordneten sind (s.o.), können regelhafte „Beschränkungen 98 “ für korrekte<br />

Subsumptions-Relationen zwischen Wissenselementen auf Grund ihrer Meta-Properties<br />

definiert werden. Diese dienen als Ausgangspunkt zur Validierung von Taxonomien und<br />

werden in Tabelle 9 zusammenfassend aufgelistet.<br />

Basisbegriff<br />

resultierende Beschränkung<br />

Rigidität 1) (+R) kann nicht von (~R) erben.<br />

Identität 2) (-I) kann nicht von (+I) erben.<br />

Zusammengehörigkeit 3) (-U) kann nicht von (+U) erben.<br />

4) (+U) kann nicht von (~U) erben.<br />

Abhängigkeit 5) (-D) kann nicht von (+D) erben.<br />

Tabelle 9: Beschränkungen für Subsumptions-Relationen in Taxonomien 99<br />

98 engl.: „Constraints“ (Guarino+00a, S. 4).<br />

99 Definitionen nach (Guarino+00a, S. 4f). Weitere dort genannte, aber im Hinblick auf die Taxonomie-Validierung<br />

nicht relevante Implikationen sind: (1) Wissenselemente mit inkompatiblen Identitätsbedingungen sind disjunkt. (2)<br />

Wissenselemente mit inkompatiblen Zusammengehörigkeitsbedingungen sind disjunkt.

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