Heft 41 lesen und PDF-Download hier - GMIT
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BDG<br />
GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN<br />
werden die Rutenschüler schnell Erfolgserlebnisse<br />
haben <strong>und</strong> sich in ihrem Aberglauben<br />
bestärkt fühlen.<br />
Von der Bayerischen Staatszeitung erwarte ich<br />
nicht nur eine zumindest ausgewogene Berichterstattung,<br />
sondern auch eine kritische Distanz<br />
zu derartigen Absurditäten <strong>und</strong> zu Aberglauben.<br />
Schon Voltaire hat erkannt: „Je weniger Aberglaube,<br />
desto weniger Fanatismus, je weniger<br />
Fanatismus, desto weniger Unheil“. In den<br />
Naturwissenschaften war die Wünschelrute<br />
bereits vor 100 Jahren als Humbug entlarvt. Ich<br />
frage Sie: Wo steht die Bayerische Staatszeitung<br />
heute?<br />
Klaus Bücherl, Regensburg<br />
Als Geologe in Gabun<br />
Nicht immer musste oder besser gesagt muss<br />
ich auf Off-shore Bohranlagen wie Jack-Ups oder<br />
Plattformen arbeiten, sondern hin <strong>und</strong> wieder<br />
ergab es sich, dass ich auch auf Landjobs zum<br />
Einsatz kam. So hatte meine Firma vor einigen<br />
Jahren im Ölfeld Rabi im gabunesischen Dschungel<br />
den Zuschlag von Shell bekommen, um dort<br />
an einem Bohrprojekt mitzuarbeiten. Dort sollten<br />
mehrere bestehende Bohrungen neu abgelenkt<br />
werden, da sich aufgr<strong>und</strong> der jahrelangen<br />
Förderung der Öl/Wasser-Kontakt abgesenkt<br />
hatte <strong>und</strong> die Ölquellen zu verwässern drohten.<br />
So flog ich mit drei weiteren Kollegen, sozusagen<br />
als Vorhut, in den Dschungel, um unsere<br />
Arbeit vorzubereiten <strong>und</strong> zu organisieren sowie<br />
einen generellen Überblick zu bekommen. Von<br />
Port Gentil ging es mit einem Charterflug direkt<br />
in den Dschungel. Es hat schon etwas Abenteuerliches<br />
an sich, wenn man über den endlos erscheinenden<br />
Wald fliegt <strong>und</strong> plötzlich, wie aus<br />
dem Nichts, die kurze Landebahn erscheint.<br />
Immerhin ist der Pilot die Strecke anscheinend<br />
schon häufiger geflogen, <strong>und</strong> der Buschflieger<br />
landete die Dash-8 ohne Probleme.<br />
Nach der Gepäckkontrolle wurden wir durch die<br />
Mühlen der Shell geschleust, mit Einführung,<br />
Kurzlehrgang, Fototermin für die Badges, die<br />
man immer bei sich zu führen hatte, <strong>und</strong> so weiter<br />
<strong>und</strong> so weiter. Während der Unterweisungen<br />
wurden wir auch ermahnt, nicht nach Einbruch<br />
der Dunkelheit unser Camp, welches für die<br />
nächsten 4 Wochen unser Zuhause sein sollte,<br />
zu verlassen – zumindest nicht, wenn es nicht<br />
unbedingt notwendig war oder wenn man<br />
Nachtschicht hatte. Es sei einfach zu gefährlich,<br />
so sagte man, denn im Urwald, trotz Schotterpisten<br />
<strong>und</strong> Verkehrslärm sowie dem Dröhnen<br />
der permanent brennenden Gasfackeln, kam es<br />
immer wieder vor, dass die Bewohner des<br />
Waldes „nach dem Rechten sahen“.<br />
Gabuns Dschungel aus der<br />
Luft in Richtung Rabi<br />
(Foto: Lück)<br />
38 <strong>GMIT</strong> · NR. <strong>41</strong> · SEPTEMBER 2010