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DMG<br />

GEOLOBBY – GESELLSCHAFTEN · VERBÄNDE · INSTITUTIONEN<br />

In diesem Suevit in Otting<br />

wurde 1960 zum ersten Mal<br />

Coesit entdeckt<br />

Bildquelle: Hermann Strass<br />

kert. Schon kleine Kinder erforschen die Welt<br />

außerhalb ihres mit Spielsachen angehäuften<br />

Kinderzimmers, sobald sie eine offene Tür erspähen.<br />

In einigen h<strong>und</strong>ert Jahren nach unserer<br />

Zeit spielt es auch keine Rolle mehr, ob jemand<br />

2040, 2050 oder deutlich später zuerst auf dem<br />

Mars war. Bei einem möglicherweise für 2035<br />

oder 2050 geplanten Flug zum Mars leben vermutlich<br />

die Astronauten schon unter uns. Thiele<br />

<strong>und</strong> die meisten Astronauten vor ihm <strong>und</strong> nach<br />

ihm waren bei ihrem ersten Weltraumflug<br />

typischerweise 40 Jahre oder etwas älter. Nach<br />

den Vorträgen <strong>und</strong> am Samstag gab es sehr viele<br />

„Poster Sessions“, vorzugsweise zu den geologischen<br />

Themen.<br />

Am Samstag wurden 10 längere Vorträge zu drei<br />

Themenkomplexen gehalten. Dabei ging es um<br />

Kraterformation, Stoßwellenumformung <strong>und</strong><br />

Klassifikation von Impaktkratern. Neben den bekannten<br />

Impakt-Mineralien Coesit <strong>und</strong> Stishovit<br />

wurden weitere Impakt-Mineralien entdeckt, die<br />

bisher nur im Rieskrater nachgewiesen wurden.<br />

Die numerische Simulation des Ries-Ereignisses<br />

gewinnt immer größere Bedeutung. So muss<br />

inzwischen die Entstehung von Suevit, benannt<br />

nach dem schwäbischen (lat. Suevia) Ries, neu<br />

überdacht werden. Bisher wurde die Rolle von<br />

Wasser beim Impakt nicht berücksichtigt. Nachdem<br />

inzwischen Wasser (Eis) auf dem Mars<br />

nachgewiesen wurde, sind die Mechanik <strong>und</strong><br />

Dynamik der Kraterentstehung auf dem Mars<br />

den Gegebenheiten beim Rieskrater ähnlicher<br />

als auf dem Mond. Der letzte Vortragsblock war<br />

dem Thema „Mögliche Landeplätze auf Mond<br />

<strong>und</strong> Mars“ gewidmet. Wichtig ist dabei der richtige<br />

Abstand vom Kraterrand, weil dort die<br />

meisten unterschiedlichen Gesteinsformationen<br />

gef<strong>und</strong>en werden, insbesondere die vorher<br />

untersten Mineralien. Eine Landung im Krater ist<br />

nicht so günstig. Dort findet man nur die zuletzt<br />

herabgefallene Gesteinsschicht. Wegen der<br />

geringeren Schwerkraft (Mars 1/3, Mond 1/6 im<br />

Vergleich zur Erde) <strong>und</strong> der fast nicht vorhandenen<br />

Luftschicht als Impaktbremse sind Krater<br />

auf dem Mars <strong>und</strong> auf dem Mond sehr viel tiefer<br />

(bis zu mehreren km) als auf der Erde.<br />

Den ganzen Sonntag verbrachten die Konferenzteilnehmer<br />

an sieben verschiedenen Aufschlüssen,<br />

Kiesgruben <strong>und</strong> anderen für die Konferenzthemen<br />

wichtigen Stellen im Ries <strong>und</strong> am<br />

Riesrand. In der ehemaligen Kiesgrube von<br />

Otting, etwa 3,5 km außerhalb des östlichen<br />

Riesrandes, wurde die historisch wichtige Stelle<br />

besucht, an der 1960 das Mineral Coesit vom<br />

58 <strong>GMIT</strong> · NR. <strong>41</strong> · SEPTEMBER 2010

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