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1 Wilhelm Grimm: Die Deutsche Heldensage Nibelunge Noth. 1) Die ...

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5<br />

5) <strong>Die</strong> historische Beziehung Etzels auf den Attila ist vollkommen deutlich. Sie ist hier<br />

verstärkt durch den Bruder Blödlin, der dem Bleda bei Priscus und Jornandes entspricht 12 und<br />

sich auch in der Klage, Bitrolf und Vilk. S. und den andern spätern Gedichten findet;<br />

Eckehard wußte noch nichts davon, so wenig als von den Namen der hünischen Königin<br />

Helche. Sie heißt ebenso im Biterolf, in der Klage und Ecken Ausf. 174. alt. Dr.; dagegen<br />

Erka in der Vilk. S. Herche im Roseng. C („Herche“ und „Herriche“, Anhang des Heldenb.<br />

„Hariche“, Roseng. D cod. Arg. „Herke, Herch“, cod. Pal.); und erinnert an die Kerka des<br />

Priscus. Eckehard nennt sie Ospirn (Gramm. 2, 171. 447.), wahrscheinlich der Sage seiner<br />

Zeit gemäß. Indessen haben wir die Herkia schon früher in dem dritten Gudrunenlied<br />

gefunden. Etzels Vater hat den Namen Botelung, der mit dem eddischen Budli übereinkommt,<br />

aus der Sage beibehalten; der geschichtliche lautet bei Priscus Mundioch, Bei Jornandes<br />

Mundzuck (in dem cod. Paris. 1809 Manzuchius). In der Vilk. S. heißt Attilas Vater Ofid.<br />

Ebenso gehört das Kind Ortlieb (Aldrian Vilk. S.) bloß in die Dichtung.<br />

Aber in der Weise, wie Etzels Reich und Gewalt beschrieben wird, glaube ich den Einfluß der<br />

Geschichte zu bemerken. Er ist der grôz e voget (1133, 2) und: von Roten zuo dem Rîne, von<br />

der Elbe unz an daz mer, ſô ist künec deheiner ſô gewaltic niht (1184, 2. 3). Rüdiger sagt zur<br />

Kriemhild:<br />

1175. Und geruochet ir ze minnen den edelen herren mîn,<br />

zwelf vil rîcher krône ſult ir gewaltic ſîn.<br />

dar zuo gît iu mîn herre wol drîzec fürſten lant,<br />

diu elliu hât betwungen ſîn vil ellenthaftiu hant.<br />

Kriemhild macht ihm hernach einen Einwurf:<br />

1201. Si ſprach ze Rüedigêre: het ich daz vernomen,<br />

daz er niht wære ein heiden 13 ſô wær ich gerne komen<br />

ſwar er hete willen und næme in zeinem man.<br />

dô ſprach der markgrâve: die rede ſult ir vrouwe lân.<br />

1202. Er hât ſô vil der recken in kriſtenlîcher ê,<br />

daz iu bî dem künege nimmer wirdet wê.<br />

waz ob ir daz verdienet daz er toufet ſînen lîp?<br />

12 Hierüber s. Gesch. d. d. Spr. 475.<br />

13 Auch das Heidenthum Etzels ist wohl historische Einmischung.

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