Amtsbericht 2012.pdf - Evangelisch-reformierte Landeskirche ...
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Kommissionen und Werke in Graubünden<br />
Rapport im<br />
Kantonsspital<br />
5.1 Kommissionen und Beauftragte<br />
in Graubünden<br />
5.1.1 Spital- und Klinikseelsorge<br />
Kantonsspital Graubünden und<br />
Waldhaus<br />
Die Kapelle im Waldhaus ist ein oft besuchter<br />
Ort. Im Februar durften wir die neu renovierte<br />
Kapelle in einer kleinen Feier einweihen. Mit<br />
Unterstützung der beiden <strong>Landeskirche</strong>n und<br />
dem Psychiatrischen Dienst Graubünden gelang<br />
es, einen Raum mit einer besonderen Atmosphäre<br />
zu gestalten – einen Raum der Religionen.<br />
Neben der Bibel befinden sich dort<br />
Koran, Talmud, hinduistische und buddhistische<br />
Schriften sowie eine russisch-orthodoxe<br />
Bibel. Auch wer sich in keiner Religion wiederfindet<br />
ist eingeladen, diesen Ort der Stille aufzusuchen.<br />
Am Eingang zur Kapelle stehen die<br />
folgenden Gedanken: «Sie betreten die Kapelle.<br />
Die Bezeichnung ‹Kapelle› stammt vom lateinischen<br />
Wort ‹cappa› ab, das ‹Mantel› bedeutet.<br />
Die Kapelle möchte ein Ort sein, der<br />
wie ein Mantel Geborgenheit, Wärme, Schutz<br />
schenkt.<br />
Die Kapelle lädt Sie ein, Ihren Gedanken<br />
und Gefühlen in der Stille nachzugehen.<br />
Lassen Sie die Ruhe auf sich wirken.<br />
Ihre Wünsche, Sorgen, Ängste und Anliegen<br />
können Sie in das Fürbittebuch oder<br />
auf einen der farbigen Anliegen- oder Fürbittenzettel<br />
schreiben; diesen können Sie gerollt<br />
in die ‹Klagemauer› stecken. So verbinden<br />
Sie sich mit andern Menschen, die ihre Bitten<br />
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ebenfalls vor Gott bringen und auf seine Hilfe<br />
hoffen.<br />
Vielleicht suchen Sie in einem stillen<br />
Gebet Kraft und Trost. In den aufgelegten Büchern<br />
und Schriften finden Sie Texte, Psalmworte<br />
oder Lieder, die Menschen über Generationen<br />
Heilung und Heil verheissen und<br />
Kraft geschenkt haben. Wir wünschen Ihnen<br />
heilsame Erfahrungen.»<br />
Pfr. Rolf Bärtsch, Felsberg<br />
Seelsorger am KSGR und in der PDGR<br />
Kantonsspital Graubünden<br />
Das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht<br />
tritt am 1. Januar 2013 in Kraft. Es will<br />
unter anderem das Selbstbestimmungsrecht<br />
fördern und stellt dazu viele Instrumente zur<br />
Verfügung. Eines davon ist die Patientenverfügung<br />
(PV), die eingesetzt wird, wenn ein<br />
Mensch nicht mehr selber entscheiden kann.<br />
Eine Fachgruppe des Kantonsspitals<br />
Graubünden hat eine eigene PV verfasst.<br />
Sie ist unter www.ksgr.ch abrufbar. Als Seelsorgerin<br />
bin ich Teil dieser interdisziplinären<br />
Gruppe, bestehend aus einem Arzt, einer Sozialarbeiterin,<br />
einem Informatiker, einer Juristin<br />
und mehreren Pflegefachpersonen. Die<br />
Arbeit in dieser Gruppe ist sehr fruchtbar. Als<br />
Theologin konnte ich die Werteerklärung mitprägen.<br />
Sie ist der wichtigste Teil einer PV. Die<br />
Beschreibung der Werte, Wünsche, Hoffnungen,<br />
Erwartungen und Ängste in Bezug auf<br />
das Leben und Sterben der Betroffenen ist<br />
eine wichtige Entscheidungshilfe.<br />
Nach der Verfassung wurde die Fachgruppe<br />
beauftragt, die PV im Kantonsspital<br />
einzuführen und mit Patientinnen und Patienten<br />
Beratungsgespräche zu führen. Ich<br />
bin weiterhin gut in diese Gruppe integriert.<br />
In der Beratung ist es mir wichtig, mit den Betroffenen<br />
das Spannungsfeld von Autonomie<br />
und Fürsorge auszuloten. Daraus resultieren<br />
meist tiefgründige Seelsorgespräche. Es reicht<br />
nämlich nicht, wie häufig angenommen, einfach<br />
einen Fragebogen mit medizinischen Fragen<br />
anzukreuzen. Es braucht beim Verfassen<br />
einer PV einen fachlich qualifizierten Gesprächspartner,<br />
der sich sowohl auf medizinische,<br />
rechtliche als auch auf religiös-existentielle<br />
Fragen der Betroffenen einlässt.<br />
Pfr. Susanna Meyer Kunz, Chur<br />
Spitalpfarrerin KSGR